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Throne of Glass – Die Erwählte

Throne of Glass – Die Erwählte

Titel: Throne of Glass – Die Erwählte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Maas
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geächtet hatte, über mächtige Amulette sprach. Trotzdem lachte Celaena, so überzeugend sie konnte. »Denkt Ihr, dieser Anhänger ist das Auge? Das ist sicher längst zu Staub zerfallen.«
    »Das glaube ich nicht«, gab er zurück und rieb sich energisch die Arme, um warm zu werden. »Ich habe jedenfalls ein paar Abbildungen des Auges gesehen und Eure Halskette sieht genauso aus. Vielleicht ist es eine Kopie.«
    »Vielleicht.« Schnell fand sie ein anderes Thema. »Wann trifft Euer Bruder ein?«
    Dorian sah zum Himmel. »Ich habe Glück. Heute Morgen haben wir einen Brief bekommen, dass Hollin wegen des Schneesturms in den Bergen nicht nach Hause kommen kann. Er muss bis zu den Osterferien im Internat bleiben und ist natürlich außer sich.«
    »Eure arme Mutter«, sagte Celaena mit einem halben Lächeln.
    »Wahrscheinlich wird sie trotz des Sturms Diener schicken, die ihm seine Julgeschenke bringen.«
    Celaena hörte ihn nicht, und obwohl sie sich anschließend noch eine gute Stunde unterhielten und dabei über das Gelände schlenderten, fand ihr Herz keine Ruhe. Elena hätte wissen müssen, dass jemand ihr Amulett wiedererkennen würde – und wenn es wirklich echt war … Der König könnte sie auf der Stelle dafür hinrichten lassen, dass sie nicht nur ein Erbstück seines Hauses trug, sondern noch dazu etwas Magisches.
    Wieder fragte sie sich, was Elena eigentlich für Beweggründe hatte.
    ~
    Celaena sah von ihrem Buch auf den Gobelin an der Wand. Vor der Tür zum Geheimgang stand inzwischen die Kommode, sie hatte sie dort hingeschoben. Kopfschüttelnd wandte sie sich wieder ihrem Buch zu. Obwohl sie die Zeilen sorgfältig gelesen hatte, erfasste sie den Sinn der Worte nicht.
    Was hatte Elena mit ihr vor? Tote Königinnen kehrten normalerweise nicht zurück, um die Lebenden herumzukommandieren. Celaena hielt ihr Buch krampfhaft fest. Sie wollte sich Elenas Auftrag, den Wettbewerb zu gewinnen, ja gar nicht widersetzen – sie hätte von selbst genauso hart gekämpft, um Champion des Königs zu werden. Und was das Böse im Schloss anging, das sie finden und bezwingen sollte … Da inzwischen klar war, dass es etwas mit dem Championmörder zu tun hatte, wie konnte sie da nicht versuchen, der Sache auf den Grund zu gehen?
    Irgendwo in ihren Gemächern wurde eine Tür geschlossen. Celaena bekam so einen Schreck, dass ihr das Buch aus der Hand flog. Sie schickte sich an, aus dem Bett zu springen, und griff nach dem Kerzenhalter, ließ ihn jedoch wieder sinken, sobald hinter der geschlossenen Schlafzimmertür Philippas Trällern zu hören war. Mit einem Stöhnen schlug sie die Decke zurück und wollte ihr Buch aufheben.
    Es musste unters Bett gefallen sein. Celaena kniete sich hin und tastete auf dem eiskalten Boden danach. Als sie es nicht fand, leuchtete sie mit der Kerze unter das Gestell und entdeckte es sofort. Mit den Fingerspitzen bekam sie den Einband zu fassen und zog das Buch zu sich. Dabei bemerkte sie im Kerzenlicht eine weiße Linie quer über dem Boden unter ihrem Bett.
    Mit einem Ruck sprang Celaena auf die Füße. Zitternd stemmte sie die Hände gegen das schwere Möbelstück, ihre Füße rutschten auf dem halb gefrorenen Boden, aber Stück für Stück konnte sie das Bett zur Seite schieben.
    Alles in ihr erstarrte zu Eis.
    Wyrdzeichen.
    Jemand hatte Dutzende von Wyrdzeichen mit Kreide unter ihr Bett gemalt. Sie bildeten eine riesige Spirale mit einem großen Zeichen im Zentrum. Celaena taumelte zurück, bis sie an ihren Toilettentisch stieß.
    Was war das bitte? Sie fuhr sich mit zitternder Hand durchs Haar und starrte auf das Zeichen in der Mitte.
    Sie hatte es schon einmal gesehen. Neben dem toten Verin.
    Mit einem Würgen eilte sie zu ihrem Nachttisch, packte den Wasserkrug, kippte seinen gesamten Inhalt auf die Zeichen und raste ins Badezimmer, um noch mehr Wasser zu holen. Als sich die Kreide schließlich etwas gelöst hatte, nahm sie ein Handtuch und schrubbte den Boden, bis ihr der Rücken wehtat und ihre Beine und Hände vor Kälte taub waren.
    Dann, erst dann, zog sie eine Hose und eine Tunika über und ging hinaus.
    ~
    Zum Glück sagten ihre Wachen nichts, als sie sie um Mitternacht bat, sie in die Bibliothek zu begleiten. Sie blieben im Hauptraum, während Celaena an den Regalen vorbeilief und zu der modrigen, vergessenen Nische hinaufeilte, wo sie fast alle Bücher über die Wyrdzeichen gefunden hatte. Sie konnte gar nicht schnell genug hinkommen und sah immer wieder nach hinten.
    War

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