Tiere
auch wieder nicht. Ich wollte kein Trinker sein, aber es war nett, dass er dachte, ich könnte einer werden. Er kam mir jetzt nicht mehr so übel vor. Als er einen Schluck Bier trank, überlegte ich, worüber wir noch sprechen könnten.
Dann stellte er sein Glas hin, sah mich an und meinte aus heiterem Himmel: «Ich glaube, Cheryl steht auf dich.»
Kapitel 23
I ch starrte ihn nur an. Ich dachte, ich habe mich verhört. «Wirklich. Wusstest du das nicht?», sagte er. «Sie wollte heute Nachmittag unbedingt herkommen. Sie konnte es gar nicht erwarten.»
Mir wurde wieder ganz schwindlig und heiß. «Ich wette, dass sie sich deswegen auch betrunken hat», meinte Pete. Ich wusste nicht, ob er mich auf den Arm nimmt oder nicht. Es war mir so peinlich, dass ich hinabschaute. Und nur, um etwas zu tun, trank ich noch einen Schluck.
«Was ist los?», fragte Pete. «Gefällt sie dir nicht?» Ich konnte ihn nicht anschauen. Mir war klar, dass er mich angrinste. «Erzähl mir nicht, dass sie dir nicht gefällt. Ich hab doch gesehen, wie du auf ihr Oberteil gestarrt hast.»
«Hab ich nicht», sagte ich.
«Erzähl keinen Quatsch», sagte er. «Ich hab gesehen, wie du sie angeglotzt hast, als sie nass gespritzt war und sich ihre Nippel durchdrückten.»
Ich hatte keine Ahnung, was er meinte, und fragte, ohne nachzudenken: «Ihre was?», und er meinte: «Ihre Nippel, Brustwarzen, nenn sie, wie du willst.» Ich schämte mich zu Tode. «Die waren ganz hart», sagte er. «Du weißt doch, was das bedeutet, oder? Sie werden hart, wenn ihnen kalt ist –oder wenn sie geil sind.» Ich versuchte, so zu gucken, als wüsste ich Bescheid, aber ich kann es nicht besonders gut gemacht haben. «Verdammte Scheiße, du hast von Tuten und Blasen keine Ahnung, oder?», meinte Pete. «Hast du schon mal eine Freundin gehabt?»
Ich antwortete nicht. Am liebsten hätte ich mich verkrochen, damit er mich nicht mehr sehen konnte. «Noch nie, oder?», fragte er. Ich merkte, dass er das total lustig fand. «Sag bloß, du bist noch Jungfrau? Scheiße, wie alt bist du denn? Ich vögele rum, seit ich vierzehn bin!» Er lachte wieder dämlich.
«Und warum bist du noch Jungfrau?», fragte er. «Du siehst doch gar nicht so übel aus. Hat dir nie eine gefallen, oder bist du einfach zu schüchtern?» Ich zuckte mit den Achseln. Mein Magen zog sich zusammen. «Hey, du bist doch nicht etwa schwul, oder?», meinte Pete. Er hatte es lachend gesagt, und ich schüttelte den Kopf. Ich bin echt nicht schwul. «Gott sei Dank», sagte er. «Ich hab keinen Bock, von einem Arschficker angemacht zu werden.» Er öffnete eine neue Flasche Bier. «Ich fass es nicht, eine Scheißjungfrau.» Er grinste wieder. Dann meinte er: «Warte ab, bis ich das Karen und Cheryl erzählt habe.»
«Nein, bitte …», stotterte ich, aber er grinste nur noch breiter. «Wieso nicht? Sollen sie es nicht wissen?», meinte er, und ich sagte: «Bitte, erzähl es ihnen nicht.»
«Oh, das weiß ich noch nicht», meinte er. «Kommt drauf an, ob du nett zu mir bist.» Dann deutete er auf mein Glas. «Du trinkst dein Bier ja gar nicht. Sorry, ich meine Radler.» Ich nahm das Glas und trank einen großen Schluck. «Guter Junge», sagte Pete und bückte sich, um noch eine Flasche aus der Kiste zu ziehen. «Sind nicht mehr viele übrig», sagteer. «Bist du sicher, dass nicht doch noch irgendwo was zu trinken rumsteht?»
«Nur Limo», sagte ich.
«Scheiß drauf», meinte er. «Ich meine richtige Drinks. Kurze. Hast du nicht irgendwo einen Barschrank oder so?» Ich sagte nein. Pete seufzte und verstummte für eine Weile. Dann meinte er: «Ich sag dir was. Vielleicht lasse ich dich in Ruhe, wenn Karen und ich eins der Schlafzimmer benutzen können.»
«Wozu?», fragte ich. Er schaute mich an, als wäre ich blöd. «Wozu wohl?», sagte er. «Wozu benutzen die meisten Leute Schlafzimmer? Dass du eine Jungfrau bist, heißt noch lange nicht, dass alle anderen auch welche sind.» Er grinste. «Auf jeden Fall hättest du dann Cheryl für dich allein. Wer weiß, in ihrem Zustand lässt sie dich vielleicht mal ran.»
Ich hatte zu viel Angst, dass er etwas zu Cheryl und Karen sagen könnte, um mich darüber zu ärgern, dass er so redete. «Du erzählst es ihnen nicht, oder?», fragte ich, und er meinte: «Kommt darauf an, ob ich ein Schlafzimmer haben kann oder nicht.» Er hatte ein breites Grinsen aufgesetzt, dann schaute er hoch und meinte: «Guck mal, wer hier ist.» Als ich mich umdrehte, kamen
Weitere Kostenlose Bücher