Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Thursday Next 02 - In einem anderen Buch

Thursday Next 02 - In einem anderen Buch

Titel: Thursday Next 02 - In einem anderen Buch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jasper Fforde
Vom Netzwerk:
vorbereitet sein sollen. Aber diese spezifische Aufschrift verblüffte mich doch. Sie war mit farbiger Seide auf den Rücken einer schicken Lederjacke gestickt:
Follow me, Next Girl!
    Ich befolgte die Anweisung. Ich folgte dem jungen Mann die Straße hinunter, his mir eine zweite Jacke auffiel, die genauso war wie die erste. Als ich den Kanal überquerte entdeckte ich noch eine weitere Stickerei:
SpecOps this way!
Und dann eine Jacke mit der Aufschrift:
Jane Eyre forever! -
rasch gefolgt von
Bad Boy Goliath.
    Aber das war noch nicht alles. Wie es schien, folgten die Leute mit diesen Jacken, T-Shirts und Mützen alle demselben Lockruf, denn sie gingen alle in eine Richtung. Ich musste an den Hispano-Suiza und den Skyrail mit den sieben Irma Cohens denken und wühlte hastig das Entroposkop aus der Tasche. Ich schüttelte es, und bemerkte, dass sich der Reis und die Linsen zu trennen begannen. Die Entropie verringerte sich mit jeder Sekunde. Ich drehte mich um und begann in die entgegengesetzte Richtung zu laufen.
    Aber nach drei, vier Schritten kam mir eine tollkühne Idee. Warum sollte ich die verringerte Entropie nicht einfach für mich arbeiten lassen?
    Ich machte abermals kehrt und folgte den Thursday-Next- Logos zu einem kleinen Marktplatz, wo sich der Reis und die Linsen trotz wiederholtem Schütteln des Entrosposkops zu einem stabilen Bandmuster formten. Die Zufallsdichte war jetzt so groß, dass praktisch jeder, den ich sah, eine Jacke, eine Mütze, einen Schirm oder eine Plastiktasche mit Thursday- Next-Logo trug:
Mycro-Tech Developments, Charlotte Brontë, Hispano-Suiza, Goliath
oder
Skyrail.
    Verzweifelt irrten meine Blicke über den Platz, um das Zufalls-Epizentrum zu finden. Und dann entdeckte ich es! Mitten auf dem geschäftigen Marktplatz gab es einen Bereich, dem die Passanten auswichen. Dort saß ein alter Mann mit runzliger brauner Haut vor einem Klapptisch. Ihm gegenüber saß eine junge Frau, die sich eben jetzt von ihrem Stuhl erhob und davonging. An einem abgeschabten Koffer lehnte ein Plakat in acht Sprachen, das verkündete, hier gehe ein Wahrsager seinem Beruf nach. »Ich habe die Antwort, nach der du suchst!« hieß es.
    Ich hatte keinen Zweifel, dass dem so sein würde, aber angesichts der verschiedenen Attacken, denen ich kürzlich ausgesetzt gewesen war, musste ich befürchten, dass die »Antwort« mit meinem Ableben einhergehen würde. Wer konnte wissen, was mein unbekannter Widersacher sich diesmal ausgedacht hatte? Vorsichtig trat ich zwei Schritte näher heran und schüttelte das Entroposkop. Das Muster wurde noch deutlicher, aber eine eindeutige Zweiteilung unterblieb. Der alte Mann sah mich zögern und winkte mich näher zu sich heran.
    »Bitte«, sagte er. »Bitte kommen. Ich sag Ihnen alles!«
    Ich zögerte immer noch und suchte nach Anzeichen einer Gefahr. Aber da war nichts. Ich stand auf einem völlig friedlichen Platz in einer wohlhabenden Gegend einer Großstadt in Japan. Was immer der unsichtbare Feind für mich plante - es war das, worauf ich am wenigsten gefasst war.
    Immer noch blieb ich unschlüssig stehen und fragte mich, ob das Risiko nicht zu groß war. Aber dann tauchte ein T-Shirt auf, das offensichtlich gar nichts mit mir zu tun hatte, und ich wusste: Jetzt oder nie! Wenn ich die Gelegenheit vorbeigehen ließ, würde es womöglich Monate dauern, bis ich Mrs Nakijima aufspürte. Ich nahm meinen Kugelschreiber, ließ die Spitze herausschnellen und ging entschlossen auf den alten Mann zu, der mir entgegenlächelte.
    »Kommen Sie!« sagte er in gebrochenem Englisch. »Sie alles erfahren. Guter Kauf hier!«
    Aber ich dachte gar nicht daran, mich zu setzen. Ich zog blindlings eine der Fotokopien aus meiner Tasche, und als ich an dem Wahrsager vorbeikam, markierte ich, ohne hinzusehen, einen der Namen. Dann fing ich an zu rennen. Keine Sekunde zu früh! Entsetzen erfasste die Passanten, als ein Blitz aus heiterem Himmel den offensichtlich nicht sehr begabten Wahrsager und seinen Tisch traf. Ohne anzuhalten rannte ich weiter, bis ich einige hundert Meter von dem Marktplatz entfernt war, wo die Leute wieder gewöhnliche Polohemden und die üblichen Designermarken trugen. Auch das Entroposkop zeigte wieder eine gesunde Mischung von Linsen und Reis.
    Ich setzte mich auf eine Bank, um wieder zu Atem zu kommen. Mir war schlecht und ich hätte mich beinahe in einen Papierkorb erbrochen, sehr zum Entsetzen einer alten Dame, die neben mir saß. Als ich mich wieder erholt hatte, warf

Weitere Kostenlose Bücher