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Thursday Next 02 - In einem anderen Buch

Thursday Next 02 - In einem anderen Buch

Titel: Thursday Next 02 - In einem anderen Buch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jasper Fforde
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einige Porträts von Mitgliedern der Familie, aber leider keines von Landen. Dass ich einige dieser Bilder gemalt hatte, daran konnte ich mich erinnern. Aber woher die sorgfältig gemalten Bilder von Amphibienflugzeugen kamen, war mir ganz unerklärlich. Ich setzte mich auf das Sofa, und als Pickwick kam, um zu schmusen, legte ich ihr die Hand auf den Kopf.
    »Ach, Pickers!« murmelte ich. »Was sollen wir denn bloß machen?«
    Ich seufzte, versuchte Pickwick dazu zu kriegen, dass sie auf einem Bein stand, indem ich ihr ein Marshmallow versprach, und scheiterte wie gewöhnlich. Schließlich machte ich mir eine Tasse Tee und ein Sandwich, ehe ich anfing, das Apartment etwas systematischer zu durchsuchen. Die meisten Dinge waren da, wo ich sie erwartet hätte, aber ich entdeckte ein paar mehr Kleider als üblich im Schrank, und unter dem Bett lagen sogar einige Hefte von
Fe-Mole.
Der Kühlschrank war gut gefüllt, und wie es schien, war ich Vegetarierin in dieser Nicht-Landen- Welt. Es gab eine Menge Sachen, von denen ich mich nicht erinnern konnte, dass ich sie je gekauft hatte, darunter eine Tischlampe in Form einer Ananas, ein großes Emailleschild, das Dr. Spongg's Fußpflegemittel anzeigte, und - was mich noch mehr beunruhigte - ein paar Socken Größe zwölf und ein Paar Boxershorts in der Wäsche. Die weitere Durchsuchung erbrachte eine zweite Zahnbürste im Bad, eine für mich viel zu große
Swindon Mallets-Jacke
in der Garderobe und ein paar T-Shirts der Größe XXL mit der Aufschrift
Spec-OPs-14 Swindon.
Ich rief sofort Bowden an.
    »Hallo, Thursday«, sagte er munter. »Haben Sie's schon vernommen? Professor Spoon hat unseren
Cardenio
hundertprozentig authentiziert. Ich hab' ihn vorher noch nie lachen hören.«
    »Sehr gut, sehr gut«, sagte ich geistesabwesend. »Hören Sie mal, wahrscheinlich kommt Ihnen diese Frage ein bisschen merkwürdig vor, aber habe ich eigentlich einen Freund ?«
    »Einen Freund? Na, das will ich doch meinen. Wir alle sind Ihre Freunde.«
    »Nein, das meine ich nicht. Ich meine, Sie wissen schon: Habe ich einen Freund? Einen Mann, den ich regelmäßig zum Dinner treffe, oder zum Picknick oder zum ... na, Sie wissen schon, oder?«
    »Thursday, ist alles in Ordnung bei Ihnen?«
    Ich holte tief Luft und rieb mein Genick.
    »Nein, es ist gar nichts in Ordnung«, sagte ich schließlich. »Wissen Sie, mein Ehemann wurde heute genichtet. Ich hatte diesen Termin bei SO-1, und kurz bevor ich hinging, wechselten plötzlich die Wände die Farbe, Stig redete plötzlich ganz komisch und Flanker wusste nicht, dass ich verheiratet war - na ja, vielleicht bin ich's ja gar nicht - und dann hat Houson mich nicht erkannt, und Billden ist nicht auf dem Friedhof, sondern Landen, und Goliath hat gesagt, wenn ich Jack Schitt nicht zurückhole, wird er nie wieder lebendig, und dann hab ich gedacht, ich hätte auch das Baby verloren, aber die Arzthelferin wusste noch genau, wer ich bin, und sagte, ja, ich sei schwanger, und da dachte ich, es wäre alles in Ordnung, aber jetzt ist überhaupt nichts in Ordnung,
denn ich hab' gerade eine zweite Zahnbürste und ein paar Männersachen in meiner Wohnung gefunden!«
Ich fing an zu heulen.
    »Ist ja gut! Ist ja gut!« sagte Bowden, um mich zu beruhigen. »Jetzt machen Sie mal langsam, damit ich nachdenken kann.«
    Es entstand eine Pause. Als er sich wieder meldete, war seine Stimme voller Dringlichkeit und Besorgnis. Ich hatte gewusst, dass er ein guter Freund war, aber wie gut, das war eine Überraschung für mich.
    »Thursday, bitte beruhigen Sie sich und hören Sie zu. Erstens,
wir behalten diese Geschichte für uns.
Nichtung lässt sich nie beweisen. Wenn Sie gegenüber SpecOps irgendetwas erwähnen, werden die Quacksalber Sie zwingen, aus Gesundheitsgründen den vorzeitigen Ruhestand zu beantragen. Sie wissen schon: Fragebogen D4. Das wollen wir doch nicht, oder? Ich werde Ihnen helfen, etwaige Erinnerungslücken zu schließen, wenn Sie mal was nicht wissen. Wie war noch mal der Name Ihres Mannes?«
    »Landen.«
    Es gab mir Stärke, wie er die Sache anpackte. Bei Bowden konnte man sich immer darauf verlassen, dass er die Probleme mit analytischer Logik zu lösen versuchte, wie eigenartig auch immer sie aussehen mochten. Schritt für Schritt ging er die Ereignisse des Tages in allen Details noch einmal mit mir durch, was mich sehr beruhigte. Erneut fragte ich ihn nach einem etwaigen Liebhaber.
    »Ich bin mir nicht sicher«, sagte er. »Sie sind eine ziemlich

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