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Tiamat-Zyklus 2 - Die Sommerkönigin 1 - Der Wandel der Welt

Titel: Tiamat-Zyklus 2 - Die Sommerkönigin 1 - Der Wandel der Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joan D. Vinge
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Wrack erreichte.
    »Es ist also doch real«, sagte er leise.
    Gundhalinu nickte und grinste. »Stellen Sie die Frage.
Eingabe!«
Als er merkte, wie der lange Sturz begann, der in absoluter Finsternis oder im Kopf eines unendlich weit entfernten Fremden enden würde, klammerte er sich fester an das Metall. Kullervos Frage füllte seinen Geist und versetzte ihn in den Transfer ...
    Er fand sich an einem Ort wieder, der jeder Beschreibung spottete ...
Durch den nachtschwarzen, leeren Raum driftete er, umgeben von grellen Lichtblitzen; eruptierende Energiefelder, die eine unsichtbare Macht erzeugte, zerrissen das scheinbare Nichts um ihn herum. Überall, soweit das Auge reichte, tauchten plötzlich monströse, skelettartige Gebilde auf. Umschwärmt wurden sie von Wolken aus glitzerndem Staub, die sich offenbar zielgerichtet bewegten. Was war das?
Ein Krieg? Fremdartige, nichtmenschliche Lebensformen?
Ohne in Panik zu geraten, kämpfte sein Geist darum, Ordnung in das Bild zu bringen, und plötzlich wurde ihm bewußt, daß er womöglich in Gefahr war.
    Etwas umschloß seine Arme; normalerweise wäre er überrascht zusammengezuckt, doch er hatte keine Gewalt über seinen geborgten Körper. Gebilde drifteten in sein Blickfeld – menschliche Gestalten, menschliche Gesichter; sie redeten in einer ihm unverständlichen Sprache auf ihn ein, doch am Klang ihrer Stimmen merkte er, daß sie ihn beruhigen wollten.
    Ganz deutlich konnte er sie hören, obwohl sie keine Raumanzüge trugen – und er auch nicht ... eine Hand streckte sich nach ihm aus, vermochte ihn jedoch nicht zu erreichen, denn er wurde unter ein Gitter gezogen, daß irgendwo aufragte. Dort verharrte er, hoffend, daß er sich in Sicherheit befand. Über ihm, es konnte auch unter ihm sein, leuchtete der sichelförmige Bogen eines Planeten.
    Eine Schiffswerft!
Plötzlich ergaben die Fragmente, die er wahrgenommen hatte, einen Sinn; er befand sich inmitten einer orbitalen Schiffswerft, in der weitaus raffiniertere Bautechniken angewandt wurden, als er sie von Kharemough her kannte. Hier wurden Schiffe gebaut, wie er sie noch nie gesehen hatte.
Schiffe mit einem über-hchtschnellen Antrieb.
Einen Augenblick lang fragte er sich, ob er in die Zeit des Alten Imperiums zurückgeschickt worden war, und ihm fiel ein, was er während seiner Initiation in der Survey-Loge erlebt hatte. Doch nein – er war gefangen in einem geborgten Körper, kein Akteur in irgendeinem Spiel; dies war ein normaler Transfer. Er mußte sich in einem Gebiet des früheren Imperiums befinden, wo man immer noch den Stardrive besaß und überlichtschnelle Schiffe zu bauen verstand. Irgendein Techniker steckte jetzt in seinem Körper und erklärte Kullervo, wie der Stardrive-Antrieb, den sie im Wrack vermuteten, funktionierte, wie man ihn bergen und reparieren konnte; dieser Techniker hatte sich sogar seine Denkweise, seine Sprache und seine Stimme ausgeborgt.
    Und ihm blieb nichts anderes übrig, als hier, am anderen Ende, zu warten. Mit dem Gefühl ohnmächtiger Frustration kämpfte er gegen das apathische Fleisch an, das ihn gefangenhielt, außerstande, auch nur eine der zahllosen Fragen zu stellen, die ihm einfielen, außerstande, mehr zu sehen, als seine starren Augen ihm erlaubten.
Aber das macht nichts. Eines nicht allzu fernen Tages nimmt das alles für mich Reahtät an. Dann befinde ich mich auf einer Schiffswerft in Kharemough, wo hegemonische Raumkreuzer gebaut werden, die die endlose Nacht überwinden und jede beliebige Welt erreichen können ...
Zum Beispiel Tiamat. Dann kann
ich
Mond wiedersehen. Er prägte sich so viel wie möglich von dieser Zukunftsvision ein.
    Bis er wieder mit schwindelerregender Schnelligkeit hinabgesogen wurde, und die Schwärze des Universums ihn verschlang ...
    Auf der anderen Seite emportauchend, schwamm er ins Licht ...
»Keine weitere Analyse!«
Das Echo der gesprochenen Worte hallte in seinem Kopf nach. Er schüttelte den Kopf, als die Gegenwart sich rings um ihn her zu entfalten begann, und er wieder frei in der Höhle aus Licht- und Schattenmustern umherblicken konnte, die ihn während des Transfers wie zwei zerfledderte Vogelschwingen eingehudert hatte.
    Vor ihm stand Kullervo und versuchte ihn zu stützen. Seine Hände berührten das Siegel seines Helms, und reflexartig stieß Gundhalinu ihn zurück. Kullervo prallte von ihm ab und ließ die Hände sinken.
    Ein Blick in Kullervos Gesicht genügte, und Gundhalinu kannte die Antwort, ohne fragen zu

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