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Three-Night-Stand (German Edition)

Three-Night-Stand (German Edition)

Titel: Three-Night-Stand (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ina Linger
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Grund viel eher entgehen würde, wenn er tatsächlich versuchte, sie zu manipulieren.
    „Nick, antworte einfach auf meine Frage“, insistierte sie und sah ihm fest in die Augen.
    Er holte tief Luft, hielt sie dann für einen Moment an und schüttelte den Kopf, so als könne er nicht glauben, dass er sich wirklich in dieser Situation befand, könne nicht glauben, dass sie ihn tatsächlich einer solchen Sache bezichtigte, und auch wenn es sich um eine Frage handelte, beinhaltete sie doch eine gewisse Anklage. ‚Gib es zu, Lisa, im umgekehrten Fall hättest du jetzt entweder alle Schimpfwörter aufgezählt, die du kennst, eine 1-A-Kopie eines Alan-Shore-Schlussplädoyers gehalten oder wärst einfach wütend davongestürmt.‘
    „Nein“, erklang die simple Antwort.
    Sie nickte langsam, auf der einen Seite erleichtert, weil sie es so gerne glauben wollte, auf der anderen fühlte sie sich immer noch nicht so ganz wohl, weil ihre Frage quasi den ganzen Tag ruiniert hatte.
    „Ich –“
    „Ich mag nicht sonderlich gut darin sein, Berufliches und Privates zu trennen“, fuhr er einfach fort. „Ich hatte Partnerinnen aus der Filmbranche und auch die meisten meiner Freunde kommen daher, doch das liegt nicht daran, dass ich sie mir danach aussuche, sondern daran, dass es Leute sind, die ich zum Teil bereits vorher kannte und die dann wie ich den Sprung geschafft haben, ihr Hobby zum Beruf zu machen. Zu einem Beruf, den ich liebe, der mich aber nie dazu bringen wird, meine Prinzipien über Bord zu werfen, deren Basis es nicht ist, mich selbst für das Wohl eines Projektes zu verkaufen.“ Er senkte kurz den Blick und atmetet tief ein und aus. Sie hatte ihn gekränkt – wirklich gekränkt, das konnte sie in seinen Augen erkennen, als er sie wieder ansah. „So etwas habe ich nie getan und werde ich auch nie tun. Und das heute…“ Er seufzte leise. „Ich nehme nicht jeden mit zu meiner Familie, Lisa. Das kannst du mir glauben. Das mache ich nur, wenn ich… wenn ich jemanden wirklich mag und es hat ganz bestimmt nichts mit meinem Job zu tun.“
    Sie atmete nun ebenfalls tief durch und nickte, versuchte sich zu sammeln. Er mochte sie – natürlich nur als Kollegin, aber selbst dieser Gedanke sorgte für ein aufgeregtes Flattern in ihrem Bauch.
    „Ich… ich hab’ diese blöde, wirklich unhöfliche Frage auch nur gestellt, weil ich dich… mag“, sagte sie rasch und sah ihn dabei nicht an. „Das… klingt nicht besonders logisch, oder?“ Sie hob nun doch wieder den Blick, wartete etwas verunsichert auf seine Reaktion.
    Er dachte einen Moment über ihre Worte nach und als sich seine Lippen zu diesem für ihn so typischen halbseitigen Lächeln verzogen, machte ihr Herz einen kleinen Freudensprung. Er würde ihr nicht länger böse sein, verstand, warum sie diese Frage einfach hatte stellen müssen und bewies damit ein weiteres Mal, was Hannah voller Überzeugung zuvor behauptet hatte: Er war einfach ein großartiger Mensch. Dennoch oder gerade aus diesem Grund nahm sich Lisa vor, ihre verletzende Frage irgendwie wiedergutzumachen. Und sie wusste auch schon, wie sie das tun konnte.

Kapitel 12

    Nick konnte es immer noch kaum glauben – selbst jetzt noch nicht, obwohl er bereits mit Lisa im Auto saß und sie sich ziemlich schnell auf ihren Zielort zubewegten: Lisa George hatte sich tatsächlich nicht nur dazu entschlossen, mit ihm auf Jaspers Vernissage zu gehen, sondern auch das Gespräch mit dem schwierigen Drehbuchautoren zu suchen, um sich eventuell mit ihm auszusöhnen. Sie hatte Nick am Vormittag angerufen, um ihm das mitzuteilen und er war aus allen Wolken gefallen, weil er wirklich nicht mehr damit gerechnet und schon hin und her überlegt hatte, wie er Meggie sein Versagen in dieser Hinsicht mitteilen konnte, ohne gevierteilt zu werden. Was genau der Grund für Lisas Sinneswandel war, wusste er nicht genau, doch er hatte das Gefühl, dass es damit zusammenhing, dass sie sich beide in den vergangenen vier Tagen nach ihrem letzten größeren Streit ziemlich gut verstanden hatten. Vielleicht wollte sie einfach nicht, dass er ihretwegen in Schwierigkeiten geriet. Sie hatte schließlich zugegeben, dass sie ihn mochte.
    Irgendwie hatte sich der Knoten zwischen ihnen durch den tollen Tag, den sie bei Hannah verbracht hatten, gelöst. Sie gingen seitdem weitaus ungehemmter miteinander um, lachten viel und alberten herum und hatten sich irgendwie immer etwas zu erzählen. Nick konnte sich nicht daran erinnern, jemals

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