Three-Night-Stand (German Edition)
ist !“
Lisas Kopf flog nun doch wieder zu ihm herum. „Ja, in deinen Augen!“ fauchte sie. „Aber anscheinend ist das das Einzige, was zählt!“
„Ist es nicht!“ hielt er streng dagegen und zog erbost die Brauen zusammen. Bonnie kommentierte die sich langsam wieder hochschraubende Lautstärke ihrer beider Stimmen mit einem leisen Winseln und verkrümelte sich schnell aus dem Wohnzimmer.
„Ich weiß nur, was filmtechnisch machbar ist und was nicht. Und wir können nicht das ganze Kapitel im Film umsetzen – zumal es auch einen großen Anteil an inneren Monologen beinhaltet. Und das weißt du genau, Lisa!“
Sie wich seinem Blick erneut aus und schüttelte den Kopf, traurig und enttäuscht.
Nick schloss kurz die Augen, holte ein weiteres Mal tief Atem, um sich wieder zu sammeln. Er musste versuchen, sie irgendwie anders zu erreichen. „Gestern auf dem Set… da hast du gezeigt, dass du sehr wohl dazu in der Lage bist, deine eigene Vorlage loszulassen und Szenen so umzugestalten, dass sie verfilmt werden können“, sagte er nun schon sehr viel ruhiger. „Sogar vor ein paar Stunden, als wir die anderen Szenen von ‚Schattenmond‘ bearbeitet haben, war das noch möglich. Warum jetzt nicht mehr?“
Sie senkte ihren Blick und musste erst schlucken, um sprechen zu können. „Weil… weil ich an ‚Gefallener Engel‘ am meisten hänge“, gestand sie nur sehr leise und als sie den Blick wieder hob, glänzten in ihren Augen tatsächlich Tränen. „Ich… ich hab’ so viel Herzblut in diesen Roman gelegt und dabei ein paar… ein paar Dinge aus meinem eigenen Leben verarbeitet… Ich kann nicht zulassen, dass daraus ein blöder Fantasy-Actionfilm wird…“ Sie schüttelte den Kopf, wischte sich rasch über die Augen. „Das kann ich einfach nicht.“
Nick sah sie lange an und nickte dann. Seine Verärgerung war verschwunden. Stattdessen machte sich ein Gefühl von tiefem Verständnis in ihm breit. Er kannte das, kannte die Gefühle, die in ihrem Inneren toben mussten, nur zur gut, hatte er doch in seiner beruflichen Laufbahn als Drehbuchautor schon oft genug selbst solche Dinge durchmachen müssen. Und er war bestimmt der Letzte, der ihr die ganze Sache noch schwerer machen wollte – speziell nach diesem Drama um den ersten Teil.
„Das wird es nicht werden“, versprach er sanft. „Ich weiß, dass es momentan auf dich so wirkt, weil das Drehbuch ein wenig anders ist als die Vorlage. Aber wenn du dir das Skript nicht mit den Augen der Autorin der Bücher durchliest, sondern mit den Augen eines Menschen, der einen guten Film sehen will, dann wird dir auffallen, dass es gar nicht so schlecht ist – verbesserungswürdig, aber nicht schlecht.“
Auch Lisas Augen ruhten nun eine Weile auf seinem Gesicht, nachdenklich, zweifelnd, doch, wenn er sich nicht täuschte, glomm da auch ein wenig Einsicht in ihren Augen auf. Ihr Brustkorb weitete sich sichtbar und dann stieß sie ein tiefes Seufzen aus.
„Vielleicht hast du Recht“, gab sie zu seiner Freude tatsächlich nach. „Vielleicht habe ich durch meine Wut auf Jasper keine wirklich neutrale Sicht mehr auf das Drehbuch.“ Ihr Blick wanderte über die ausgebreiteten Szenen vor ihr. Dann sah sie ihn wieder an.
„Mit den Augen eines Filmfans, ja?“ fragte sie mit einem kleinen Lächeln, das er sofort erwiderte.
„Ja, aber…“ Er sah kurz auf seine Armbanduhr. „Vielleicht sollten wir besser für heute Schluss machen. Wir arbeiten jetzt schon seit Stunden ohne richtige Pause und ich denke, unsere Nerven sind auch deswegen nicht mehr die besten.“
Lisa schüttelte zu seiner Überraschung sofort vehement den Kopf. „Ich will wenigstens noch diese eine Szene fertig machen – dann können wir gerne aufhören.“
Aus Nicks Lächeln wurde ein Schmunzeln. „Willkommen im Club der Workaholics!“
Sie hob die Brauen, seinen Versuch die Stimmung wieder etwas aufzulockern dankbar aufgreifend. „ Ich bin sogar Vorstandsvorsitzende des deutschen Clubs der Workaholics.“
Er tat überrascht. „Na so was! Nick Jordan - “ Er wies auf seine Brust. „Vizepräsident der Workaholics hier in den Staaten.“ Er streckte ihr die Hand entgegen, die sie sofort lachend ergriff, um sie überschwänglich zu schütteln.
„Freut mich sehr!“ grinste sie und lachte erneut, sodass diese niedlichen Falten auf ihrer Nase entstanden. „Dann können wir uns wohl auf ein paar heitere Tage und Nächte einstellen…“
„Gleich ganze Nächte?“ erwiderte er
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