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Tiamat-Zyklus 2 - Die Sommerkönigin 1 - Der Wandel der Welt

Titel: Tiamat-Zyklus 2 - Die Sommerkönigin 1 - Der Wandel der Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joan D. Vinge
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müssen.
Ja.
Der Antrieb war hier, er war zugänglich und zu reparieren ... Ja, es war beinahe vorbei ...
ja,
endlich konnten sie aus dieser Hölle verschwinden ... Noch etwas lag in Kullervos Blick, ein Staunen, das an Ehrfurcht grenzte. Diesen. Ausdruck hatte Gundhalinu schon oft bei anderen Menschen gesehen, aber noch nie bei Reede Kullervo. Außerdem war da noch – der Schatten eines Zweifels. »... alles. Es ist in Ordnung, kommen Sie, wir holen Niburu und fangen an ...« Jählings wandte sich Kullervo ab, und erst dann wurde Gundhalinu bewußt, daß Reede zu ihm gesprochen und ihm mit Worten erklärt hatte, was er bereits wußte. »Lassen Sie uns von hier verschwinden ...«
    Gundhalinu blickte in die Runde. Seine Verwunderung wuchs, als er merkte, daß sie sich irgendwo tief im Innern des Wracks befinden mußten. Plötzlich drängte es ihn, das Schiff zu erforschen, aus reiner Entdeckerlust, es anzufassen und Neues zu lernen – aber er spürte, wie verzweifelt Kullervo von diesem Ort wegwollte, und er nickte. »Welche Richtung? Wie sind wir hierhergekommen?« Ein seltsam gebrochenes Licht, das bizarre Reflexe auf die zerbeulten Wände zauberte, irritierte ihn, und er suchte vergebens nach einem Ausgang.
    Kullervo sah plötzlich angespannt aus. »Sie haben uns hierhergebracht. Ich dachte ...« Er brach ab, als ihm einfiel, daß jemand anders sie geführt hatte, und daß Gundhalinu sich in diesem Schiff nicht auskannte. »Also, wir gingen durch ... Wir sind von drüben gekommen ... glaube ich ...« Sich vom Boden abstoßend, stieg er in einem Bogen durch die glänzende flüssige Atmosphäre. Gundhalinu folgte ihm, und er sah, wie Kullervo durch eine Öffnung verschwand, die vage einer Tür ähnelte; gleich darauf kam er zurück. »Nein, das ist falsch.« Auf seinem Gesicht bildeten sich Schweißtropfen und perlten die Wangen hinab in den Helm. »Dabei hätte ich schwören können ... Aber vielleicht haben sich die Lichtverhältnisse geändert, oder so. Es muß dort sein ...«
    Gundhalinu hielt ihn am Arm zurück. »Warten Sie. Geben Sie mir eine Minute Zeit.« Schimmernde kleine Löcher und faustgroße Fensterluken in der zerborstenen Wand ließen Licht herein, was bedeutete, daß sie sich nahe der Außenwandungen des Schiffs befanden. Doch nirgends war ein Ausgang zu erkennen. Er suchte den Raum ab, der sie mit seiner Enge zu erdrücken schien, und bemühte sich krampfhaft, sich an seine Vision von den Schiffen des Alten Imperiums zu erinnern. Vielleicht konnte er auf diese Weise feststellen, in welchem Teil des Wracks sie umherirrten. Die Konstruktion eines Imperiumfrachters war mit der Bauweise eines hegemonischen Schiffs nicht zu vergleichen. Die Schiffe, die nach dem Untergang dieses frühen Reiches gebaut wurden, waren klein und kompakt, sie besaßen die komprimierte Scheibenform einer Münze, denn nur so konnten sie eine Passage durch die Schwarzen Pforten überstehen.
    Um die gleiche Menge an Gütern zu transportieren, die früher ein einziger Frachter bewältigt hatte, brauchte man jetzt eine ganze Flotte. Dieses Schiff, wie überhaupt die meisten Sternenschiffe des Alten Imperiums, war niemals dafür konzipiert worden, eine Schwarze Pforte zu passieren, und höchstwahrscheinlich war es auch nicht für eine Landung auf einem Planeten wie diesem konzipiert. Es glich einem gigantischen Konglomerat aus Frachträumen, Lebenserhaltungssystemen und Antrieben ... »Wo befindet sich das Antriebsmodul?«
    Kullervo deutete auf eine wüste Wucherung aus technischen Gerätschaften. Sich daran orientierend, erkannte Gundhalinu die dunklen Flächen der Datendisplays, auf denen einstmals Angaben in längst vergessenen Sprachen aufgeleuchtet hatten. Er identifizierte Reparaturmodule und verschiedene zerborstene Ausrüstungsteile. Als er nach links schaute, fand er die Öffnung, nach der er gesucht hatte. »Hier entlang!« Er gab Kullervo einen Wink, stieß sich ab und schwebte zum Ausgang.
    Kullervo folgte ihm so dicht auf den Fersen, als seien sie aneinandergekoppelt; während sie sich durch gekrümmte Tunnels zwängten, in fast völliger Dunkelheit die deformierten Winkel des Schiffs durchschwammen, streifte er alle paar Meter wie absichtlich Gundhalinus Körper.
    »Wie weit ist es noch?« fragte Kullervo ungeduldig, als sie sich an einer geborstenen Wand vorbeischlängelten.
    Ein klarer, seegrüner Lichtstrahl traf in Gundhalinus Augen und ließ ihn blinzeln. »Wir sind da«, sagte er und deutete nach vorn, wo ein

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