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Tief im Wald und unter der Erde - Winkelmann, A: Tief im Wald und unter der Erde

Titel: Tief im Wald und unter der Erde - Winkelmann, A: Tief im Wald und unter der Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Winkelmann
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sein Bett. Legte sich gerade auf den Rücken, die Arme eng am Körper, die Beine ausgestreckt, und blickte in der Dunkelheit seines Zimmer zur Decke, die er kaum sehen konnte. So blieb er eine halbe Stunde lang liegen, atmete tief und gleichmäßig und schöpfte zusätzliche Kraft aus der Ruhe, die ihn durchströmte. In seinem Inneren schloss er einen Pakt mit dem, was aus dem Käfig entkommen war. Den Pakt, es niemals wieder wegzusperren, wenn es ihm am heutigen Abend
genug Kraft verlieh, das zu tun, was er sich vorgenommen hatte.
    Irgendwann war die halbe Stunde um.
    An der Geräuschlage in der Wohnung hatte sich nichts mehr geändert.
    Der Junge ging barfuß zur Zimmertür, öffnete sie leise und spähte hinaus.
    Die Wohnung war dunkel. Allein aus dem Wohnzimmer drang das kalt-blaue Flackern des Fernsehers.
    Also gut.
    Die Zeit war gekommen!
    Er schlich hinüber zur Schlafzimmertür seiner Eltern. Leise öffnete er sie einen Spalt. Drinnen hörte er seine Mutter schnarchen. Sie war erschöpft und würde so leicht nicht aufwachen. Trotzdem, sicher war sicher. Und es diente ja nur ihrem eigenen Schutz. Er zog den Schlüssel aus der Innenseite des Schlosses, drückte die Tür zu, steckte den Schlüssel außen hinein und schloss ab. Dann schlich er zurück in sein Zimmer, nahm Seile, Kabelbinder und Schals. Damit ging er zum Wohnzimmer.
    In der Tür blieb er stehen.
    Der opulente Fernsehsessel des Vaters stand wie immer mitten im Zimmer, gerade ausgerichtet auf den Bildschirm. Die Lehne war so hoch und breit, dass der Junge seinen Vater nicht sehen konnte.
    Er schlich sich von hinten an den Sessel heran. Allzu leise brauchte er nicht zu sein. Die Geräuschkulisse des Fernsehers bot einigen Schutz, außerdem würde der Vater nicht so schnell aufwachen. Neben dem Sessel standen acht leere Bierflaschen. Plus die eine hastig in der Küche getrunkene machte neun.
    Der Junge blickte von hinten über den Sessel. Stinkbesoffen
lag der Vater da wie immer. Die Beine hoch auf der ausklappbaren Fußstütze, die Arme auf den breiten Lehnen. Er trug ein weißes Unterhemd und eine weiße, kurze Unterhose. Eine gewaltige Erektion spannte den Stoff bis kurz vor dem Zerbersten. Angewidert wandte der Junge den Blick ab und begann mit seinem Vorhaben.
    Er legte das leichte, aber stabile Kunststoffseil über die Unterarme des Vaters, führte es mehrmals unter dem Sessel hindurch und zog es so straff wie er sich traute, ohne den Vater zu wecken. Dann verknotete er es an der Seite des Sessels.
    Jetzt die Kabelbinder!
    Damit wollte er die Füße an den Metallgelenken des Fußteils fixieren. Er begann mit dem rechten Fuß. Dicht daneben kniend stieg ihm der miefige Geruch lange nicht gewechselter Socken in die Nase. Vorsichtig führte er den Kabelbinder um Fußgelenk und Metallstrebe der Stütze herum, steckte ihn zusammen und begann, ihn straff zu ziehen. Das tat er wegen des ratschenden Geräusches sehr langsam, spürte dabei jeden Kunststoffzahn einzeln durch die Führung rutschen. Über den Socken zog er den Kabelbinder gerade so straff, dass der Vater seinen Fuß nicht würde herausziehen können.
    Als er sich neben den linken Fuß kniete, grunzte der Vater und bewegte sich. Der Junge verharrte still. Er hob den Blick und beobachtete das Gesicht des Vaters genau, wobei er an der immer noch gewaltigen Erektion vorbeischauen musste. Da die Augen geschlossen blieben, fuhr er schließlich mit seiner Arbeit fort. Innerhalb kurzer Zeit hatte er auch das zweite Bein angebunden. Damit war der Vater auf dem Sessel fixiert, wenn auch noch nicht fest genug. Der letzte Schritt fehlte noch.

    Der Hals.
    Der Junge trat erneut hinter den Sessel, nahm beide Enden des zweiten, kürzeren Kunststoffseils, hielt es vor den Hals des Vaters und führte es langsam immer dichter an den Kehlkopf heran. Jetzt war Schnelligkeit gefragt. So besoffen konnte ein Mensch gar nicht sein, dass er es nicht spüren würde, wenn ein Seil um seinen Hals geschlungen wurde.
    Ein kurzer Ruck noch, dann gab es kein Zurück mehr.
    Der Junge zog das Seil straff und führte die Enden hinter dem Sessel zusammen. Gleichzeitig erwachte der Vater und wollte instinktiv die Hände zum Hals heben, doch die waren bereits gefesselt. Der Junge schaffte es, die Enden zu verknoten, ehe der Vater den Kopf nach vorn riss. Als er es schließlich tat, schnitt ihm das Seil in den Hals und quetschte den Kehlkopf, so dass er den Kopf wieder sinken ließ. Das letzte Seil legte der Junge um die

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