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Tiamat-Zyklus 3 - Die Sommerkönigin 2 - Die Abkehr der Welt

Titel: Tiamat-Zyklus 3 - Die Sommerkönigin 2 - Die Abkehr der Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joan D. Vinge
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ihrer Mutter unterhielt, heftete sie den Blick auf Gundhalinu. Sie runzelte die Stirn und sah abwechselnd ihn, Sirus und Funke an, den Mann, den sie für ihren Vater halten mußte. Den Bruchteil einer Sekunde lang ließ sie ihre spöttische Maske fallen und glich einem ängstlichen Kind, das sich verlaufen hat. Als sie merkte, daß sie von Gundhalinu beobachtet wurde drehte sie sich um und verschwand in der Menge. Er fragte sich, ob sie vielleicht nach diesem erbärmlich kleinen Rotzlümmel, Elco Teel, Ausschau hielt. Kirard Set Wayaways und seine Familie waren auch zu dem Empfang geladen worden, da man einflußreiche Leute wie ihn nicht überging; aber bis jetzt hatte Gundhalinu es mit etwas Glück geschafft, diesem elenden Intriganten und seinem nicht viel besseren Anhang auszuweichen.
    »Es ist ganz erstaunlich, finden Sie nicht auch?« sagt Sirus zu ihm und deutete auf Ariele. Gundhalinu vergegenwärtigten sich, daß die anderen beobachtet hatte wie er das Mädchen anstarrte. »Wie sehr sie ihrer Mutter gleicht, meine ich.«
    »Ja«, sagte er, froh, einen Vorwand für sein Verhalt zu finden. »Als ich sie das erste Mal sah, hielt ich sie allen Ernstes für die Königin.« Lächelnd schaute er z Mond hin, die ein überraschtes Gesicht machte.
    »Tammis kommt mehr auf seinen Vater heraus.« Mit breitem Lächeln wandte sich Sirus an das neben ihm stehende junge Paar. »Er hat was von einem Kharemoughi an sich, habe ich nicht recht, Gundhalinu-sadhu?«
    Gundhalinu zögerte; er spürte, wie alle ihn ansahen »Doch«, räumte er ein, »das stimmt.« Tammis senk den Blick; zuerst dachte Gundhalinu, der Junge sei nur verlegen, doch dann merkte er, daß Tammis sein Kleeblatt fixierte. Tammis berührte das Sibyllenabzeichen, dann ließ er es los und nahm Merovy an die Hand. Gundhalinu entging nicht, wie sie diskret versuchte, sich von ihm zu befreien, dann jedoch nachgab, als er hartnäckig blieb. Von ihren Eheproblemen hatte er hört.
    Er schaute zu Sirus zurück. Der Erste Sekretär schi von den Spannungen und Unterströmungen innerhalb der Gruppe nichts zu ahnen, sondern gab sich ganz den Phantasien über das harmonische Familienleben seines Sohnes hin. Wenn er Glück hatte, blieb er nicht lange genug auf dieser Welt, um mitansehen zu müssen, wie die Familie auseinanderbrach; weil er überall nur kurze Zeit verweilte, erfuhr er das Leben als eine Illusion, in der alles immer vollkommen und frei von Unbill war; die Sorgen und Kümmernisse der Realität lernte er gar nicht erst kennen.
    Manchmal hatte sich Gundhalinu gefragt, was einen Mann wie Sirus dazu veranlaßt haben mochte, mit seinem früheren Leben so radikal zu brechen und einen Platz in der Hegemonischen Gesellschaft einzunehmen. Heute abend glaubte er, die Beweggründe endlich zu verstehen. Plötzlich wurde ihm bewußt, daß das Orchester ein helles, klares Fugenthema aus seiner Heimatwelt spielte. Noch nie war ihm die Musik, die er von klein auf kannte, so schön und gleichzeitig so traurig erschienen.
    Sirus wandte sich Mond zu, die ihn ansprach. »Bitte, nennen Sie mich Temmon.«
    »Temmon«, wiederholte sie lächelnd und nickte. »Sie sagten, wir könnten uns über die Mers unterhalten.«
    »Aber natürlich; dieses Thema muß angeschnitten werden. Setzen Sie sich beim Dinner neben mich, und wir ...« Er brach ab, als die Gäste in Bewegung gerieten und laut zu tuscheln begannen.
    Gundhalinu strengte sich an herauszufinden, was an der Tür zum Saal vor sich ging. Er entdeckte Tilhonne, der mitten auf einer kleinen freien Fläche stand, und etwas hochhielt, das ihm merkwürdig vertraut vorkam. Er erstarrte, als er den Gegenstand erkannte, und Mond schnappte hörbar nach Luft: Tilhonne präsentierte eine Phiole mit dem Wasser des Lebens.
    »Sadhanu, Bhai«, verkündete Tilhonne und hob die Stimme, um sich im allgemeinen Lärm Gehör zu verschaffen. »Das Dinner erwartet uns. Doch zuvor, dank unserer tüchtigen neuen Hegemonischen Regierung, und dank der Mithilfe unserer tiamatanischen Freunde ...« – er deutete auf Kirard Set Wayaways, der lächelnd und sich verbeugend neben ihm auftauchte »haben wir für unsere Ehrengäste an diesem Abend ganz besonderes Geschenk. Die ersten Früchte ei neuen Ernte: Das Wasser des Lebens.«
    Ein Raunen der Überraschung und der begeistert Vorfreude ging durch die Menge; sie begann zu wog als sich die Mitglieder der Gesellschaft zu Tilhonne v drängten.
    Reglos stand Gundhalinu da und merkte, wie Leute in seiner Nähe ihn

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