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Thunderhead - Schlucht des Verderbens

Thunderhead - Schlucht des Verderbens

Titel: Thunderhead - Schlucht des Verderbens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston
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Badekleidung sammelten sich neugierig auf der Betonschürze der Pier.
    Briggs packte sein Handy und stürzte hinaus auf den vor Hitze flirrenden Teer vor seinem Büro. Noch im Rennen tippte er die Nummer des Flugkontrollzentrums in Page ein.
    Draußen wartete eine weitere Überraschung auf ihn: An der Rampe stand, wie schon vor ein paar Wochen, ein großer Pferdetransportanhänger, auf dem in Schablonenschrift SANTA FE ARCHAEOLOGICAL I NSTITUTE geschrieben stand. Dahinter kamen gerade zwei Lastwagen der Nationalgarde herangefahren und luden Gardisten in Uniform ab, die sofort damit begannen, Material zum Aufbau einer Absperrung auszuladen. Ein Murmeln ertönte aus der Menge der Schaulustigen, als einer der Hubschrauber das Ponton-Boot unter seinem Rumpf ausklinkte. Mit einem laut platschenden Geräusch klatschte es auf das Wasser des Hafens.
    Aus dem Telefonhörer drang eine leise Stimme: »Page!«
    »Hier Wahweap!«, raunzte Briggs. »Was ist denn hier bei uns los, verdammt noch mal?«
    »Beruhigen Sie sich, Mr. Briggs«, vernahm er die gelassene Stimme des Mannes von der Flugsicherheit. »Hier findet eine groß angelegte Suchaktion statt. Ich habe selbst erst vor ein paar Minuten davon erfahren.«
    Während einige Nationalgardisten die Absperrung aufbauten, verscheuchten andere die Schaulustigen und Boote von der Rampe. »Und was hat das mit mir zu tun?«, rief Briggs ins Telefon.
    »Nichts. Die suchen jemanden da draußen in der Wüste westlich vom Kaiparowits-Plateau.«
    »Großer Gott! Da möchte ich nicht verschollen gehen. Weiß man, um wen es sich handelt?«
    »Keine Ahnung. Darüber hüllen sich alle in Schweigen.«
    Das müssen diese dämlichen Archäologen von neulich sein, dachte Briggs; nur die sind verrückt genug, um sich in die Wildnis da draußen zu wagen. Ein weiteres Motorengeräusch mischte sich in den Lärm ringsum, und Briggs sah, wie ein Schlepper einen Anhänger mit einem großen, schlanken Motorboot an die Rampe steuerte. Am Heck des Bootes ragten wie Maschinengewehrtürme zwei mächtige Motorengehäuse auf.
    »Wozu brauchen die denn die Hubschrauber?«, maulte Briggs ins Telefon. »In dem Canon-Gewirr finden die doch eh niemanden, und selbst wenn, könnten sie dort sowieso nicht landen.«
    »Soviel ich weiß, bringen die Helis auch nur einen Haufen Ausrüstung ans hintere Ende des Sees. Wie ich schon sagte, das ist eine groß angelegte Suchaktion.«
    Das Motorboot wurde mit erstaunlicher Geschwindigkeit zu Wasser gelassen, und der Schlepper zog den Bootsanhänger wieder die Rampe hinauf. Die mächtigen Dieselmotoren des Bootes sprangen an, und dann kam es in einer scharfen Kurve an die Pier, wo es gerade so lange anlegte, dass zwei Männer an Bord steigen konnten. Der eine von ihnen war jung und trug ein Jose-Cuervo-T-Shirt; der andere war ein dünner grauhaariger Mann in einem khakifarbenen Anzug. Kaum waren die beiden auf dem Boot, gab es Vollgas und rauschte auch schon quer durch das Hafenbecken davon. In seinem Kielwasser tanzten Dutzende von Jetskis wie wild auf und ab. Die beiden großen Hubschrauber senkten die Schnauzen und folgten dem Boot hinaus auf den See.
    Staunend sah Briggs zu, wie der Pferdetransporter rückwärts an die Rampe fuhr, an der inzwischen das Ponton-Boot festgemacht hatte. »Das darf doch nicht wahr sein«, murmelte er.
    »O doch«, lautete die lakonische Antwort aus dem Telefon. »Das ist wahr. Man wird Sie auch bestimmt gleich anrufen. Aber jetzt muss ich auflegen.«
    Briggs tippte eine Nummer in das Telefon, doch er war noch nicht ganz fertig, da hörte er schon, wie das Gerät durch das sich entfernende Brummen der Hubschrauber und die staunenden Rufe der Schaulustigen hindurch mit einem penetranten Ton losschrillte.

 
52
    B lack ließ sich erschöpft und durchnässt neben dem erloschenen Feuer niedersinken und beachtete dabei kaum den Regen, der bald nach der Sturzflut eingesetzt hatte und ihm nun auf Kopf und Schultern prasselte.
    Obwohl die eigentliche Sturzflut schon seit fast drei Stunden vorüber war, führte der Fluss noch immer starkes Hochwasser. Die braunen gurgelnden Wogen, die sich beständig durch das Tal wälzten, kamen Black wie der muskulöse Körper eines riesigen Ungeheuers vor. Er sah den Fluten hinterher, wie sie um die Stämme der wenigen noch verbliebenen Pappeln herum auf den Slot-Canon am anderen Ende des Tales zudrängten. Hier, wo sie von den Felswänden wieder auf engen Raum zusammengepresst wurden, schleuderten sie Schaum und

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