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Thursday Next 04 - Es ist was Faul

Thursday Next 04 - Es ist was Faul

Titel: Thursday Next 04 - Es ist was Faul Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jasper Fforde
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Zhark
    Präsident George Formby eröffnete gestern in Liverpool die Brough-Vincent-Norton-Motorradfabrik, von der man sich mehrere tausend neue Arbeitsplätze verspricht. Die hochmoderne Fabrik, in der wöchentlich bis zu tausend Touren- und Rennmaschinen hergestellt werden sollen, wurde vom Präsidenten als »eine geile Sache!« beschrieben. Der Präsident gilt als leidenschaftlicher Motorrad-Fan und ließ es sich nicht nehmen, eine der »Super-Shadows« persönlich zu testen. Wie es heißt, erreichte der Achtzigjährige über 120 Meilen pro Stunde auf der firmeneigenen Rennstrecke, was bei seinen Begleitern zeitweise erhebliche Besorgnisse auslöste. Unser George erfreute die Anwesenden schließlich noch mit einigen Strophen von
Riding the TT Races
und erinnerte die Anwesenden damit an seinen Sieg bei der
Manx Tourist Trophy
vor fast sechzig Jahren.
    THE TOAD 9. Juli 1988
    »Haben Sie was vergessen?«, fragte ich.
    »Ja. Wie heißt noch mal der Kuchen von Ihrer Frau Mutter?«
    »Das ist ein
Battenberg.
«
    Er zog einen Stift aus der Tasche und machte sich eine Notiz auf seiner Manschette. »Gut«, sagte er. »Das wär's dann.«
    »Gut.«
    »Fein.«
    »Gibt's noch was?«
    »Ja.«
    »Was denn?«
    »Es geht … Es geht um …«
    »Was denn?«
    Emperor Zhark biss sich auf die Lippen, sah sich ängstlich um und trat etwas näher. Obwohl ich ihn oft genug hatte ermahnen müssen und zweimal sogar wegen »groben Fehlverhaltens« vom Jurisfiktion-Dienst suspendiert hatte, mochte ich ihn durchaus. In der Emperor-Zhark-Serie war er ein sadistisches Monster, aber außerhalb seiner Bücher hatte er auch seine Sorgen und Zwangsvorstellungen – von denen die meisten wohl der strengen Erziehung durch seine Mutter, der Kaiserin Zharkeena, geschuldet waren.
    »Nun ja«, sagte er schließlich zögernd, »Sie wissen vielleicht, dass derzeit gerade der sechste Band der Emperor-Zhark-Serie geschrieben wird, oder?«
    »Ja, davon hab ich gehört.
Zhark: Das Ende des Reiches
, nicht wahr? Wo liegt das Problem?«
    »Na ja, ich hab den Vorschautext gelesen, und es sieht so aus, als würde ich von der Galaktischen Freiheitsbewegung besiegt werden.«
    »Entschuldigen Sie, Emperor, ich verstehe nicht ganz. Bedauern Sie den Verlust Ihres Reiches?«
    Er rückte noch ein Stück näher. »Nein, wenn es die Handlung verlangt, muss es sein. Probleme habe ich damit, was mit mir am Ende geschieht. Ich habe nichts dagegen, mit der kaiserlichen Jacht in den Weltraum verschwinden oder auf einem einsamen Planeten stranden zu müssen, aber mein Autor hat eine …
öffentliche Hinrichtung
vorgesehen.«
    Er starrte mich mit großen, erschrockenen Augen an.
    »Nun ja, wenn das so vorgesehen ist –«
    »Thursday, bitte verstehen Sie doch! Ich weiß nicht, ob ich so eine … Zurückweisung ertragen kann.«
    »Hoheit«, sagte ich, »wenn eine Figur ihren Weg gegangen ist, dann hat sie ihren Zweck erfüllt. Was erwarten Sie von mir? Soll ich's dem Autor ausreden?«
    »Würden Sie das für mich tun?«, fragte Zhark mit großen Augen. »Würden Sie das wirklich tun?«
    »Nein. Romanfiguren können nicht hergehen und den Autoren sagen, was in den Büchern stehen soll. Außerdem sind Sie innerhalb Ihrer Bücher wirklich ein übler Bursche und müssen bestraft werden.«
    Zhark richtete sich zu seiner vollen Größe auf. »Ich verstehe«, sagte er schließlich. »Nun, wenn Sie es nicht wenigstens
versuchen
, Mr Paige zu überzeugen, könnte ich mich zu wirklich
drastischen
Maßnahmen gezwungen sehen. Außerdem bin ich nicht wirklich böse – ich bin nur so geschrieben.«
    »Wenn ich noch mehr von diesem Unsinn höre«, sagte ich, allmählich ärgerlich werdend, »lasse ich Sie unter BuchArrest stellen. Allein für das, was Sie gerade eben gesagt haben, könnte ich ein Verfahren wegen Meuterei gegen Sie einleiten.«
    »Ach, herrje«, sagte er, jäh ernüchtert. »Das würden Sie doch nicht wirklich tun?«
    »Nein«, sagte ich. »Aber wenn Sie so weitermachen, gibt's Ärger. Verstanden?«
    »Ja«, sagte Zhark demütig und verschwand ohne ein weiteres Wort.

19. Will-Klone jagen
    Oppositionsführer Redmond van de Poste hat gestern leise Kritik an der Regierung geübt. Die wirtschaftlichen Schwierigkeiten des Landes seien nach wie vor ungelöst, sagte er. Außerdem seien »die Dänen auch nicht schuldiger als zum Beispiel die Schweden«. Im übrigen sei er beunruhigt über die engen Beziehungen zwischen Staatskanzler Kaine und der Goliath Corporation. In seiner

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