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Tiepolos Fehler: Kommissar Kilians erster Fall

Tiepolos Fehler: Kommissar Kilians erster Fall

Titel: Tiepolos Fehler: Kommissar Kilians erster Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roman Rausch
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dass mich das nichts angeht, dann ersauf in deinen Geheimnissen. Nur lass mich in Zukunft aus diesen Geschichten heraus. Alles klar?«
    »Wunderbar, dann hätten wir das also geklärt. Nun zurück zu unserem Mordfall. Was hast du herausbekommen?«
    »Welchen Mordfall meinst du?«
    »Na welchen wohl? Den in der Residenz. Oder haben wir noch weitere?«
    »Es gibt die zerstückelte Leiche aus dem Wald. Wahrscheinlich ist dir das entgangen, während du mit dieser Pelligrini herumgeturtelt hast.«
    »Die Leiche aus dem Wald interessiert mich nicht. Wir haben einen klar definierten Auftrag. Und das ist der tote Wachmann. Ansonsten geht dich Giovanna nichts an.«
    »Na klar. Kümmere dich nur um deinen Scheiß. Nein, ich habe nichts in Sachen Wachmann. Wie schaut’s bei dir aus?«
    »Ich habe mir die Laborberichte nochmal vorgenommen. Was wir brauchen, ist die Mordwaffe. Oder anders ausgedrückt, denjenigen, der sie in Besitz hat.«
    »Und das soll neu sein? Was schlägst du vor?«
    »Wir müssen die Liste mit den Namen nochmal checken.«
    »Ist doch bereits passiert.«
    »Dann müssen wir es nochmal machen. Irgendeiner auf der Liste muss es gewesen sein.«
    »Dann hilf mir doch mal auf die Sprünge, Meisterdetektiv. Was könnte ich denn übersehen haben?«
    »Keine Ahnung. Nur, irgendwas ist noch nicht überprüft. Die Feder zum Beispiel. Hast du dir die Feder von dem Furtwanger schon zeigen lassen?«
    »Wie komm ich dazu? Furtwanger, Pelligrini und Konsorten sind doch dein Revier. ›Halt dich aus meinen Angelegenheiten raus.‹ Schon vergessen?«
    »Nerv mich nicht. Schnapp dir den Typen und lass die Feder untersuchen.«
    »Jawoll, mein Kommissar. Alles, was Sie befehlen, wird im Handumdrehen erledigt. Du kotzt mich an.«
    Heinlein stand auf und ging zur Tür, als Sabine plötzlich aus ihrem Zimmer kam.
    »Schaut euch das an. Los, kommt schnell«, sagte sie und winkte sie in ihr Zimmer. Heinlein und Kilian folgten ihr.
    Im Fernsehen lief ein Bericht von TV Touring, dem Würzburger Lokalsender. Der Moderator sprach mit gewichtiger Stimme, während im Hintergrund ein Bild eingespielt wurde, auf dem die Löwen und die vom Mond schwach erleuchtete Festung zu erkennen waren. Heinlein erschrak und trat einen Schritt zurück.
    »Diese Videoaufnahme wurde uns heute Morgen zugespielt. Zuerst konnten wir nicht glauben, was wir da sahen, und dachten an einen schlechten Scherz. Doch das Material ist authentisch und zeigt den Hergang der Verunstaltung eines der Denkmäler unserer Stadt. Sehen Sie selbst.«
    Das Videoband wurde gestartet. Es war dunkel und verwackelt, sodass man nur wenig scharf und deutlich erkennen konnte.
    Es zeigte zuerst die Festung im fahlen Mondlicht. Dann kam ein Schwenk über das Haupt eines der Löwen. Die unruhige Kamerafahrt endete auf einer Gestalt, die eine rotweiß gestreifte Kutte trug. Auf der Brust prangte der Frankenrechen. Über dem Kopf war wie eine Kapuze der Rest der Fahne gebunden, sodass man das Gesicht nicht erkennen konnte.
    »Der Cäsar hat se scho als Gauner beschriebn, und bis heut is des nit annersch worn …«, grollte die Gestalt.
    »Denna Lumpn vo undn der Donau!«, schrie eine andere vermummte Gestalt und drängte sich ins Bild.
    Sie hatte auch eine rot-weiße Fahne mit dem Frankenrechen über den Kopf und bis auf einen ausladenden Bauch gebunden. Eine Hand zog die Gestalt zur Seite.
    »Mir buggeln nix mer vor denne und scho gornet vor denna ihre …«, sagte die erste Gestalt und stockte.
    Sie führte einen Zettel, auf dem die Ansprache niedergeschrieben schien, näher zu sich heran.
    »Herrschaftszeiten! Hätt’st net ä weng deudlicha schreib könn? Und souwos will a Lehrerin sei«, raunzte sie zur Seite.
    »Halt die Gösch!«, keifte sie zurück. »Du verrädst uns ja no!«
    Der Sprecher blickte wieder in die Kamera und fuhr fort:
    »Als kurpfalzbayerische Provinz geknechtet und ausgeblutet, seit nunmehr fast zweihundert Jahren bis nei der heutichen Zeit. Kärchen und Klösder hie g’macht und alles g’schdoln, die eichena Museen damit ausstaffiert und weltberühmt gemacht. Und was ham mir dafür gricht? Die vier da …«
    Die Kamera schwenkte auf die Löwen. Weiter aus dem Off:
    »… mit ihre g’schwollene Backe und ihre dicke Häls und denne unförmiche Prang’n. Na dank schön, mir pföüfn d’rauf.«
    »Und net nur des«, grölte die vormals zweite Gestalt aus dem Hintergrund.
    Die Kamera machte einen Schwenk. Die zweite Gestalt wurde von vermummten Mitstreitern

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