Tierische Lust: Erotische Stories (German Edition)
sprang auf sie hin, in einer sehr hämischen, herabwürdigenden Geste. »Ey, du bist ja auch nackig!«, platzte er heraus.
»Wie schön, dass du das auch schon mitgekriegt hast. Beim Verwandeln solltest du eines im Kopf behalten: Wenn du dich in was Großes verwandelst, dann reißt du dir dabei deine Klamotten in Fetzen. Es ist also besser, du wählst was Kleines und hüpfst einfach aus ihnen ‘raus.«
»Wenn du meinst …«
»Ja, meine ich. Hey Verwandlerbaby, wie wär’s denn, wenn du einfach mit zu mir nach Hause kommst und heute Nacht bei mir bleibst? Wir haben dann Zeit zu reden, du kannst dich ausschlafen, du kannst dir ein paar Klamotten ausleihen, und wenn du willst, kannst du morgen weiterziehen.«
Da war etwas im letzten Nachsatz, das ihn stutzig machte: Wenn er wollte …
Wenn
. Was sollte das? Er hatte nicht den geringsten Zweifel daran, dass er morgen weiterziehen wollte; ja, er würde auf der Stelle weiterziehen, wenn er könnte. Aber nackt und im Dunklen, in einem Wald voller Monster? Ihm blieb nichts anderes übrig als sich an seine Retterin zu klammern und zu hoffen, dass sie ihn nicht doch nur deshalb gerettet hatte, um ihn sich demnächst selbst einzuverleiben. Er folgte ihr durch das hoch stehende, taunasse Gras des alten, verlassenen Friedhofs. Nun, er musste zugeben, sie war ein schöner Anblick. Ihr knackiger Arsch, rund und weiß wie der Mond, sah weich und glatt und sehr einladend aus. Nicht wie der dieser Bohnenstangen von Mädchen, deren Andeutung von einem Hintern nicht mal eine Jeans ordentlich oben halten konnte. Sein Blick wanderte höher, und erst jetzt merkte er, dass sie über ihre Schulter schaute und ihn beobachtete. Sie hatte ihn beim Starren erwischt, und ein koketter Anflug eines Lächelns umspielte ihre Augen. Verlegen wandte er seinen Blick ab und murmelte ein »T’schuldigung.«
»Hör auf dich fürs Anschauen von dem zu entschuldigen, was direkt vor deiner Nase liegt«, meinte sie entschieden. »Ich stehe dazu.« Damit schaute sie ihn ziemlich ungeniert und herausfordernd an. Unter anderen Umständen hätte ihn das sehr erregt, doch heute Nacht war er viel zu verschreckt und panisch dazu – zumindest im Augenblick noch.
Ihr Zuhause war ein kleiner Wohnwagen am Rande des Friedhofs, etwas, das besser zu einem Friedhofswärter gepasst hätte. Von außen sah das Ding sehr heruntergekommen aus, doch drinnen war es warm und einladend, nachdem sie die Türe geöffnet und das Licht angeschaltet hatte. Im schummrigen Schein war ein zerwühltes Bett zu erkennen, und es war alles sehr eng. Gegenüber der Seite mit dem Bett sah er eine winzige Nasszelle, und ein Stückchen daneben gab es eine einfache kleine Küche.
»Home sweet Home!«, meinte sie jovial und warf ihm eine Decke zu. Er legte sie sich über die Schultern und hockte sich auf die äußerste Ecke des Bettes, während sie einen Wasserkessel auf den Gaskocher stellte, um Tee zu machen. Er erzählte ihr nun mit langen Pausen zwischen den Sätzen, wie er überhaupt in diese seltsame Bar gelangt war.
Als er seine kurze Geschichte beendet hatte, fügte er hinzu: »Ach übrigens, ich bin Joey.«
»Aubrey«, meinte sie knapp und reichte ihm eine Tasse Tee mit Raucharoma herüber. Dann setzte sie sich zu ihm aufs Bett, als sei es die normalste Sache der Welt. Sie war nackt und es schien ihr völlig egal zu sein; sie bewegte sich dabei mit einer Selbstverständlichkeit, die ihn völlig umhaute, ja die ihm regelrecht unmenschlich vorkam. Gleichzeitig bewunderte er ihre schönen weiblichen Kurven, ihre straffe, samtige Haut. Dann nippte er einen Schluck von dem Tee. Er war vorzüglich. Eigentlich trank er keinen Tee, normalerweise. Doch dieser hier, jetzt, tat einfach nur gut.
»Wie hast du mich da vorhin noch mal genannt?«
»Ein Verwandlerbaby.«
»Wieso denn das?«
Sie streichelte mit ihren Fingerspitzen langsam über den dicken Stoff an seinem Arm hoch. »Ich habe meinen Zauber auf dich übergehen lassen, als ich dich vorhin in eine Ratte verwandelte. So was würde ich normalerweise nicht einfach so tun, doch du gefielst mir. Wenn du willst, kannst du ihn behalten und für dich selber nutzen, selbst ein Gestaltwandler sein. Hast du schon mal was von Werwölfen gehört?«
»Oh nee, werde ich nun zum Werwolf? Zu einem, der sich zu Vollmond verwandelt und dann Menschen jagt und der Angst vor Silber haben muss?«
»Quatsch. Das sind nur blöde Schauermärchen. Das hier … ist die Realität.« Sie streckte die Hand
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