Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Tierische Lust: Erotische Stories (German Edition)

Tierische Lust: Erotische Stories (German Edition)

Titel: Tierische Lust: Erotische Stories (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cecilia Tan
Vom Netzwerk:
verhalten soll?«
    »Später«, versprach er und nickte bekräftigend. »Wir haben eine Menge zu besprechen. Wir werden alle Zeit der Welt dafür haben.«
    »Oh, gut.«
    Ich küsste ihn wieder, leidenschaftlich und wild, griff beherzt in seine Haare, zog dabei immer wieder kurz und ruckartig daran. Gleich würden wir uns anziehen und unsere Wälder verlassen. Dann würde ich mit ihm in mein Lieblingsrestaurant gehen und ihn danach mit zu mir nach Hause nehmen. Dort würde ich ihn gut festbinden und auspeitschen, und er würde nach mehr betteln. In mir schlummerte eine Berglöwin. Wenn es an der Zeit war würde sie wieder erwachen, und wir würden in unsere Wälder zurückkehren. Finn würde an meiner Seite laufen, und ich würde jagen und frei sein.

Adleräugig

von Helen Dring
    Ich wälze mich wohlig auf die andere Seite und räkle mich. Als ich über das kühle Laken streiche, ertaste ich mit der Hand etwas Weiches. Es fühlt sich gleichzeitig auch ein wenig flauschig an – wie eine Feder. Überrascht schrecke ich hoch und setze mich auf. Sanft lasse ich die Feder über meine Wange gleiten und drücke sie auf meine Haut. Ihre goldbraune Farbe sieht ein wenig matt aus an den Stellen, wo ich auf ihr gelegen bin. Doch selbst in ihrem leicht zerzausten Zustand fühlt sie sich noch wunderbar weich auf meiner Backe an. Ich seufze leise auf, drehe mir meine Haare oben auf dem Kopf zusammen und stecke sie mit dem Schaft der Feder lose fest. So kann ich auf eine schöne und elegante Weise den ganzen Tag über die Verbindung mit ihrer ehemaligen Besitzerin spüren…
    Alleine schon zu wissen, dass sie hier war, vergoldet diesen Morgen bereits für mich. Denn manchmal ist sie wochenlang nicht da, und dann laufe ich zuweilen ruhelos im Zimmer auf und ab, hoffe, irgendwo eine Spur von ihr erhaschen zu können, wie kurz oder vage auch immer. Manchmal ist sie einfach viel zu weit weg, um es für die Nacht zu mir zu schaffen, oder unterwegs in Gegenden, aus denen sie nicht so ohne weiteres wieder nach Hause finden kann. Doch irgendwann kommt sie immer wieder zurück zu mir.
    Ich mache das Bett, schüttele die Tagesdecke aus und finde dabei noch ein paar weitere Federn von vergangener Nacht, die ich auflese. Plötzliche Traurigkeit überfällt mich, als mir schmerzlich bewusst wird, dass ich nicht wach geworden bin, als sie letzte Nacht bei mir war. Nun ja, ich werde eben manchmal nicht wach, wenn sie dann da ist. Sie ist so leise, wenn sie ins Zimmer kommt und landet mit einem kaum hörbaren »Plopp« auf meinem Bett, und dann kuschele ich mich ganz selig an sie, ohne davon wach zu werden.
    Ich kenne Amelia schon sehr lange, schon lange bevor sie anfing, ihre Federn in meinem Bett zu hinterlassen und im Winter nach Süden auszuwandern. Genau darum fällt es mir sehr schwer, sie zu vergessen – selbst wenn das alles ein wenig seltsam und gewöhnungsbedürftig ist. Die Verwandlung begann vor etwa sieben Jahren. Am Anfang war es immer nur für eine Stunde oder so, und vielleicht einmal am Tag. Wir waren damals beide vierzehn, und in dieser Phase unseres Lebens erschienen uns abrupte, seltsame Stimmungswechsel durchaus als etwas Vertrautes. Als wir uns zum ersten Mal liebten, hatte sie mir das noch nicht gesagt, sondern verschwand einfach unmittelbar darauf und ließ mich allein. Ich verkroch mich zutiefst verunsichert unter der Bettdecke und zermarterte mir den Kopf, was ich jetzt wohl falsch gemacht hätte. Beim zweiten Mal blieb sie bei mir, und als der Abend kam, strichen ihre Finger immer sanfter und schneller über meiner Haut. Plötzlich griffen ihre Arme unerwartet um mich herum. Ein Flügel. Da lag ein großer, dicker Adlerflügel über meiner Brust. Panisch schnappte ich nach Luft, und ich glaube, ich wollte auch aufspringen, doch dann schaute sie mich einfach an. Ihre Augen sind immer die gleichen. Und so blieb es auch. Ich wurde ganz ruhig, zog diese Decke aus Federn über mich und schlummerte selig weg. Und seitdem möchte ich immer so einschlafen. Über die Jahre habe ich mir angewöhnt bei offenem Fenster zu schlafen, und ich horche immer sofort auf, wenn ich das Flattern eines Flügels höre. Nun, das ist sicher nicht die perfekte Lösung, doch für uns beide scheint es zu funktionieren.
    Ich drehe mich noch einmal um und werfe einen letzten nachdenklichen Blick zurück auf mein Haus, dann mache ich mich auf den Weg zur Arbeit. Irgendetwas, und ich habe nicht die leiseste Ahnung was, ist heute Morgen anders und

Weitere Kostenlose Bücher