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Tief im Hochwald - Kriminalroman

Tief im Hochwald - Kriminalroman

Titel: Tief im Hochwald - Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Moni
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zu hören schien. »Wir sind die ›Saarbärchen‹. Und du?«
    »Ich cache zusammen mit einem sehr netten älteren Herrn aus dem Ort, Hajo Nert. Sein Cachername ist ›Opel Kapitän‹ in Erinnerung an sein geliebtes Auto. Ich bin bisher gar nicht auf die Idee gekommen, mir ein eigenes Profil anzulegen. Ich habe auch gar kein Navi.«
    Ingo warf einen Blick auf Vanessas Handy, das sie herausgenommen hatte, um mit ihm Rufnummern auszutauschen. »Du kannst doch mit deinem Handy cachen«, erkannte Ingo sofort.
    »Kannst du mir zeigen, wie das geht? Ich habe das Handy noch nicht lange und habe mich bisher gar nicht richtig damit befasst, was es alles kann«, gestand Vanessa.
    Ingo schien sofort in seinem Element zu sein, und er war sehr geduldig und gut im Erklären. Binnen einer Viertelstunde hatte er Vanessa alles gezeigt, was sie wissen musste, um mit dem Handy als Navi losziehen zu können. Vanessa sah darin eine Gelegenheit, effizienter zu arbeiten, weil sie sich von Hajo trennen könnte und sie in der gleichen Zeit doppelt so viele Caches kontrollieren könnten, andererseits war ihr nicht wohl bei dem Gedanken, sich allein auf die Suche machen zu müssen. Sie würde sich überlegen, wen sie darüber hinaus mit einbinden konnten. Gunter wahrscheinlich, auf jeden Fall auch Heiner Landscheid. Die Jugendlichen jedenfalls wollte sie unter gar keinen Umständen dabeihaben, nicht nur, weil es zu gefährlich war, sondern auch, weil sie bei einer polizeilichen Ermittlung einfach nichts zu suchen hatten.
    Vanessa war froh, dass sie diesen Ausgang des Friedhofes genommen hatte. Der Leichenwagen kam gerade wieder den Weg entlanggefahren, und Ingo öffnete das Tor.
    Der jüngere der Bestatter ließ das Fenster herunter und sagte: »Vorne am Haupteingang ist die Hölle los. Die Polizei hat den Weg zu diesem Tor kompromisslos gesperrt, da kommt man höchstens zu Fuß durch, aber alles tummelt sich bei diesen beiden Polizisten. Die Frau haben wir auf Eis gelegt, da machen wir morgen weiter. Wir bringen jetzt erst einmal den Metzger nach Trier. Was passiert weiter mit dem jungen Mann?«
    »Das ist eine Sache der Rechtsmedizin und der Kriminaltechnik, dazu kann ich Ihnen wenig sagen«, antwortete Vanessa ausweichend. »Ich gehe aber davon aus, dass es sich nur um Verletzungen durch äußere Gewaltanwendung handelt, die sich gut untersuchen lassen, da wird er sicher bald zur Bestattung freigegeben. Bitte geben Sie meinem Kollegen noch Ihre Adressen, und ich melde mich, falls es nötig ist. Sie haben uns jedenfalls sehr geholfen, auch mit Ihrer Bereitschaft, die Beerdigung morgen endgültig durchzuführen. Haben Sie schon gehört, ob Herr Jungblut das Grab weiterhin für seine Mutter akzeptiert?«
    »Nein, wir müssen noch mal ran, aber wir können nicht anfangen, solange der Friedhof von der Presse belagert wird. Keine Ahnung, wie das gehen soll«, erwiderte der Jüngere. »Aber erst einmal holen wir die Leiche und fahren nach Trier. Könnten Sie bitte hinter uns das Tor schließen? Wir machen das gleich wieder auf, wenn wir wieder fahren, aber der Wilfried hat mit der Presse schon genug Mist gebaut, ich will mich nicht auch noch mit dem Chef anlegen, wenn durch uns jemand auf den Friedhof gelangt.«
    Vanessa wandte sich wieder Ingo zu, nachdem sie das Tor hinter dem Wagen geschlossen hatte.
    »Ich hab’s gerade mal gecheckt, es gibt auf dem Friedhof keinen Cache und auch keinen in unmittelbarer Nähe, der direkt mit dem Tod in Verbindung stehen könnte«, teilte Ingo ihr mit.
    »Mensch, du denkst ja richtig mit. Aber der letzte Cache war bislang gar nicht freigegeben, als wir ihn gefunden haben, das könnte diesmal auch der Fall sein. Ich muss mit Gunter sprechen, und danach sehen wir mal weiter. Eventuell sehen wir uns morgen, sonst sicherlich demnächst.« Vanessa gab Ingo zum Abschied die Hand und machte sich auf den Weg zu ihrem Auto.
    Unterwegs rief sie Gunter auf dem Handy an. »Na, wie ist die Lage da vorn?«, erkundigte sie sich.
    »Die von der Presse sind wie die Aasgeier«, antwortete Gunter. »Du weißt ja, ich muss nicht alles sagen, was wahr ist, aber alles, was ich sage, muss wahr sein. Teilweise ist es möglich, ihren Fragen auszuweichen, aber es ist gar nicht so leicht. Und was gibt es bei dir?«
    »Ich habe herausgefunden, dass der, der die Presse informiert hat, dringend Geld braucht, aber da sehe ich kein Tatmotiv. Mir erscheint es noch immer am wahrscheinlichsten, dass es sich um einen Serientäter handelt, und

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