Three-Night-Stand (German Edition)
schmunzelnd, als sie sich zusammen mit Lisa auf die Terrasse begeben hatte und sie Nick und Jack dabei zusahen, wie sie durch den Garten tobten. „Aber er ist einer der großartigsten und liebenswertesten Menschen, die ich kenne.“ Sie warf einen knappen, etwas seltsamen Blick auf Lisa. „Mich wundert es immer, dass er so ein Pech mit den Frauen hat.“
Oh je, eigentlich war das kein gutes Thema. Zumindest ein Thema, das Lisa nichts anging. Doch sie war schon immer furchtbar neugierig gewesen. „Hat er das?“ entwischte es ihr.
Hannah nickte und der Ausdruck in ihren Augen verriet Lisa, dass sie sich in dieser Hinsicht tatsächlich Sorgen um ihren kleinen Bruder machte. „Er war schon immer eher der Typ für ernsthafte Beziehungen, fand den Gedanken, einer Frau seelisch wehzutun, furchtbar und hat sich aus diesem Grund oft viel zu viel gefallen lassen. Am Ende war es immer er, dem wehgetan wurde und der lange brauchte, um über das Ende einer Beziehung hinwegzukommen.“
Lisa nickte verständnisvoll. Das erklärte sein eigenartiges Verhalten gegenüber Patty und ihrem Verlobten. „Über Patty ist er auch noch nicht so wirklich hinweg, oder?“ fragte sie so leise, dass Nick es garantiert nicht hören konnte.
Hannah hob überrascht die Brauen. „Hast du sie schon kennengelernt?“
„Sie ist uns am Strand über den Weg gelaufen.“
„Und? Wie fandst du sie?“
Lisa zuckte unschlüssig die Schultern. „Weiß nicht. So schnell will ich mir kein Urteil erlauben.“
Hannah lehnte sich in ihrem Stuhl zurück und stieß ein leises Seufzen aus. „Sie haben einfach nicht zusammengepasst. Patty hat so… so altbackene Vorstellungen von ihrem zukünftigen Leben. Versteh’ mich nicht falsch – sie ist ein nettes, süßes Mädchen, aber halt eine von der Sorte Mensch, die einen genauen, engen Zeitplan für das haben, was sie in ihrem Leben erreichen wollen. Patty will heiraten, ein nettes Haus kaufen und Kinder kriegen – mit wem ist ihr nicht wirklich wichtig. Das sieht man allein schon an der Wahl ihres neuen Freundes. Sie ist unglaublich… erwachsen und unflexibel. Spontanität wirst du bei ihr nie erleben. Sie plant alles ganz genau. Und sie ist ein Mensch, der umsorgt und bekuschelt werden will, der sehr viel Aufmerksamkeit einfordert und andere in ihrem Leben einschränkt. Wenn jemand mit ihr zusammen ist, muss er auch jede einzige Sekunde seiner freien Zeit mit ihr verbringen und darf nichts mehr ohne sie machen. Und er muss sich komplett auf ihre Bedürfnisse einstellen. Nick hat das eine Zeit lang wirklich geschafft – und dafür bewundere ich ihn noch heute – aber auf die Dauer… Klammeraffen sind nicht unbedingt die angenehmsten Gesellen…“
Lisa musste lachen. Ja, da konnte sie ihr nur zustimmen. Sie war selbst auch ein ziemlich freiheitsliebender Mensch und würde für eine Beziehung garantiert nicht ihr bisheriges Leben komplett aufgeben… zumindest jetzt nicht mehr. Sie hatte ausgelernt, was das betraf. „Das heißt, irgendwann hat es ihm gereicht und er hat Schluss gemacht?“
Hannah schüttelte lächelnd den Kopf, sah sich kurz um und beugte sich dann zu Lisa vor. „Nein. Patty hat ihm nach einem Jahr die Pistole auf die Brust gesetzt und ihn gefragt, ob er sie irgendwann heiraten würde, und als er darauf keine Antwort geben konnte, hat sie die Beziehung beendet.“
„Oh“, war alles, was Lisa dazu sagen konnte und irgendwie kam sie sich ganz mies vor, dass sie so tief in Nicks Privatangelegenheiten eindrang, ohne ihn um seine Erlaubnis zu fragen.
„Er hat sie sehr geliebt“, setzte Hannah betrübt hinzu. „Und ich weiß, dass er sich ab und an Vorwürfe macht und sich fragt, ob er einen großen Fehler gemacht hat und das alles nicht irgendwann bereuen wird. Deswegen bin ich ja so froh, dass du da bist und ihn von diesen dummen Gedanken und seinem Herzschmerz ablenkst. Du bist so völlig anders und irgendwie hab’ ich das Gefühl, dass du ihm unglaublich gut tust…“
Okay. Jetzt musste sie unbedingt mit der Wahrheit heraus. Es ging nicht anders. „Ähm, Hannah… ich… ich meine, wir… Nick und ich – wir sind kein Paar.“
Hannah reagierte überraschend. Sie lachte. „Das weiß ich doch. Nick und ich stehen uns ziemlich nah und reden über fast alles. Ich weiß, was zwischen euch ist oder auch nicht ist…“
„Oh.“ Natürlich wurde Lisa sofort knallrot und wusste nicht, was sie dazu noch sagen sollte. Sie brauchte auch nicht weiter darüber nachdenken,
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