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Thors Valhall

Thors Valhall

Titel: Thors Valhall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Justin C. Skylark
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war, keine Band mehr spielte, verließen die meisten das Festivalgelände.
    Er leerte seine Flasche Bier, die Einzige an diesem Abend, stellte sie auf den Boden. Wahrscheinlich würde ein eifriger Sammler sich an dem Pfandgeld erfreuen. Thor hatte keine Lust mehr, deswegen umzudrehen. Der Rückzug ins Hotel schien ihm in diesem Moment am sinnvollsten. Als er seinen Blick zum Himmel richtete, die hellen Sterne dort funkeln sah, sehnte er sich nach der endlosen Stille, die ihn zuhause, in Norwegen, meistens umgab.
    Doch an Stille war hier kaum zu denken. Plötzliche Schreie erklangen in der Dunkelheit. Schemenhaft konnte er Cay erkennen, der suchend über die Rasenfläche lief und sich fortwährend umsah.
    „Dylan? – Dylan!“
    Thor stoppte und wartete, bis sich Cay in Reichweite befand.
    „Hey, was ist los? Was brüllst du hier so herum?“
    Er hatte Cay am Arm gepackt, dessen Augen weiteten sich erschrocken, aber als er Fahlstrøm erkannte, riss er sich zusammen.
    „Ich suche Dylan. Ich habe im Diskozelt auf ihn gewartet, aber nun ist er verschwunden.“
    Thors Griff lockerte sich. „Was soll das heißen … verschwunden?“
    „Ich weiß nicht genau!“ Cay fasste sich an die Stirn, sah sich immer wieder um, in der Hoffnung, Dylan zu erblicken.
    „Da waren zwei Typen …“ Er drehte sich zurück. „War Dylan nicht bei dir? Sie sagten, du suchtest ihn!“
    Thor schüttelte den Kopf. „Ich habe mit niemandem geredet.“ Just in diesem Moment fielen ihm die beiden Fans wieder ein. „Was waren das für Typen?“
    „Fans mit langen Haaren und Metal Shirts. – Wieso, was ist denn?“
    Thor verharrte einen Augenblick, überlegte. Schließlich wanderte sein Blick zurück in die Dunkelheit, dann fasste er einen Entschluss. „Dort drüben ist ein Sanitätszelt … Die haben sicher Taschenlampen … Bitte sie um Hilfe, ich such derweilen die Gegend um das Musikzelt ab … irgendwo muss er ja sein.“

    Nachdem Cay in Richtung der Sanitäter geeilt war, führte Thors Weg zurück zum Diskozelt. Je näher er der lauten Musik und den Menschen rings herum kam, desto zügiger wurde sein Gang. Inzwischen hatte er kein gutes Gefühl mehr bei der Angelegenheit.
    Irgendetwas war geschehen, das spürte er zu deutlich.
    Den Eingang zum Zelt ließ er außer Acht, ebenso die Getränkebuden davor und die Jugendlichen, die dort in Grüppchen zusammenstanden und sich amüsierten.
    Vielmehr zogen die dunklen Ecken seine Aufmerksamkeit auf sich. Thor kontrollierte die Miettoiletten, die unbeaufsichtigt am Rand standen, er umkreiste das Diskozelt und konzentrierte sich auf die weniger besuchten Areale.
    Er wollte schon resignierend aufgeben, als er etwas abseits des Weges, vor einer dicht gewachsenen Hecke, einen regungslosen Körper liegen sah.
    „Perk?“
    Thor trat näher heran, bückte sich, doch ein gründlicher Blick reichte aus, um erkennen zu können, dass es sich tatsächlich um Dylan handelte, der in sich gekrümmt auf dem Boden lag und auf Ansprache nicht reagierte.
    „Hey, Perk!“
    Thor griff nach ihm, strich das schwarze Haar aus seinem Gesicht und bemerkte dann das Blut, welches aus Dylans Mund und Nase lief und ebenfalls seine ganze rechte Wange bedeckte. „Scheiße! Perk?“
    Er packte ihn, zog ihn dicht an sich heran. Als Dylan noch immer nicht erwachte, zögerte Thor nicht mehr. Obwohl Dylans Körper mit Blut, Sand und Dreck beschmutzt war, nahm er ihn fest in die Arme …

    Auf halbem Weg waren ihm Cay und ein Sanitäter entgegen gekommen. Anstatt das Sanitätszelt aufzusuchen, schlugen sie den direkten Weg zu einem Rettungswagen ein, der ebenfalls auf dem Festivalgelände stand.
    Dort legten sie Dylan auf eine Trage.
    „Oh Gott! Was ist denn mit ihm?“, schrie Cay ungehalten. Fassungslos starrte er auf Dylan, dessen Gesicht blutüberströmt war.
    „Halt endlich das Maul!“, brüllte Thor. Auch die Sanitäter ließ er kaum zu Wort kommen. Als diese sich um die Trage stellten, um ihre Untersuchungen an Dylan vorzunehmen, fauchte er sie an:
    „Nicht anfassen, das mache ich!“
    Die Sanitäter wichen ein wenig zurück. Thor begann daraufhin, Dylans Körper genau zu inspizieren. Dabei zitterten seine Hände leicht, nicht vor Angst, sondern vor Anspannung.
    Dylans Stirn wies eine Wunde auf. Es war die alte Wunde, die wieder aufgeplatzt war. Unter dem Auge befand sich ein tiefer Cut. Blut rann auch aus seiner Nase, die schien jedoch nicht gebrochen, stattdessen waren seine Lippen gleich an zwei Stellen

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