Tiefsee: Reise zu einem unerforschten Planeten
konnte. Die meisten Ölbohrplattformen weisen aber keine Rundum-Stege in großer Tiefe auf. Mittels der Schwimmfähigkeit des WASP wurden diese Nachteile beseitigt.Limited wirbt damit, dass der WASP 72 Stunden autonom in Tiefen von bis zu 700 Metern verbringen und dort Arbeiten verrichten kann. Der aktuelle Tiefenrekord mit einem WASP wurde von der US Navy 2006 mit 610 Metern Tiefe aufgestellt.
Nach wem wurde ALVIN benannt?
Das wohl berühmteste Tauch-Boot der Welt ist die am 5. Juni 1964 gewasserte ALVIN DSV -2. Namensgeber war nicht etwa das Streifenhörnchen Alvin aus dem gleichnamigen Film »Alvin und die Chipmunks«, sondern der Ingenieur und Konstrukteur Allyn Vine, der das Boot im Auftrag der General Mills' Electronics Group baute. Der Preis der ALVIN waren zum damaligen Zeitpunkt 575.000 US -Dollar. Dafür hatte der Eigentümer, die US Navy, aber fortan ein Tauch-Boot, das drei Mann Besatzung bis zu drei Tage unter Wasser arbeiten lassen konnte.
Die ALVIN wiegt bei einer Länge von 7 Metern 16 Tonnen und hat eine maximale Einsatztiefe von 4.500 Meter. Derzeit wird das Boot von der Woods Hole Oceanographic Institution ( WHOI ) betrieben.
Im Zuge ihrer langen Laufbahn hat die ALVIN auch schon an etlichen spektakulären Einsätzen teilgenommen, von denen der bekannteste wohl die Entdeckung der RMS Titanic im Jahr 1986 war. Aber auch die Suche nach eine US -amerikanischen Wasserstoffbombe im Meer vor Spanien im Jahr 1966 oder die Erkundung des Mittelozeanischen Rückens samt Entdeckung der ersten Schwarzen Raucher machten das Boot weltberühmt.
Dabei hätte es eigentlich schon fast keine große Zukunft mehr gehabt: Im Oktober 1968 war die ALVIN im Atlantik vor der Küste von Massachusetts mit den Vorbereitungsarbeiten zum 308. Taucheinsatz beschäftigt. Auf einmal rissen zwei Befestigungskabel, die die ALVIN mit ihrem Mutterschiff, der USNS Mizar, verbanden. Durch die so entstandenen Lecks drang so viel Wasser ein, dass das Tauch-Boot zu sinken begann. Die Besatzung konnte sich zwar gerade noch in Sicherheit bringen, die ALVIN sank jedoch auf 1.580 Meter Tiefe. Erst ein Jahr später konnte das Fahrzeug mithilfe der Aluminaut, dem ersten Aluminium-Tauchboot der Welt, geborgen werden.
Nach einer zwei Jahre währenden Generalüberholungsphase wurde die ALVIN 1970 wieder in Dienst gestellt. Im selben Jahr wurde übrigens die ebenfalls 1964 gebaute Aluminaut, die 4.700 Meter tief tauchen konnte, außer Dienst genommen. Ihr war nicht so ein langes Einsatzleben wie der ALVIN beschert.
Nach einer weiteren Generalüberholung 1973 erhöhte sich die Einsatztiefe der ALVIN von ursprünglich 1.800 Meter auf 4.500 Meter. Dies wurde durch den Einsatz einer neuen Titan-Hülle erreicht. Seit 1986 dient übrigens die Atlantis II als Transportschiff für die ALVIN , und wird das kleine Tiefsee-Streifenhörnchen wahrscheinlich noch auf viele spektakuläre Missionen begleiten.
Wie viele Tauchgänge hat SHINKAI 6500 bereits?
Das von der japanischen Marineagentur JAMSTEC ( Japan Agency for Marine-Earth Science and Technology) im Jahr 1990 fertiggestellte bemannte Tauchboot SHINKAI 6500 ist eines der ganz wenigen Tauchboote weltweit, das überhaupt in Tiefen unter 4.000 Meter operieren kann. Es stellt auch gleich noch einen weiteren Rekord auf, können doch 3 Mann Besatzung bis zu 129 Stunden in 6.500 Meter Tiefe abtauchen, wobei die normale Einsatzdauer aber nur acht Stunden beträgt.
Die 9,5 Meter lange und 3,2 Meter breite SHINKAI 6500 hat eine über 7 cm dicke Titan-Außenhülle und stellt den Auftrieb mittels eines Spezialschaums her. Durch drei Plexiglasscheiben, die aus jeweils zwei 7 cm dicken Einzelscheiben bestehen, die zusammen 14 cm Wandstärke haben, kann die Umgebung in Augenschein genommen werden. Um diese auch ausreichend zu erhellen, leuchten die sieben eingebauten Scheinwerfer rund 10 Meter weit ins Dunkel.
Im Jahr 2007 absolvierte SHINKAI 6500 den 1.000 Tauchgang – und ist natürlich immer noch auf allen Weltmeeren zu Forschungszwecken im Einsatz. Das Mutterschiff YOKOSUKA transportiert das 26,7 Tonnen schwere Tauchboot seit Jahren an alle Einsatzgebiete, wo es gerade benötigt wird.
Was waren die Conshelf-Experimente?
Als der sowjetische Kosmonaut Juri Gagarin am 12. April 1961 mit der Wostok-1 seinen ersten bemannten Weltraumflug durchführte, zog es einen anderen Mann, nämlich Kapitän Jacques-Yves Cousteau (geb. 11. Juni 1910, gest. 25. Juni 1997), den berühmten französischen Meeresforscher, in
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