Three-Night-Stand (German Edition)
der körperbetonten, modernen Kleidung, die sie trug, sah sie sehr viel jünger aus, als sie war.
„Was soll ich denn zu so einem Klingelton sagen?!“ fuhr sie fort und schüttelte den Kopf, ein Lächeln auf den Lippen, das ihm sagte, dass sie ihre rügenden Worte nicht wirklich ernst meinte.
„Ich bin doch nicht sein Kindergärtner!“ begehrte Nick entrüstet auf.
Meggie’s Gesichtsausdruck wurde ein wenig weicher, so wie das einer Mutter, die wieder eines neuen Streichs ihrer geliebten Lausebengel ansichtig wurde. Es brauchte nicht viel Fantasie, um zu wissen, wer dafür verantwortlich war.
„Ihr zwei… und da fragt man sich, wieso Scotch durch meine Adern fließt.“ Sie wedelte sich mit einem schwarzen Fächer Luft zu und stöhnte ein wenig genervt auf. „Bittest du mich jetzt herein oder muss ich erst zu Staub zerfallen in dieser Hitze?“
Nick schmunzelte über die Anspielung auf alte Vampirklischees und trat zur Seite. „Im Wohnzimmer ist Eistee.“
„Du weißt, ich verkehre eher selten auf Long Island…“, gab sie zu bedenken, während sie auf ihren High-Heels an ihm vorbei ins Wohnzimmer stöckelte.
„Wie oft habe ich dir stark alkoholische Getränke am Morgen angeboten?“ gab er zurück. Meggie hatte bereits vor einigen Jahren aufgehört, Scotch als Mahlzeit anzusehen und Nick wäre bestimmt der letzte, der sie wieder in Versuchung führen würde. Wenig trank sie allerdings immer noch nicht.
„Du bist so ernst heute, Nicolas“, seufzte sie und ließ sich auf seinem riesigen Sofa nieder, während er hinüber in den Küchenbereich ging, um ihr ein Glas für den versprochenen Eistee zu holen. „Wo es doch gar keinen Anlass dazu gibt.“ Sie hatte sich ein wenig auf der Couch gedreht, um ihn ansehen zu können, und stützte sich jetzt mit einem seltsamen Lächeln auf die weiche Rückenlehne des Polstermöbels.
Nick nahm ein Kühlpad für seine verbrühten Finger aus dem Eisfach, ergriff dann das Glas für Meggie und bewegte sich auf sie zu. „Ich bin nicht ernst, sondern nur…“ Irgendwie fehlte ihm das richtige Wort, um seine Stimmung auf den Punkt zu bringen.
„Angespannt?“ half sie ihm und nahm ihm das Glas ab.
Das passte. Doch das wollte er natürlich nicht vor ihr zugeben. „Eher konzentriert“, verbesserte er und setzte sich neben sie, augenblicklich das Kühlpad auf seine schmerzenden Finger legend. Gott, tat das gut! „Es liegt eine Menge Arbeit an“, setzte er noch erklärend hinzu.
Seltsamerweise wurde Meggies Lächeln nun noch viel strahlender. „Die du unter den neuen Voraussetzungen bestimmt ganz wundervoll bewältigen wirst“, fügte sie an, woraufhin sich seine Brauen sofort misstrauisch aufeinander zu bewegten.
„Nicolas, mein Lieber“, seufzte Meggie nun glücklich und legte ihm eine wohlmanikürte Hand auf den Unterarm. „Wenn ich einen Sohn wie dich hätte, würde ich seine Enterbung sofort rückgängig machen! Vermutlich ist, wenn es einmal so weit ist, ohnehin nicht mehr viel davon übrig, weil mein Leibhaftiger alles für seine zahlreichen Therapien und Entzüge aus mir herausgesogen hat wie den Rauch aus einem seiner widerwärtigen Joints, Crackpfeifchen oder was auch immer gerade unter den Kids angesagt ist.“
Der ‚Leibhaftige‘ war Megans einziges leibliches Kind, ein junger Mann von mittlerweile 24 Jahren, der das Wort ‚Problem‘ zu seinem Lebensmotto gemacht hatte. Sie hatte noch ein paar weitere Kinder aus ihren sechs geschiedenen Ehen – leiden konnte sie davon kein einziges.
„Bevor du dich über den Grund meiner - selbst für mich - geradezu gruseligen Anwandlung von Mütterlichkeit wunderst, möchte ich dir sagen, dass ein kleines Vögelchen namens Liam mir ein wunderbares Liedchen gezwitschert hat.“ Meggie sah Nick nun direkt an und in ihren grünen Augen lag so etwas wie Stolz, während er selbst kaum glauben konnte, was er da hörte. Nun war es soweit – er würde Liam eigenhändig umbringen. Noch heute!
„Nicolas.“ Sie strahlte. „Diese Idee, sie gleich auf der Party anzubaggern... Ich muss sagen, so etwas nennt man doch einen engagierten und mitdenkenden Mitarbeiter! Dabei hast du dich bei unserem letzten Gespräch doch noch geziert wie ein kleines Mädchen, als ich dich darum gebeten habe, ein wenig mit ihr zu flirten…“
‚Ein wenig zu flirten‘ war eine dreiste Untertreibung. Nick konnte sich noch genau an Meggies Worte erinnern…
„Hör zu, Nick – du weißt, dass es TFP momentan rein
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