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Tiamat-Zyklus 2 - Die Sommerkönigin 1 - Der Wandel der Welt

Titel: Tiamat-Zyklus 2 - Die Sommerkönigin 1 - Der Wandel der Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joan D. Vinge
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mir leid, aber ich bin sehr mit diesem Projekt beschäftigt. Daneben bleibt mir für nichts mehr Zeit.« Als er wieder hochschaute, sah er Verständnis in ihrem Blick, und das machte ihn froh.
    Danach stellte er ihr Vanamoinen vor. Sie prallte zurück und machte keinen Hehl aus ihrer Überraschung, als sie ihn zum erstenmal sah. Vanamoinen lebte sehr zurückgezogen, obwohl sein Name in der Loge berüchtigt war. Mit durchdringendem Blick starrte er Mede an. »Du hast also meine Daten empfangen?« fragte er leise.
    Verwirrt schaute sie von Vanamoinen zu Ilmarinen. »Natürlich, sonst wäre ich ja nicht hier. Und diese da habe ich mitgebracht.« Sie deutete auf die sechs Männer und Frauen, die hinter ihr standen. Alle trugen Survey-Uniformen, und an den Ärmeln leuchteten matt die Continuity-Daten.
    »Wie viele Personen, die du angesprochen hast, weigerten sich zu kommen?« fragte Vanamoinen.
    Abermals schaute sie verblüfft drein. »Drei.« Ihr Blick verfinsterte sich. »Als ich deine Botschaft eingab, fühlte ich mich wie ... wie verwandelt. Und als ich dann begriff, worum es ging,
mußte
ich einfach kommen. Den anderen, die jetzt hier sind, ging es genauso. Die Leute, die die Daten nicht empfangen hatten, meinten, ich würde mir Dinge einbilden.« Sie schüttelte den Kopf. »Am liebsten hätte ich sie aufgeklärt, aber das hattest du ja ausdrücklich verboten. Kann es sein, daß etwas mit deinem Transfermedium nicht stimmt?«
    »Alles verlief wie geplant«, entgegnete Vanamoinen. »Diejenigen, die nichts hörten, wären für das Projekt ungeeignet gewesen. Das Medium sollte sich nur an ganz bestimmte Personen wenden.« Er lachte triumphierend. »Ilmar!« rief er laut in die Nacht hinein. »Ich hab's geschafft!«
    Ilmarinen schmunzelte. »Wieder einmal«, sagte er und hob warnend die Hand.
    Mede starrte Vanamoinen lange an und schüttelte den Kopf. »Dann darf ich mich wohl geschmeichelt fühlen«, sagte sie leise. »Die Idee ist brillant, Vanamoinen – eine zentrale Datenbank mit biologischen Ports, um die Pangalaktische Macht zu stabilisieren. Das alte Regime bröckelt, und die neue Methode könnte die Katastrophe aufhalten.« Ihre Augen glänzten. »Aber wieso gehst du mit deinem Konzept nicht zum Establishment? Warum diese krankhafte Heimlichtuerei – beim Universum!«
    Ilmarinen furchte die Stirn und blickte zum nächtlichen Himmel empor. (Mit ihm schaute Gundhalinu; staunend merkte er, wie sein Bewußtsein die düstere Stimmung durchdrang, die den Mann namens Ilmarinen heimsuchte, und plötzlich wußte er alles über ihn, über den Ort und über die Zeit ...) »Dort war ich bereits, aber sie können mit der Idee nichts anfangen.« Ergrimmt schüttelte er den Kopf. »Jeder weiß, daß der törichte Gebrauch von Smartmatter die Pangalaktische Macht vernichtet. Deshalb versucht das Establishment, Smartmatter aus allem, was nicht lebensnotwendig ist, herauszunehmen. Dabei benutzen sie selbst lebensverlängernde Drogen, beim Universum!« Seine Hände zuckten. »Wir sind schon Geschichte, Mede, aber mit Hilfe von Smartmatter können wir uns retten, wenn wir uns nur smart genug anstellen ...« Er brach ab. »Du weißt, was wir denken, sonst wärst du nicht hier. Glaub mir, Mede, wir sind nicht zwei Verrückte, die ganz auf sich allein gestellt sind.« Er schaute in die ernsten Gesichter der Männer und Frauen, die Mede in einem Halbkreis umringten. »Andernfalls wären wir nie so weit gekommen. Der Computer arbeitet bereits.«
    Mede stieß überrascht den Atem aus. »Wo?«
    Er schüttelte den Kopf, während sich in seinem Geist langsam ein Bild formte; nicht einmal in Gedanken durften er (oder der Fremde, der in ihm steckte und nun gespannt lauschte) den Namen aussprechen. »Das kann ich dir nicht sagen. Niemand darf es wissen, es wäre zu gefährlich.«
    Sie nickte. »Dann verrate mir wenigstens, was du von mir – von uns – willst.« Sie deutete auf ihre Gefährten und blickte in die Runde, als staune sie immer noch darüber, daß sie sich an diesem Ort eingefunden hatten.
    Doch ihre Stimme klang beinahe begeistert, als sie fragte: »Was können wir tun?«
    Er faßte in seine Jacke und zog einen kleinen Behälter heraus. An der Seite trug er das uralte Zeichen des dreiblättrigen Kleeblatts, das biologische Verseuchung symbolisierte. »Ihr sollt Sibyllen werden«, antwortete er.
    Sie erstarrte. »Smartmatter ...«
    Er nickte und sprach weiter, bevor sie protestieren konnte. »Ihr gehört zur Continuity, das gibt

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