ThunderStorm
interessiert.“
„Wie konntest du das nur tun? Wenn herauskommt ... eine Spencer auf ... auf dem ... wie eine kleine Hure ... Oh Gott, oh Gott ... unser Ruf ...“, keuchte Rachels Mutter ehrlich entsetzt und vergaß dabei offenbar vollständig, dass Rachel direkt vor ihr stand und damit genau die Bestätigung dessen erhielt, was sie bereits gewusst hatte.
Es ging dieser Frau nicht um Rachel. Das hatte es nie und würde es auch nie. Gendry wäre am liebsten zu ihr gegangen, um sie von ihrer Mutter weg, in seine Arme zu ziehen. Er hatte schon eine Menge erlebt, gehört und vor allem gesehen, aber diese Frau schlug das Meiste davon um Längen.
Die eigene Tochter behandeln, als wäre sie ein Stück Vieh ...
Gendry machte einen Schritt in Rachels Richtung, da sah sie ihn an und schüttelte den Kopf, bevor sie wieder zu ihrer Mutter schaute. „Verschwinde! Steig' in deinen Wagen und hau' ab, denn soll ich dir was sagen? Eher verrecke ich, als mit dir irgendwo hinzufahren. Versteck' dich ruhig weiter in dem goldenen Käfig, den du Leben nennst, und sag' zu Allem 'Ja' und 'Amen'. Ich bleibe hier ... Bei Gendry. Da, wo ich hingehöre ... Ach ja, bevor ich es vergesse, grüß' meinen Erzeuger von mir und richte ihm aus, er kann mich mal am Arsch lecken!“
Das saß.
Rachels Mutter machte ohne ein weiteres Wort kehrt, um in ihren Wagen zu steigen und keine Minute später verschwand der Mercedes an der nächsten Straßenecke aus ihrem Sichtfeld. Rachel stand wie erstarrt an der Straße und rührte sich nicht, und Gendry war zu entsetzt über das, was sich hier gerade abgespielt hatte, als dass ihm irgendetwas eingefallen wäre, was er als Trost hätte sagen können. Aber wenn er Rachel nichts sagen konnte, konnte er doch wenigstens für sie da sein, und genau das würde Gendry jetzt.
„Rachel ...“
Sie fuhr zu ihm herum, fuchsteufelswild. „Was? Willst du noch mehr Gründe hören, warum ich meine Familie verabscheue? Hat dir die Vorstellung nicht gereicht?“
Rachel rannte an ihm vorbei, bevor er sie aufhalten konnte, aber Gendry hatte die Tränen in ihren Augen gesehen und er würde den Teufel tun, und sie mit ihrem Schmerz alleinlassen. Er rannte ihr nach und erwischte Rachel oben an der letzten Treppenstufe. Sie schlug nach ihm, womit Gendry gerechnet hatte. Er schaffte es ihrem Schlag auszuweichen und ihre Handgelenke zu greifen, um Rachel daran zu hindern, erneut auszuholen, und um außerdem zu verhindern, dass sie rückwärts die Treppe hinunterfielen.
„Es ist okay“, murmelte er, als es ihm gelungen war, Rachel weiter in den Flur und sich selbst gegen die Wand zu bugsieren. Er legte beide Arme um sie, obwohl Rachel sich weiter gegen ihn wehrte. „Wein' ruhig, es ist okay.“
„Einen Scheißdreck ist es!“ Rachel fluchte und weinte zugleich. „Lass mich los, du verdammter Arsch!“ Gendry reagierte nicht darauf, das musste er auch nicht. „Fuck! Fünfzehn Jahre. Fünfzehn verdammte Jahre und alles, was sie interessiert, ist ihr Ruf. Ich bin ihr vollkommen egal. Wenn ich tot wäre, wäre es ihr egal.“ Sie schlug ihm auf die Schulter. „Ich hasse sie! Ich hasse sie!“
Gendry ließ Rachel toben. Ganz egal, was er jetzt zu ihr gesagt hätte, sie hätte nicht zugehört, und als Brian kurz darauf in seinem Blickfeld auftauchte, schüttelte er nur schweigend den Kopf und sein kleiner Bruder ließ sie, nach einem mitfühlenden Blick auf Rachel, alleine.
Nach einer gefühlten Ewigkeit, Gendry hatte jegliches Zeitgefühl verloren, hörte Rachel endlich auf, gegen ihn zu kämpfen und grub stattdessen die Finger schmerzhaft in seine Brust. Ihr Gesicht gegen seine Schulter gepresst, weinte sie weiter und Gendry ließ es stumm über sich ergehen, bis sie sich irgendwann kraftlos an ihn lehnte und still wurde. Erst da lockerte er langsam seinen Griff und weil Rachel weder etwas tat, noch ein Wort sagte, sondern sich nur weiter an ihm festhielt, hob er sie hoch und brachte sie in sein Zimmer, wo er sie ins Bett legte, damit sie ein wenig schlief. Es würde ihr guttun.
„Geh' nicht weg“, bat Rachel flüsternd, nachdem er die Bettdecke über sie gebreitet und die Jalousie vor dem Fenster nach unten gelassen hatte. Gendry nickte, legte sich neben sie und umarmte Rachel, als sie sich gegen ihn presste und murmelte, „Ich habe mich nicht für Geld verkauft.“
Selbst wenn, es hätte nichts geändert. Nicht für ihn, wurde Gendry klar, während er sie festhielt und anfing, ihr über den Rücken zu
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