Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Tierische Lust: Erotische Stories (German Edition)

Tierische Lust: Erotische Stories (German Edition)

Titel: Tierische Lust: Erotische Stories (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cecilia Tan
Vom Netzwerk:
haben!«, meinte sie, doch da war nichts Wütendes oder Abschätziges in ihrer Stimme.
    Na, wenn du meinst«, gab er schroff zurück und drehte sich zur Tür. Doch sein Herz rutschte ihm auf der Stelle in die Hose, denn sie war zu, und der Barkeeper schloss sie gerade ab. Er beugte sich hastig wieder zu der jungen Frau herunter, und sein Herz begann wie wild in seiner Brust zu hämmern. Wann hatte er das letzte Mal richtig Angst gehabt? Und wie viel länger war es schon her, dass er richtig Angst gehabt hatte, ohne genau zu wissen warum?
    »Gibt’s hier ‘ne Hintertür?«
    »Klar doch!«
    Sie stand auf und ging voran, in Richtung der Toiletten, und er lief einfach hinter ihr her. Viele, zu viele Augenpaare folgten ihnen, und Joey versuchte krampfhaft, die Masse der ihn penetrant anstarrenden Leute zu ignorieren. Jeder Schritt schien eine Ewigkeit zu dauern. Sie kamen jetzt an einer weiteren Reihe von Sitzecken mit rissigen roten Plastikbezügen vorbei, gingen dann um eine Ecke herum, folgten einem Leuchtkasten mit der Aufschrift »Ausgang« in einen Gang hinein. Hier gab es fünf Türen. Zwei für die Klos. Eine mit »Büro«. Eine mit »Küche«. Eine zum Entkommen. Er schritt ausladend auf die letzte Tür zu, folgte der einzigen Person hier, die nicht gelächelt hatte.
    Mit einem hässlichen Krächzen brach die Musik abrupt ab, mitten in »Bad Moon rising«, und Joey riskierte einen schnellen Blick über seine Schulter. Das Lächeln auf den Gesichtern war jetzt einem gierigen, hungrigen Grinsen gewichen, das viel weiter nach hinten ging als es bei einem menschlichen Mund je reichen konnte. Pfirsichweiche Haut wurde vor seinen Augen hart und grob, wie Kiesel am Rande eines Flusses, und gleich darauf sah er Schuppen und Klauen, züngelnde, zischende lange Zungen und Schlangenzähne, ja richtige Reptilschnauzen. Die Männer, Frauen, Jungs und Mädchen aus dem Hauptraum kamen nun auch alle nach hinten, zunächst noch langsam und schleichend, doch ihre Bewegungen verwandelten sich dabei immer mehr in ein reptilienartiges Gleiten. Der Mann direkt hinter ihm ließ seine lange, gespaltene Zunge hervorspringen, die lüstern in der Luft vor ihr hin und her zuckte. Ein bildhübsches Mädchen in einem ärmellosen Top riss ihr Maul bis zum Anschlag auf und entblößte dabei lange Reihen kurzer, nadelspitzer Zähne. Sie beugte sich weit nach vorne über und starrte ihn mit lidlosen Augen an, die immer mehr an die Seiten ihres Kopfes rutschten. Dann schnaubte sie laut los und stürzte sich auf ihn. Die Spannung entlud sich, und mit einem Mal stürmte auch die Menge aus dem Saal gierig in den Gang, hinter ihr her. Joey sprintete panisch los.
    Er überholte die dunkelhaarige junge Frau. Dann prallte er in vollem Lauf schmerzhaft gegen die Tür; sie flog auf, und er stolperte fallend die paar Stufen der Treppe zum Parkplatz herunter. Doch er rappelte sich sofort wieder hoch und preschte auf dem Kies ausrutschend um den stinkenden Müllcontainer dort herum, stoppte aber sofort ab und probierte es in der anderen Richtung. Eine laut brüllende, halb Reptil gewordene Frau in einem grün gescheckten Kleid sprang hinter ihm her, und als ob das nicht schon genug wäre, stürmten jetzt auch noch drei bullige Kriechtiere um die Hausecke herum direkt auf ihn zu.
    »Entspann’ dich!«, schrie eine Stimme in sein Ohr.
    Diese völlig absurde Anweisung ließ ihn auf der Stelle herumwirbeln, und sein Gesicht war auf einmal direkt vor dem der dunkelhaarigen jungen Frau. Ihre Augen hatten jetzt ein glänzend-leuchtendes Bernsteingelb, das ihn an irgendwas erinnerte. Sie packte ihn an der Schulter, mit ihrer Hand mit … sehr langen … Fingernägeln … Nein, mit langen Krallen!
    »Entspann’ dich, dann tut’s nich’ so weh!«
    Er schrie jetzt nur noch in namenlosem Entsetzen. Ihre Augen verdrehten sich, und eine Woge glühender, pulsierender Hitze strahlte von ihr aus. Wieder schrie er los, diesmal aber geschüttelt von einem wilden, unbeschreiblichen Schmerz, doch seine Stimme wurde immer dünner und leiser als er schrumpfte, als er immer kleiner wurde, bis sie sich schließlich in Nichts auflöste. Im gleichen Maße wuchs alles um ihn her immer mehr zu unglaublicher Größe, bis er das Gefühl hatte, er wäre ein winziges Wesen in einer Welt der Giganten. Hoch über sich aufragend sah er zweibeinige Alligatoren, Eidechsenmenschen und große Schlangen, die sich zuckend ringelten. Und als die vielen Monster jetzt alle brüllend und zischend

Weitere Kostenlose Bücher