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Thunderhead - Schlucht des Verderbens

Thunderhead - Schlucht des Verderbens

Titel: Thunderhead - Schlucht des Verderbens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston
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dichte Sprühnebel hinauf in den wolkenverhangenen Himmel.
    Fast zwei Stunden lang hatten sie alle am Wasser gestanden und unter Sloanes Leitung mit Seilen und Stangen auf etwaige Überlebende der Sturzflut gewartet. Black hatte noch nie einen so engagierten Einsatz gesehen - oder ein so gutes Beispiel für perfekte Schauspielerei. Er wischte sich mit der Hand über die Augen und beugte sich vor. Vielleicht war es ja auch kein Theater gewesen. Aber Black war jetzt einfach zu erschöpft, um noch groß darüber nachzudenken.
    Schließlich hatten sich alle bis auf Sloane vom Fluss zurück ins Lager begeben. Dort hatten sie die vom Wind verstreuten Packsäcke wieder zusammengesammelt, die Zelte erneut aufgeschlagen und die von den Fluten angespülten Baumstämme und Zweige weggeräumt. Niemand hatte viel gesagt, aber alle hatten sie mitgeholfen. Es war, als hätten sie unbedingt etwas tun müssen, irgendetwas Konstruktives. Alles war besser als am Ufer zu stehen und untätig ins vorbeirauschende Wasser zu starren.
    Black atmete tief durch und sah sich um. Neben ihm lagen die Säcke mit der Ausrüstung, die eigentlich durch den Slot-Canon hätten transportiert werden sollen. Das war jetzt unmöglich geworden, so dass Black die ordentlich aufgereihten Packsäcke wie eine Ironie des Schicksals vorkamen.
    Bonarotti begann seine Kochutensilien wieder auszupacken. Diese Tätigkeit war, mehr als alles andere, ein stummes Eingeständnis, dass an ein Weggehen aus dem Tal vorerst gar nicht zu denken war. Nachdem Bonarotti einen Gaskocher zusammengesetzt hatte, stellte er eine Espresso-Kanne darauf und schützte sie mit seinem Körper vor dem Regen. Bald gesellte sich Swire, der mitgenommen und deprimiert aussah, dazu, und ein paar Minuten später kam auch Sloane mit langsamen Schritten vom Fluss herauf. Bonarotti versorgte alle mit Kaffee, den Black dankbar in großen Schlucken trank. Wohltuend breitete sich die Wärme des heißen Getränks in seinen schmerzenden Gliedern aus.
    Nachdem Sloane ihre Tasse von Bonarotti in Empfang genommen hatte, sah sie von dem Koch hinüber zu Swire, bevor sie ihren Augen mit einem vielsagenden Blick auf Black ruhen ließ. Erst dann brach sie ihr Schweigen. »Wir müssen uns wohl damit abfinden, dass Nora, Bill und Enrique die Sturzflut nicht überlebt haben«, sagte sie mit leiser Stimme. »Sie hatten einfach nicht genügend Zeit, um rechtzeitig aus dem Slot-Canon herauszukommen.«
    Sie hielt inne, und Black lauschte dem Rauschen des Wassers und dem Trommeln des Regens.
    »Was sollen wir jetzt tun?«, fragte Bonarotti.
    Sloane seufzte. »Da unsere Funkgeräte kaputt sind, können wir keine Hilfe rufen. Aber selbst wenn sich eine Rettungsexpedition bereits auf den Weg gemacht haben sollte, würde sie mindestens eine Woche brauchen, bis sie hier wäre. Vielleicht auch länger. Da der einzige Ausgang aus diesem Tal vom Hochwasser blockiert ist, müssen wir warten, bis die Flut wieder sinkt. Wenn es allerdings so weiterregnet wie jetzt, wird das eine ganze Weile dauern. «Black und Bonarotti hielten sich an ihren Kaffeetassen fest und hörten Sloane niedergeschlagen zu, während Swire ausdruckslos vor sich hin starrte und von dem Geschehenen noch immer wie betäubt zu sein schien.
    »Wir haben getan, was wir konnten«, fuhr Sloane fort. »Glücklicherweise hat ein Großteil unserer Ausrüstung die Sturzflut unbeschadet überstanden. Das ist die gute Nachricht.« Sie senkte ihre Stimme. »Die schlechte - die schreckliche - Nachricht ist, dass wir nach Peter Holroyd drei weitere Kollegen verloren haben, darunter die Leiterin unserer Expedition. Ich fürchte, dass wir alle diese Tragödie in ihrem ganzen Ausmaß noch nicht begriffen haben.«
    Sloane machte eine kurze Pause. »Wir können nichts tun, um sie wieder lebendig zu machen, aber wir können um sie trauern. Und wir werden viel Zeit haben, um an sie zu denken - Tage, vielleicht sogar Wochen. Ich möchte Sie jetzt bitten, mit mir zusammen ein stilles Gebet für Nora Kelly, Bill Smithback, Enrique Aragon und Peter Holroyd zu sprechen.«
    Sie senkte den Kopf, und zwei Minuten lang lag eine tiefe Stille, die nur vom Rauschen des Wassers begleitet wurde, über dem Lagerplatz. Black schluchzte. Trotz all der Feuchtigkeit ringsum fühlte sich seine Kehle schmerzhaft trocken an.
    Nach einer Weile blickte Sloane wieder auf. »Gut. Und nun sollten wir uns daran erinnern, wer wir sind und weshalb wir eigentlich hier sind. Wir kamen in dieses Tal, um eine

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