Three-Night-Stand (German Edition)
anzukurbeln? Doch nun, da er Lisa schon ein wenig kannte, wurde das mulmige Gefühl bezüglich dieses Plans wirklich unangenehm.
Meggie stellte ihr Glas zurück auf den Couchtisch und musterte Nick kritisch. „Muss ich mir Sorgen um dich machen?“ fragte sie. Das, was aus ihrer Stimme rauszuhören war, war allerdings weniger Sorge als eine sanfte Drohung.
Nick riss sich zusammen und tauschte seinen grüblerischen Gesichtsausdruck mit einem freundlicheren, sehr viel optimistischeren aus. „Nein, Meg“, erwiderte er mit einem charmanten Lächeln. „Es wird schon alles nach Plan laufen.“
„Sehr gut!“ freute sie sich und erhob sich. „Ich muss jetzt zurück ins Studio. Liam sagte, dass er Lisa heute durch das Set führen will. Wie kommt sie dort hin?“
„Ich hol’ sie gleich ab“, erwiderte Nick und stand ebenfalls auf. Er mochte es nicht, wenn Megan auf ihn hinuntersah. Schon gar nicht nach diesem Gespräch. Es fühlte sich sehr viel besser an, auf sie, mit ihren 1,65 Metern, hinunterzusehen.
„Sehr schön“, sagte sie zufrieden und tätschelte nun auch noch seinen Arm. So schnell konnte man einen Größenunterschied von zwanzig Zentimetern wieder wettmachen. „Wie schon gesagt – trag sie auf Händen! Dann wird alles gut“, betonte sie noch einmal, während sie schon wieder in Richtung Ausgang stöckelte. „Liam hat mir das auch schon versprochen. Und wenn er das kann, kannst du das schon lange!“
Nick zwang sich zu einem weiteren optimistischen Lächeln, das sofort erstarb, als Meggie die Tür hinter sich geschlossen hatte. Liam würde gar nicht mehr lange genug leben, um seine Hände für irgendetwas zu benutzen!
Kapitel 5
„Aufstehen, alter Langschläfer!!“
Die laute, für einen frühen Morgen viel zu fröhliche Stimme ihrer Freundin Karen riss Lisa gewaltsam aus ihrem so schönen Traum. Sie war wieder ein Kind gewesen, hatte sich mit ihrem besten Freund nachts auf einem wundervollen Spielplatz vergnügt; mit schaukeln, auf dem Trampolin herumspringen, wippen und… knutschen ?
Sie blinzelte, jetzt nicht nur wegen des hellen Lichts der Sonne, das ihr ins Gesicht fiel, weil Karen die Vorhänge vor dem Fenster weit aufriss, sondern auch wegen ihres Traums. Wenn sie genauer darüber nachdachte, war sie in ihrem Traum gar kein Kind gewesen… und ihr Freund auch nicht…
„Na, los! Raus aus den Federn!“
Es wurde unangenehm kühl, als Karen ihr mit einem Ruck die Bettdecke wegzog. Lisa schlang die Arme um ihre Körpermitte und zog die Beine an ihren Körper, etwas ungnädig „Noch zwei Minuten…“ grummelnd. Sie war so gar kein Frühaufsteher…
„Lisa, es ist bereits neun Uhr dreißig“, mahnte Karen sie nun und das genügte, um sie sofort hochfahren zu lassen.
„Was?!“ stieß sie entsetzt aus und ihr Blick flog hinüber zu dem Wecker, der auf dem Nachtschränkchen neben ihrem Bett stand. Der zeigte allerdings eine ganz andere Uhrzeit. Acht Uhr in der Früh. Noch massig Zeit, um sich für ihren ersten offiziellen Arbeitstag und vor allem den sicherlich sehr aufregenden Setbesuch fertig zu machen.
Auf Karens Gesicht lag ein breites Grinsen, als Lisa sich ihr wieder zuwandte und ihr einen bemüht finsteren Blick zukommen ließ.
„Naja du hast gestern gesagt, dass ich dich um acht Uhr aus dem Bett jagen soll“, erklärte ihre Freundin ihr Handeln, „und mir die Erlaubnis erteilt, dafür alle Mittel zu benutzen, die mir angebracht erscheinen.“
Sie hatte Recht. Jetzt konnte Lisa sich auch wieder daran erinnern. Sie war gestern nach dem Treffen mit Liam und Nick nicht zurück ins Hotel gefahren, sondern zu Karen und hatte ihrer Freundin ihr viel zu volles Herz ausgeschüttet. Es hatte ihr gut getan, vor allem, da Karen ihr viele brauchbare Ratschläge gegeben und ihr versichert hatte, dass sie sich bei dem Treffen gut geschlagen und alles richtig gemacht hatte. Natürlich hatte sie auch gelacht. Wer hätte das nicht getan? Dazu war diese ganze Geschichte einfach zu absurd. Und Lisa konnte ihr deswegen auch nicht böse sein. Mittlerweile war es ja so, dass sie sogar selbst anfing zu schmunzeln, wenn sie daran dachte. Nur Karens stetiges Nachbohren bezüglich der Details des One-Night-Stands war etwas nervig, weil Lisa sich einfach nicht daran erinnern wollte . Nicht, solange sie noch mit Nick zusammenarbeiten musste! Und das musste ihre so schrecklich neugierige Freundin doch langsam einsehen.
„Was wäre denn der nächste Schritt beim Weckdienst gewesen?“
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