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Thursday Next 04 - Es ist was Faul

Thursday Next 04 - Es ist was Faul

Titel: Thursday Next 04 - Es ist was Faul Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jasper Fforde
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war, dass ich tatsächlich daran zu glauben begann. Ich konnte es mir vorstellen. Der Krimkrieg hatte fast 132 Jahre gedauert, und es gab noch mindestens hundert kleinere Konflikte auf dem Planeten. Wenn es keine Staaten mehr gab, würde es keine Grenzstreitigkeiten mehr geben. Das schien sehr vernünftig, und plötzlich kam mir Goliath gar nicht mehr so schlimm vor. Goliath war eine gute Sache. War ich denn ein Idiot, dass ich das nicht schon früher gemerkt hatte?
    Ich rieb mir die Schläfen.
    »Und deshalb«, brummte der CEO mit seiner einschläfernden Stimme, »möchte ich Ihnen den Olivenzweig reichen und Ihren Ehemann ent-nichten.«
    »Im Gegenzug möchten wir«, sagte Schitt-Hawse, der jetzt zum ersten Mal den Mund aufmachte, »dass Sie unsere volle, freimütige und rückhaltlose Entschuldigung akzeptieren und unser Standard-Vergebungs-Formular unterzeichnen.«
    Ich sah erst Schitt-Hawse, dann den CEO und schließlich den Vertrag an, den sie mir hingelegt hatten. Dann wanderten meine Augen zu Friday, der seine Finger in den Mund gesteckt hatte und mich neugierig ansah. Ich brauchte meinen Ehemann, und Friday brauchte seinen Vater. Es schien keinen Grund zu geben, den Vertrag nicht zu unterschreiben.
    »Ich möchte Ihr Wort, dass Sie ihn wieder zurückholen.«
    »Sie haben es«, sagte der Vorstandsvorsitzende.
    Ich nahm den angebotenen Füllfederhalter und unterschrieb das Formular.
    »Hervorragend!«, murmelte der CEO. »Wir werden Ihren Ehemann so schnell wie möglich ent-nichten. Einen schönen Tag noch, Miss Next. Es war mir eine Freude, Sie kennen zu lernen.«
    »Ganz meinerseits«, erwiderte ich lächelnd und schüttelte beiden die Hände. »Ich muss sagen, ich bin hochzufrieden mit dem, was ich hier heute gehört habe. Sie können mit meiner Unterstützung rechnen, wenn Sie eine Religion werden.«
    Sie gaben mir noch ein paar Merkblätter, wie man Mitglied bei Neu-Goliath werden konnte, und dann wurde ich herzlich verabschiedet. Sogar der Shuttle zum Tarbuck Graviport durfte nicht abfahren, ehe ich auf dem eigens für mich reservierten Platz saß.
    Als ich Tarbuck erreichte, war das schwachsinnige Lächeln von meinem Gesicht verschwunden; als ich in Saknussum eintraf, war ich verwirrt; auf der Fahrt nach Swindon erwachte mein Misstrauen, und als ich das Haus meiner Mutter erreichte, war ich stocksauer. Ich war offensichtlich erneut von Goliath reingelegt worden.

16. Am selben Abend
    Mr Tork Armada, der Sprecher der Religionszulassungsstelle OFGOD, erklärte gestern zur allgemeinen Überraschung, die Bußfertigkeit hei Goliath sei noch absolut unzureichend. »Eine Zulassung als Religion«, sagte Mr Armada, »ist an strenge Auflagen gebunden, und trotz gewaltiger Anstrengungen hat der Goliath-Konzern noch nicht einmal die Hälfte der Anforderungen erfüllt, die von meiner Behörde verlangt werden müssen.« Mr Armadas Erklärung wurde von Goliath-Vertretern mit ungläubigem Entsetzen aufgenommen. »Wir ändern jetzt unsere Taktik«, sagte Mr Brik Schitt-Hawse, »und konzentrieren uns auf diejenigen Personen, die Goliath besonders scharf ablehnen. Erst vor kurzem haben wir Verzeihung von einer jungen Frau erlangt, die uns zutiefst verachtete. So etwas zählt zwanzigfach in der von OFGOD geführten Statistik.« Mr Armada schien allerdings wenig beeindruckt. »Wir werden ja sehen«, sagte er.
    GOLIATH NEWS 16. Juli 1988
    »Na, wie war's heute?«, fragte Mum und gab mir eine Tasse Tee. Friday war über seinem Bohnen-Käse-Stipp eingeschlafen. Ich hatte ihn gebadet und ins Bett gesteckt, ehe ich mir selbst etwas zu essen machte. Hamlet und Emma waren wohl ins Kino gegangen oder so etwas. Bismarck hörte Wagner auf seinem Walkman, und so hatte ich ein paar Minuten mit meiner Mutter allein.
    »Nicht gut«, sagte ich. »Es ist mir nicht gelungen, eine Berufsmörderin davon abzubringen, dass sie mich umzubringen versucht. Hamlet ist in diesem Land nicht mehr sicher, aber zurückschicken kann ich ihn auch nicht. Goliath hat mich irgendwie dazu gebracht, dass ich ihnen vergebe; ich habe einen persönlichen Stalker, und außerdem muss ich noch darüber nachdenken, wie ich die Bücher außer Landes schaffen kann, die ich
eigentlich
für SO-14 konfiszieren soll. Landen ist immer noch nicht wieder da. Und wenn ich es nicht schaffe, dass Swindon den SuperHoop gewinnt, wird die Welt untergehen.«
    »Ach, wirklich?«, sagte sie, da sie mir nicht zugehört hatte. »Ich glaube, ich weiß jetzt, wie wir mit diesem

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