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Thunderhead - Schlucht des Verderbens

Thunderhead - Schlucht des Verderbens

Titel: Thunderhead - Schlucht des Verderbens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston
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ihren Kaffee ausgetrunken hatte, räusperte sie sich und sagte: »Also Leute, packen wir's an. Enrique macht seinen Arztkoffer für den Abmarsch klar, Luigi verstaut die Küchenutensilien, und Aaron klettert nach oben und besorgt den neuesten Wetterbericht.«
    »Aber wir haben doch blauen Himmel«, protestierte Black mürrisch.
    »Hier schon«, erwiderte Nora. »Aber die Regenzeit hat begonnen, und in diesem Tal läuft das ganze Wasser vom Kaiparowits-Plateau zusammen. Wenn es dort regnet, gibt es hier eine Sturzflut, auch wenn direkt über uns kein Tropfen fällt. Ohne einen Wetterbericht lasse ich niemanden in den Slot-Canon.«
    Nora warf einen Blick hinüber zu Sloane. Die junge Frau hatte offensichtlich kaum zugehört.
    »Wenn gutes Wetter vorhergesagt wird, treffen wir die letzten Vorbereitungen zum Abmarsch. Sie, Aaron, blockieren dann den Zugang zu der Höhle mit dem Sonnen-Kiva. Und sehen Sie zu, dass Sie den Steinhaufen wieder genauso aufschichten, wie Sie ihn vorgefunden haben. Sloane bringt inzwischen mit Smithback die letzten Packsäcke hinauf in die Stadt, und ich selbst werde die erste Ladung Gepäck durch den Slot-Canon schaffen.«
    Sie sah sich um. »Weiß jetzt jeder, was er zu tun hat? Ich möchte, dass wir spätestens in zwei Stunden von hier verschwunden sind.« Alle nickten bis auf Sloane, die mit einem verschlossenen, unzugänglichen Gesicht da hockte. Nora fragte sich, was sie tun sollte, wenn Sloane sich in letzter Minute weigern würde, das Tal zu verlassen. Black würde nicht bleiben, das wusste sie, denn tief in seinem Innern war er ein Feigling. Aber bei Sloane war sie sich nicht so sicher. Darüber werde ich mir den Kopf erst dann zerbrechen, wenn es so weit ist. beschloss sie.
    Beim Aufstehen sah sie Swire aus dem Slot-Canon zurück ins Tal kommen. Etwas an der Art, wie er auf die Gruppe zukam, erfüllte Nora mit Angst. Hoffentlich ist nicht schon wieder was mit den Pferden, schoss es ihr durch den Kopf.
    Swire watete durch den Fluss und legte die letzten paar Meter bis zum Lager im Laufschritt zurück. »Jemand hat sich an Holroyds Leiche zu schaffen gemacht!«, rief er, nach Atem ringend.
    »Jemand?«, fragte Aragon scharf. »Sind Sie sicher, dass es keine Tiere waren?«
    »Tiere schneiden keine Zehen- und Fingerkuppen ab und skalpieren auch niemanden. Außerdem bohren sie keine Löcher in den Hinterkopf. Holroyd liegt im Bach, nicht weit entfernt von der Höhle, in der wir ihn versteckt haben.«
    Die Expeditionsteilnehmer sahen sich entsetzt an. Smithbacks Gesichtsausdruck entnahm Nora, dass auch er an das dachte, was Beiyoodzin ihnen erzählt hatte. »Peter...« Noras Stimme versagte. Sie schluckte. »Haben Sie nach den Pferden gesehen, Roscoe?«, hörte sie sich nach einer kurzen Pause sagen.
    »Die Pferde sind okay«, antwortete Swire.
    »Und stehen sie bereit?«
    »Ja.«
    »Dann haben wir keine Zeit zu verlieren«, fuhr Nora fort. Sie stand auf und stellte ihre Tasse auf Bonarottis Küchenplane. »Vergessen Sie meine Aufgabenverteilung von vorhin. Von jetzt an geht niemand mehr irgendwo alleine hin. Sie, Sloane, klettern mit Aaron nach oben und hören den Wetterbericht ab. Wenn wir wissen, woran wir sind, gehe ich in den Slot-Canon und schaffe Peters Leiche zu den Pferden. Dabei brauche ich jemanden, der mir hilft.«
    »Ich komme mit«, erklärte Smithback sofort.
    Nora nickte ihm dankbar zu.
    »Ich auch«, sagte Aragon. »Ich möchte mir die Leiche ansehen.«
    »Aber Sie haben Wichtigeres zu tun«, fing Nora an, verstummte aber, als sie die Entschlossenheit in Aragons Gesicht sah. »Na schön«, sagte sie und wandte sich ab. »Wir können jede Hilfe gebrauchen.«
    Nora blickte die anderen, die wie versteinert dastanden, nacheinander an, und dann machten sich all die Anspannung und Angst der letzten Nacht, die von dem Gedanken an das, was mit Peters Leiche geschehen war, nun noch verstärkt wurde, in einem plötzlichen Ausbruch von Erbitterung Luft. »Was stehen Sie hier noch blöd herum?«, polterte sie los. »Setzen Sie sich gefälligst in Bewegung, verflucht nochmal!

 
45
    S chweigend folgte Aaron Black Sloane zur Strickleiter. In einem Gespräch in der vergangenen Nacht hatte er sie gefragt, ob sie sich denn in letzter Minute weigern würde, das Tal zu verlassen, aber sie hatte darauf nur ungehalten reagiert. Obwohl er es ihr gegenüber nicht zugegeben hätte, war Black sich nicht mehr so sicher, dass er in Quivira bleiben wollte. Er hatte Angst vor dem, was die Pferde

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