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Tiamat-Zyklus 1 - Die Schneekönigin

Titel: Tiamat-Zyklus 1 - Die Schneekönigin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joan D. Vinge
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die Schwärze verschluckte sie völlig.
Aber es ist noch nicht vorüber. Eine größere Zukunft lag vor mir! Und er sollte bei mir sein. Er kann nicht verloren sein, er kann mich nicht vergessen haben. Es ist nicht vorbei ...
Funkes Gesicht brannte die Dunkelheit weg wie eine aufgehende Sonne. Es stimmte, sie mußte es tun, und wenn es ihr gelang, dann würde sie wissen, daß sie die Kraft besaß, jedes Problem zu lösen. Sie öffnete die Augen und rieb ihre zitternden Arme. »Ich muß es versuchen.« sie sah Kummer in Elseviers tiefblauen Augen – und Furcht. »Elsie, das bedeutet alles für mich. Ich werde dich nicht im Stich lassen.«
    »Natürlich nicht, Liebes.« Ein einziges Nicken, der Hauch eines Lächelns. »Nun gut, wir wagen es, aber, KR ...« Sie sah auf. »Wie sollen wir ohne sie zurückkehren?«
    Sein Grinsen wurde etwas schuldbewußt. »Mit falschen Papieren, die ich ebenfalls besorgen werde. Im Chaos der endgültigen Evakuierung Tiamats werdet ihr nicht bemerkt werden, nicht einmal ... Silky.«
    »Oh, KR, Ihr stiller Sünder.« Sie lachte leise.
    »Nicht als belustigend betrachte ich es.« Sein Gesicht drückte das deutlich aus. »Lehre ich alles, was eine Sibylle wissen muß, um sie nach Tiamat zurückzuschicken, den Akt des Hochverrats begehe ich damit. Doch gehorche ich einem höheren Gesetz damit, als nur der Hegemonie.«
    »Vergebt mir.« Sie nickte zerknirscht. »Was ist mit unserem schiff?«
    »Ein Mahnmal im All der unmöglichen Träume meines älteren Bruders wird es werden. Ich sagte Euch einst, daß man niemals alles haben kann, Elsevier. Vollbringt diese Tat, so werdet Ihr niemals mehr auf das Schmuggeln angewiesen sein.«
    »Habt Dank. « Ein rebellischer Funke glomm in ihren Augen. »Wir hatten ohnehin bereits geplant uns zur Ruhe zu setzen, wäre unsere letzte Reise kein so hoffnungsloser Fehlschlag geworden. Dies verschafft uns noch einmal die Möglichkeit, unsere Waren abzuliefern.«
    Aspundh runzelte die Stirn.
    Als die anderen sich zu regen begannen, bewegte Cress mit bleierner Müdigkeit die Beine. Mond blickte auf, sah seinen Blick auf sich ruhen, dann aber rasch zu Elsevier weitergleiten. Er grinste niedergeschlagen. »Dann heißt das also Lebewohl, Elsie?«
    Mond stand auf und half ihm auf die Beine, während die anderen am Tisch zu verstehen begannen. »Cress ...«
    »Betrachte das als Anzahlung dessen, was wir schuldig sind, junges Fräulein.« Er zuckte die Achseln.
    Elsevier wandte sich an Aspundh, doch sein Gesichtsausdruck wurde abweisend, noch ehe sie die Frage ausgesprochen hatte. »Nicht schwer wird es ihm fallen, ein anderes Schiff zu finden. Astrogatoren sind sehr gefragt in seinem ... Gewerbe, wie ich sicher bin.«
    »›Es gibt solche und solche Schmuggler‹, KR«, sagte Elsevier zu ihm.
    »Ihr meint, sie werden nicht alle das Schiff teilen wollen mit einem Mann, der des Mordes angeklagt war?« Aspundhs Miene war eisig.
    Mond ließ Cress' Ärmel los.
    Cress errötete. »Selbstverteidigung! Das steht in allen Aufzeichnungen. Selbstverteidigung.«
    »Ein unter Drogeneinfluß stehender Passagier forderte ihn zum Duell, KR. Getötet hätte ihn der Mann. Doch die Regeln lassen keine Ausnahmen zu ... Meint Ihr wirklich, ich würde das Schiff mit einem Mörder teilen?«
    »Nicht einmal vorstellen kann ich mir, weshalb Ihr meinen Bruder geheiratet habt.« Aspundh seufzte ergeben. »Nun gut, Elsevier, obwohl den Bogen meiner Großzügigkeit Ihr damit fast überspannt, ich glaube, irgendwo besitze ich eine Schiffsgesellschaft, die einen Astrogator brauchen kann.«
    »Ist das Euer Ernst? Oh, Götter ...« Cress lachte und knickte um wie ein Schilfrohr im Wind. »Danke, alter Meist ... Bürger! Es wird Euch nicht leidtun.« Er warf Elsevier einen langen, dankbaren Blick zu.
    »Ich hoffe nicht«, antwortete Aspundh, dann ging er an Cress vorbei und trat an Monds Seite. »Und auch du wirst mir keinen Kummer bereiten, nicht wahr?«
    Sie erkannte in seinen grimmigen Augen, was ihr Scheitern für ihn und die anderen zur Folge hätte. »Nein.« Bestimmt.
    Er nickte. »Dann bleib die kommenden Tage bei mir, während das Schiff ausgerüstet wird, und laß mich dir alles beibringen, was eine Sibylle wissen muß.«
    »Gut.« Sie griff an ihre Kehle.
    »KR, muß sie ...
    »Es ist zu ihrem eigenen Besten, Elsevier – und zu Eurem, daß ich sie hierbehalte.« Er hob den Kopf ein wenig.
    »Ja, natürlich.« Elsevier lächelte. »Natürlich habt Ihr recht. Mond, ich ...« Sie tätschelte

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