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Tiefsee

Tiefsee

Titel: Tiefsee Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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danach den Eid zu leisten und die Aufgabe auf mich zu nehmen, die durch den verderblichen Wahn des Präsidenten geschlagenen Wunden zu heilen.«
    »Handeln Sie nicht etwas voreilig?« gab Simmons zu bedenken.
    »Nicht, wenn ich dadurch den Präsidenten an weiteren staatsschädigenden Aktivitäten hindere.«
    Oates war davon nicht so überzeugt. »Solange nicht erwiesen ist, daß Vince Margolin tot ist, könnten einige Leute in Ihrer vorschnellen Reaktion den unzulässigen Versuch sehen, die Macht im Staate an sich zu reißen, besonders wenn man bedenkt, daß Sie die Entfernung des Präsidenten aus dem Amt energisch betrieben haben.«
    Moran funkelte Oates wütend an und richtete dann den Blick auf Emmett.
    »Sie haben die Kleidung des Vizepräsidenten in Verwahrung, die im Fluß gefunden wurde?«
    »Mein FBI-Labor hat die Kleider als diejenigen Margolins identifiziert«, gab Emmett zu, »aber nichts weist darauf hin, daß sie zwei Wochen lang im Wasser gelegen haben.«
    »Höchstwahrscheinlich wurden sie an Land gespült und trockneten.«
    »Sie haben selbst behauptet, daß der Fischer, der mit den Beweisstücken in Ihr Büro kam, erklärt hat, sie mitten im Potomac gefunden zu haben.«
    »Sie sind der Leiter des FBI«, fuhr ihn Moran wütend an.
    »Lösen Sie doch dieses Problem. Nicht ich stehe unter Anklage.«
    »Vielleicht würde es im Interesse aller hier Anwesenden liegen«, meinte Oates ruhig, »die Suche nach Margolin fortzusetzen.«
    »Damit bin ich vollkommen einverstanden«, stimmte Brogan zu. »Wir können ihn nicht für tot erklären, ehe nicht seine Leiche gefunden wurde.«
    »Es werden sicherlich Fragen dazu gestellt werden«, fügte Mercier hinzu. »Zum Beispiel, wie ist er denn gestorben?«
    »Er ist offenbar ertrunken«, antwortete Moran.
    »Wahrscheinlich, als die
Eagle
sank.«
    »Sie haben auch nie erschöpfend darüber Auskunft gegeben«, fuhr Mercier fort, »wann und wie Sie und Marcus Larimer die
Eagle
verlassen haben und zu einem noch immer nicht genannten Urlaubsort zu Ihrem Angelausflug in der Karibik gereist sind.«
    »Ich werde gern alle diese Fragen vor einem Untersuchungsausschuß des Kongresses beantworten«, erklärte Moran. »Aber sicherlich nicht hier und jetzt Leuten gegenüber, die gegen mich eingenommen sind.«
    »Sie müssen verstehen, daß trotz der Fehler des Präsidenten unsere Loyalität ihm gehört«, sagte Oates.
    »Das bezweifle ich keinen Augenblick«, höhnte Moran.
    »Deshalb habe ich Sie ja ersucht, heute morgen hierher zu kommen. Zehn Minuten nach der Abstimmung im Senat werde ich als Präsident vereidigt werden. Meine erste Handlung als Präsident wird darin bestehen, entweder Ihren Rücktritt oder Ihre Entlassung bekanntzugeben. Entscheiden Sie sich! Nach heute zwölf Uhr Mitternacht wird keiner von Ihnen mehr für die Regierung der Vereinigten Staaten tätig sein.«
    Die schmale, gepflasterte Straße wand sich zwischen hohen Hügeln hindurch, die steil zum Schwarzen Meer abfielen. Auf dem Rücksitz einer Cadillac-Seville-Limousine saß Wladimir Polewoj und las den letzten Bericht von Alexej Lugowoj.
    Gelegentlich blickte er auf und betrachtete die hinter dem Horizont versinkende Sonne.
    Wo immer die Limousine vorbeikam, sahen ihr die Leute nach. Sie war eine Sonderanfertigung mit eingebauten Holzschränken, Farbfernseher, elektrisch betätigter Trennscheibe, Bar und oben angebrachter Stereokonsole und von Polewoj bestellt, gekauft und nach Moskau transportiert worden, angeblich um ihre mechanische Technologie zu studieren. Kurz nach ihrem Eintreffen hatte er sie für sich mit Beschlag belegt.
    Der langgestreckte Wagen schob sich um die bewaldete Kurve eines schroffen Felsabsturzes, bis die Straße vor einem riesigen Holztor endete, das in eine hohe Ziegelmauer eingelassen war.
    Ein uniformierter Beamter grüßte den KGB-Chef und drückte auf einen Schalter. Das Tor ging lautlos auf, und man sah einen weitläufigen Garten, in dem blühende Blumen standen. Der Wagen glitt hinein und parkte neben einem geräumigen, ebenerdigen Haus, das nach dem Vorbild der zeitgenössischen westlichen Architektur gebaut war.
    Polewoj ging über das Rund der Steinstufen hinauf und trat in einen Vorraum, wo ihn Präsident Antonows Sekretärin begrüßte und zu einem Tisch und Stühlen auf einer Terrasse mit Ausblick auf das Schwarze Meer führte.
    Bald darauf erschien Antonow selbst, gefolgt von einem hübschen Hausmädchen, das eine große Platte mit geräuchertem Lachs, Kaviar und

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