Three-Night-Stand (German Edition)
wirtschaftlich nicht so wirklich gut geht. Die Gerüchte mehren sich, dass der Konzern sogar verkauft werden muss, wenn wir nicht endlich wieder ein paar Blockbuster landen. Und das hier, diese Filmreihe, kann ein Mega -Blockbuster werden, wenn wir dieses Mal alles richtig machen. Und das werden wir. Alles hängt davon ab, dass diese kleine, störrische Autorin endlich die Verträge unterschreibt. Und dafür muss sie nicht nur das Gefühl bekommen, dass wir alles tun werden, um ihre Wünsche für die kommenden Filme zu erfüllen, sondern sich auch so wohl bei uns fühlen, dass sie nicht bemerkt, wenn kleinere Dinge in Wahrheit nicht ganz so laufen, wie das Prinzesschen sich das wünscht. Sie mag deine Arbeit, Nicolas, und sie ist vernarrt in Liam. Das sind schon mal zwei Vorteile, die wir unbedingt nutzen sollten. Du musst dafür sorgen, dass sie dir absolut vertraut, dass sie dich richtig mag und es liebt, mit dir zusammenzuarbeiten und Zeit mit dir zu verbringen. Kümmere dich um sie, trag sie auf Händen, führ sie aus, flirte mit ihr, tu alles, was sie braucht, um glücklich zu sein und ihren Argwohn uns gegenüber zu verlieren.“ Ihr Blick wanderte seinen Körper hinab und wieder hinauf. „Wenn es nötig sein sollte, schlaf mit ihr – sie soll ja ganz hübsch sein und sie kann dir ganz bestimmt nicht widerstehen.“
Nick hatte bei diesen Worten empört nach Luft geschnappt und betont, dass er sich für nichts und niemandem prostituieren würde, und Meggie hatte nur gelacht. Jetzt lachte sie auch – vor Freude.
„Woher wusstest du kleines Genie denn, dass sie da ist?“ fragte sie mit fröhlich funkelnden Augen. Und Nick musste erst einmal tief durchatmen, um seine Wut über Liam und Meggies Unterstellung in den Griff zu bekommen.
„Ich wusste es nicht, okay?!“ gab er gereizt zurück. „Und das hatte überhaupt nichts – rein gar nichts mit meiner Arbeit für TFP zu tun. Ich wusste nicht, dass sie Lisa George ist.“
Meggie stutzte und blinzelte ihn erstaunt an. „Willst du mir erzählen, dass ihr euch rein zufällig getroffen und miteinander geschlafen habt?“
Er könnte Liam vom Balkon schubsen – dann sah es wie ein Unfall aus. Oder in der Badewanne ertränken. Das konnte man bestimmt auch gut als Unfall tarnen…
„Können wir das Thema bitte wechseln, Meggie“, sagte er und schenkte ihr nun Eistee ein, um sie ein wenig abzulenken. „Lisa und ich sind, im Gegensatz zu dir, der Meinung, dass diese Sache nicht sehr förderlich für unsere Zusammenarbeit ist und wir das ganze lieber vergessen sollten, um in Zukunft überhaupt zusammenarbeiten zu können.“
„Oh“, entfuhr es Meggie erstaunt und irgendwie machte sie nicht gerade den Eindruck, als ob sie begriffen hatte, warum er ein Problem mit dem One-Night Stand hatte. Ihre nächsten Worte bestätigten seine Vermutung. „Tut mir leid, ich wusste nicht, dass es so schlecht war. Aber die Deutschen sollen ja bekanntlich einen Stock im Hintern haben und sich erst ganz langsam warmlaufen. Vielleicht…“
„Es war nicht schlecht!“ unterbrach Nick sie ziemlich unwirsch und konnte kaum glauben, dass er seine Chefin so tief in sein Privatleben blicken lassen musste. „Okay? Es fällt uns beiden im Moment bloß nicht so leicht, auf die richtige Art miteinander umzugehen – das ist alles.“
Meggie sah ihn nachdenklich an und nickte dann. „Wenn es gut war, mache ich mir keine Sorgen“, sagte sie und Nick schloss resigniert die Augen. „Und eine leichte Verwirrung bei ihr kann uns allen eigentlich nicht schaden. Du solltest dich allerdings möglichst schnell wieder fangen und dich auf unseren Plan zurückbesinnen.“
„W… welchen Plan?“ gab Nick entnervt zurück.
„Beeinflussen, bezirzen, überzeugen“, zählte Meggie streng auf. „Denk daran, dass du die Hosen in eurer Zusammenarbeit anhaben musst, ohne dass sie sich dessen bewusst wird. Und denk auch daran, dich mit Jasper zusammenzusetzen, um die mit Lisa überarbeiteten Szenen noch einmal zu überarbeiten, sodass wir am Ende auch unsere Version des Drehbuchs haben. Wir brauchen ein Hollywood-Drehbuch – kein europäisches!“
Sie nahm einen großen Schluck von ihrem Eistee, während Nick erst einmal gar nichts dazu sagen konnte. Sie hatten schon vorher über diesen Plan gesprochen und er hatte ihm schon damals ein übles Gefühl beschert – auch wenn er ihm im Endeffekt zugestimmt hatte. Was tat man nicht alles, um seine Brötchen zu verdienen und die Karriere
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