Tiere
will, danngib ihr nichts. Ich nehme ihrs.» Ich nenne es immer noch das Dicke, obwohl es nicht mehr ganz so dick ist wie damals, als ich es holte. Aber es ist immer noch ziemlich dick. Und gefräßig. Manchmal gebe ich ihm extra weniger Futter als den anderen, nur um es zu ärgern.
«Nein, das wirst du nicht, verdammte Scheiße!», schrie das Rothaarige. «Was ist los mit dir, hast du keinen Stolz?»
«Stolz kann man nicht essen», sagte das Dicke. Es stand genau vor seinem Gitter und versuchte, das Rothaarige im Nachbarabteil zu sehen. «Das wirst du auch noch kapieren!»
«Ist mir scheißegal», sagte das Rothaarige. «Ich werde nicht um beschissenes Hundefutter betteln!»
«Warte ab, bis du etwas länger hier bist. Dann wirst du froh sein, etwas zu bekommen», sagte das Schwarze. Es ist in einem der gegenüberliegenden Abteile. Das Rothaarige warf seine Schüssel zu Boden.
«Ihr könnt ja Scheiße fressen, wenn ihr wollt, aber ich nicht!», schrie es. «Ihr seid verdammte Feiglinge, ihr alle!»
«Mund halten! Alle zusammen!», forderte ich sie auf. Ich mag es nicht, wenn sie miteinander reden, solange ich dort bin. Doch das Rothaarige starrte mich nur provozierend an. «Und – was willst du machen?»
Das Dicke stand immer noch direkt vor seinem Gitter und versuchte, um die Ecke zu spähen. «Halt’s Maul, du dämliche Schlampe», rief es, «sonst kriegt keiner was!»
«Gut! Besser wir verhungern, als von ihm wie Tiere gehalten zu werden!», giftete das Rothaarige, und das Dicke schrie zurück: «Halt deine verdammte Klappe!» Sie brüllten sich an, deswegen nahm ich einen Eimer mit Wasser und schüttete ihn erst auf das eine, dann auf das andere. Das Dicke bekam am meisten ab. «Hört auf zu fluchen»,sagte ich ihnen, hob die schmutzigen Schüsseln auf und ging hinaus.
Das Schwarze habe ich am längsten. Es war das Erste. Als ich eines Abends von der Arbeit nach Hause kam, stand es da und pinkelte in den Hauseingang. Es lehnte gegen die Wand, in der einen Hand eine Dose Cider, in der anderen sein Ding, und sang. Als ich sagte, es soll aufhören, schaute es auf und drehte sich dann um. Ihm hing immer noch sein Ding raus, es hörte nicht einmal auf zu pinkeln. Ich musste zur Seite springen, um nichts abzukriegen. Es sagte etwas und kam mit ausgestreckter Hand auf mich zu. Wahrscheinlich wollte es Geld, aber genau wusste ich es nicht, denn es lallte total. Und es stank.
Ich ging weg, aber es folgte mir. Ich wünschte, ich hätte es einfach in Ruhe pinkeln lassen, und versuchte, das Tor um die Ecke aufzuschließen, bevor es mich einholte. Nach einer Weile bekam ich es endlich auf, doch das betrunkene Etwas war genau hinter mir, und ich konnte das Tor nicht mehr rechtzeitig zumachen. Ich lief durch den Biergarten zur Hintertür. Den Schlüssel hatte ich zwar schon griffbereit, aber ich kriegte ihn nicht ins Schloss. Es war wie in einem dieser Träume, wo man verfolgt wird und davonlaufen will, aber irgendwie am Boden festklebt. Ich hörte, wie die Kanalratte immer näher kam. Dann ging die Tür endlich auf, und ich schlüpfte hinein. Aber als ich sie hinter mir zumachen wollte, war das Vieh bereits da. Es war total dreckig und nass und eklig. Es steckte eine Hand in die Spalte und berührte mich. Ich konnte nichts machen. Als ich zurückwich, sprang die Tür auf, und die Ratte fiel hinein.
Ich schrie es an, aber es nützte nichts. Es sagte die ganzeZeit: «Hör mal, guck mal, hör mal», als hätte es etwas Wichtiges zu sagen, könnte sich aber nicht klar ausdrücken. Es versuchte, sich am Küchentisch hochzuziehen, schaffte es aber nicht und blieb schwankend und stinkend und schmutzig auf allen vieren hocken. Dann begann es, auf mich zuzukrabbeln, immer noch vor sich hin brabbelnd. Ich nahm die Pfanne aus der Spüle und knallte sie ihm auf den Kopf. Es gab so ein Krachen wie in einem Film. Das Vieh stöhnte, und ich schlug erneut zu und hätte es noch einmal getan, wenn es nicht zur Seite gekippt und liegen geblieben wäre.
Vom rußigen Boden der Pfanne hatte es einen großen, schmierigen Fleck auf dem Kopf. Ich dachte, es wäre tot, aber dann stöhnte es wieder. Trotzdem glaubte ich, es würde gleich sterben. Ich wusste nicht, was ich machen sollte. Ich wusste nur, dass es hier nicht bleiben konnte. Dann fiel mir der Keller ein.
Das Problem war nur, dass ich es nicht anfassen wollte. Abgesehen davon, dass es echt schmutzig war und stank, hing immer noch sein Ding raus, und die ganze Vorderseite der
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