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Tief im Wald und unter der Erde - Winkelmann, A: Tief im Wald und unter der Erde

Titel: Tief im Wald und unter der Erde - Winkelmann, A: Tief im Wald und unter der Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Winkelmann
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Schienen. Jetzt war es wieder stockdunkel im Wald, so als sei nichts gewesen, aber Nele war überzeugt, sich nicht getäuscht zu haben. So müde konnte sie gar nicht sein!
    Ungefähr zehn Meter hinter der Schranke zweigte ein unbefestigter Forstweg von der Landstraße ab. Nachts würde man daran vorbeifahren, ohne ihn zu bemerken. Dieser Weg war eine durch Laubbäume geschaffene dunkle Röhre. Nele hielt sich im Schutz einiger Büsche am rechten Rand und spähte in den Hohlweg hinein. Jetzt ärgerte sie sich, die Taschenlampe aus dem Handschuhfach nicht mitgenommen zu haben.
    Sie atmete flach, während sie versuchte, etwas zu erkennen, doch es war einfach zu dunkel. Schon hatte sie sich entschieden, den Weg nicht zu betreten, lieber zum Wagen zurückzugehen, um mit dessen Scheinwerfern für Licht zu sorgen, als abermals und wie auf Bestellung einige Meter vor ihr eine winzige Glühbirne aufleuchtete.
    Die Innenraumbeleuchtung eines Fahrzeugs!
    Auf dem Weg wartete jemand in seinem Wagen.
    Natürlich schoss Nele die Möglichkeit durch den Kopf, Verstärkung zu rufen, aber sie entschied sich dagegen, weil es viel zu lange gedauert hätte. Hier war ihre Chance! Wer sonst außer ihrem Täter würde um diese Zeit in einem dunklen Weg in der Nähe der Bahnschranke lauern? Vielleicht konnte sie hier und jetzt dafür sorgen, dass der Spuk ein Ende hatte.
    Nele schlich in den Weg hinein. Sie hatte sich gemerkt,
dass der Wagen nicht mehr als zwanzig Meter tief in dem Hohlweg parkte. Sehen konnte sie ihn jetzt, da die Innenraumbeleuchtung aus war, nicht mehr. Sie spürte Schweiß von ihrer Stirn perlen, spürte ihr Herz rasen. Auch ihre Hände zitterten leicht vor lauter Nervosität.
    Sie hatte den Wagen fast erreicht, als die Innenraumbeleuchtung erneut aufflammte. So weit oben, dass Nele sich sicher war, es mit einem Geländewagen zu tun zu haben. Er stand mit dem Heck zu ihr, sie konnte den Hinterkopf des Fahrers sehen.
    Zwischen dem Wagen und dem dichten Waldrand waren höchstens zwei Meter Platz. Diese nutzte Nele aus, hielt sich soweit es ging vom Wagen entfernt und schlich seitwärts gehend auf die Fahrertür zu. Als sie sie erreicht hatte, zielte sie mit ihrer Waffe auf den Schädel des Fahrers, der sie noch nicht bemerkt hatte.
    »Polizei!«, rief Nele so laut, dass es im Inneren des Wagens gehört werden musste. »Ich habe eine Waffe auf Sie gerichtet. Legen Sie Ihre Hände aufs Lenkrad, sofort!«
    In dem schwachen Licht wandten sich ihr ruckartig zwei Gesichter zu. Eines davon erkannte Nele auf Anhieb, und die gewaltige Anspannung ließ ein wenig nach, obwohl sie immer noch auf der Hut war.
    »Öffnen Sie die Tür, aber langsam!«, rief sie.
    Der Fahrer tat wie ihm geheißen. Seine Augen waren dabei völlig starr auf die Waffe in Neles Händen gerichtet »Frau Kommissarin!«, sagte er zaghaft.
    »Was machen Sie hier, verdammt noch mal?«
    Ullrich Bockhop, der Wirt der Waldschänke, hob ohne Aufforderung die Hände neben seinen feisten Kopf. Der unbekannte Mann auf dem Beifahrersitz tat es ihm gleich.
    »Ich … wir, ähm, na ja, wir passen ein bisschen auf.«

    » Was tun Sie? Sie passen auf? Worauf passen Sie auf?« Nele war immer noch nicht bereit, die Waffe herunterzunehmen.
    »Worauf? Na ja, ein paar von uns … ich meine, Sie müssen das verstehen, wir machen uns Sorgen um unsere Kinder … deswegen fahren wir hier nachts Patrouille …«
    Und dann berichtete Bockhop Nele von der Marienseer Bürgerwehr. Während er mit zittriger Stimme und den Händen immer noch neben dem Kopf sprach, löste sich bei Nele die Anspannung zur Gänze, und sie ließ die Waffe langsam sinken. Für einen Moment wusste sie nicht, ob sie sauer oder erleichtert sein sollte. Sie trat näher an den Wagen heran und sah die Schrotflinte, deren Lauf zwischen den beiden Vordersitzen hindurch in den Fond ragte.
    »Ich hoffe für Sie, dass Sie die mitführen dürfen«, sagte Nele scharf.
    »Ja, natürlich, ich bin hier Jagdpächter«, beeilte sich Bockhop zu sagen.
    »Nehmen Sie endlich die Hände runter«, schnauzte Nele ihn an. Mittlerweile hatte sie auch die drei leeren Bierflaschen auf dem Rücksitz entdeckt. »Ich sage Ihnen jetzt etwas, und Sie würden gut daran tun zuzuhören. Sie fahren mit Ihrem Kumpan da sofort nach Hause, und morgen sorgen Sie dafür, dass dieser Schwachsinn aufhört. Ansonsten sorge ich dafür, dass ganz Mariensee erfährt, dass ihr Ortsvorsteher sich zuknallt, während er eigentlich aufpassen sollte.«
    Das

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