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Three-Night-Stand (German Edition)

Three-Night-Stand (German Edition)

Titel: Three-Night-Stand (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ina Linger
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Nick ein wenig zurücktrat. Offensichtlich fasste sie das dann auch als zu aufreizende Geste auf, denn sie besann sich eines Besseren, glitt von der Ablage herunter und strich sich ihr Kleid glatt. Dass Nick ihr dabei von oben zumindest ein wenig in den Ausschnitt schauen konnte, war ja wohl das winzigste Fitzelchen ausgleichender Gerechtigkeit. Gerechtigkeit – Jesus, sie war ihm ja zu nichts verpflichtet! Es war ja nicht so, dass sie –
    Das Klingeln des Telefons unterbrach die unangenehme Situation und eine deutliche, beiderseitige Erleichterung durchströmte die Küche.
    „Is’ schon okay, ich mach’ hier weiter“, sagte Lisa leichthin und stutzte dann. „Ich meine... mit dem Wegräumen.“
    Am besten packte sie seine Gefühle gleich mit den Tomatenresten in den Müll!! Nick ging ins Wohnzimmer, doch dort stand nur die Basisstation des Telefons. Im Gegensatz zu vielen seiner Freunde besaß er tatsächlich noch einen Festnetzanschluss, dessen Nummer allerdings nur eine Handvoll Leute besaß. Er schaute sich suchend um, lauschte dann einem etwas entfernteren Klingeln und fand das zugehörige Mobilteil schließlich auf der Hollywoodschaukel auf der Terrasse. Die Rufnummer war unterdrückt, dennoch nahm er ab.
    „Hier ist der irre Meuchelmörder und ich wollte dich nach deinem Lieblingsho-“
    Nick stöhnte entnervt auf. „Wenn es nicht wichtig ist, lege ich jetzt wieder auf“, informierte er die Person am anderen Ende.
    „So angepisst, wie du klingst, störe ich leider-hoffentlich bei etwas Angenehmen…“
     Nick ging nicht auf Liams Kunstpause ein.
     „… aber ich habe vorhin vergessen, dich einzuladen.“
    „Und das, wo du doch so viel geredet hast“, blaffte Nick ihn an und Liam zog scharf die Luft durch die Zähne.
    „Okay, was ist passiert?“ fragte er und Besorgnis schwang in seiner Stimme mit. Selbst die Chandlerische Vorwitzigkeit hatte ihre Grenzen. Leider stieß sie in diesem Moment mit dem Jordanschen Starrsinn zusammen.
    „Nichts!“ blaffte Nick. „Wieso denn auch?! Lügen wir uns doch ab heute einfach alle an und unterdrücken uns! Hurra, Selbstverleugnung!“ Was zum Henker redete er denn da? Mittlerweile war er wütend die Treppenstufen, die in den Garten führten, hinabgestampft.
    „Soll ich vorbeikommen?“ wollte Liam wissen.
    „Bloß nicht!“ herrschte Nick ihn an. „Ich brauch’ keinen–“
    „Jaja, ich weiß, dass du schon ein großer Junge bist“, unterbrach ihn sein Freund, doch es klang keineswegs eingeschnappt. „Es war ja auch nur so eine Idee. Pass auf, ihr könntet ein wenig Ablenkung vertragen. Ich schmeiß’ heute Abend eine kleine Party in meinem Haus und wollte dich und Lisa dazu einladen. Dass ich keine Widerrede dulde, muss ich nicht extra erwähnen oder?“
    „Ich werd’ mal schauen…“ entgegnete Nick ein wenig bockig.
    „Gut, wir sehen uns dann da“, sagte Liam. „Und was das da gerade zwischen euch angeht…“ Er seufzte dramatisch. „Du weißt, für wie unnötig ich derlei Gespräche halte, aber… ihr müsst sie führen, weil ihr beide eher diese Kopftypen seid, die erst immer alles zerreden müssen und dann, nach dreitausend Hin und Hers, wenn schon fast alles ganz labbrig vom vielen Durchkauen ist – und ich rede hier von Worten – endlich mal zueinanderkommt.“
    „Das wird etwas schwer, wenn zumindest eine Partei weder das eine noch das andere will, Liam!!“ fuhr Nick auf und hielt dann inne. Mit ganz viel Glück hatte Lisa nichts gehört, doch Mrs. Anderson von nebenan blickte kopfschüttelnd über ihren Rosenbusch zu ihm herüber. Nick zwang sich zu einem Lächeln und winkte. Sie kniff die Augen zusammen und sah ihn prüfend an. Mrs. Anderson war weit über achtzig, sah dank ihrer geliebten Avocado-Aloe-Vera-Gesichtscreme aus wie lütte fünfundsiebzig, hatte ein Herz aus Gold und hielt Liam und Nick für ein heimliches Liebespaar.
    „Hat das junge Glück Streit?“ fragte sie mitfühlend. „Ich mach mal meinen berühmten Pflaumenkuchen und dann tust du so, als hättest du ihn gebacken, Junge. Mein Jackie – Gott-hab-ihn-selig – hat mir dann immer alles verziehen. Es gibt nichts, was ein frischer, duftender Kuchen und eine Portion richtiger Sahne nicht zum Guten wenden können.“ Nick kannte ihre Backkünste und war sicher, dass sie damit sogar eines Tages den endgültigen Weltfrieden herbeiführen können würde.
    „Es ist nicht –“ begann er, doch Mrs. Anderson verschwand schon in ihrem Haus, irgendetwas von

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