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Tiffamy Duo Band 29

Titel: Tiffamy Duo Band 29 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Lowell , BEVERLY BIRD
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bist doch kein Narr? Willst du mich auf den Arm nehmen? Ein Narr bist du nie gewesen. Vielleicht ein bisschen zu selbstsicher, ein bisschen zu gescheit, aber niemals ein Dummkopf. Einen Dummkopf verehrt man nicht. Aber dich habe ich verehrt. Du bist mein Held gewesen. Lange Zeit wollte ich genauso sein wie du." Und ich wünschte mir nichts sehnlicher als dich. Doch das sprach sie nicht laut aus. Sie hatte schon zuviel gesagt — mehr, als sie beabsichtigt hatte. Verlegen sah sie zur Seite.
    „Dann war ich ein Narr", antwortete Raymond nach längerer Pause. „Denn ich habe es nicht gemerkt."
    Kendra drehte sich wieder zu ihm um. Sie war zu überrascht, um auf der Hut zu sein.
    „Wieso hast du es nicht gemerkt? Ich habe mich sogar von dir küssen lassen!" Plötzlich lachte er. Es klang warm und rau. „Was ist daran so lustig?" fragte sie.
    „So sprechen Teenager. Aber du bist kein Teenager mehr. Oder doch?" Der ärgerliche Ausdruck in seinen Augen war verschwunden, jetzt schien ein gefährliches Feuer darin zu brennen, vor dem sie am liebsten geflohen wäre. Doch das war unmöglich. Kendra trat sogar noch einen Schritt näher auf ihn zu. So nahe, dass er sie berühren konnte.
    Und genau das tat er. Er zog sie an sich, wühlte mit seinen Händen in ihren roten Locken. Dann strich er ihr sanft über den Hals.
    „Bist du immer noch ein Kind?" fragte er leise. „Oder bist du zu alt für Helden geworden?"
    Nein! wollte sie rufen. Ich bin nicht zu alt für Helden. Ich denke nur an einen einzigen. An einen, den ich einmal geliebt habe. Aber wie konnte sie ihm das sagen? Wie sollte sie ihm gestehen, dass sie noch die alten Gefühle für ihn hegte?
    Sie konnte es nicht. Nicht nur, weil er es nicht wissen sollte, sondern auch, weil sie es sich selbst nicht eingestehen wollte.
    Er spielte jetzt wieder mit ihren Locken. „Keine Antwort?" stichelte er. Seine Stimme klang heiser und erregt. „Es macht nichts", weißt du. Ich kann es herausfinden. Ich habe da meine Methoden."
    „Nein", erwiderte Kendra. „Das darfst du nicht. . . bitte nicht."
    „Ich muss es aber." Sein Blick war voller Verlangen. Diesmal würde er sie nicht gehen lassen.
    Ungestüm riss er sie in die Arme, und sofort war ihre Angst verschwunden. Als er sie heiß und fordernd ansah, stieg auch in ihr brennendes Verlangen hoch und schwemmte den letzten Rest ihrer Wachsamkeit fort. Vergessen war seine Skrupellosigkeit. Sie erinnerte sich nur daran, was er früher für sie gewesen war. Ihr Held! Ihr Idol!
    Als Raymond ihren Mund berührte, öffnete Kendra bereitwillig die Lippen. Je fordernder und leidenschaftlicher er sie küsste, desto enger presste sie sich an ihn, und als er ihren Hals mit heißen Küssen bedeckte, zitterte sie vor Erregung. Kendra hatte das Gefühl, als ob er sich absichtlich zurückhielt. Sie fragte sich insgeheim, wie es wohl sein würde, wenn ihn diese mühsam aufrechterhaltene Kontrolle verließ. Der Gedanke war schrecklich und erregend zugleich. Instinktiv wusste sie, dass sie dann nie mehr dieselbe sein würde, wenn er sich jetzt gehenließ. Und doch wollte und konnte sie jetzt keinen Rückzieher machen. Sie nahm seinen Kopf in ihre Hände, vergrub ihre Finger in seinen dunklen Haaren und zog ihn zu sich herab. Wenn er den letzten Rest ihrer Willenskraft besiegte — dann wollte sie ihn mit in den Abgrund ziehen.
    Er flüsterte etwas, bevor er sie wieder leidenschaftlich küsste. Es waren verzweifelte, ärgerliche Worte. Sie klangen abgehackt und unverständlich, doch Kendra war der Sinn klar. Er hatte ebenfalls nur noch wenig Willenskraft und kämpfte darum, sie nicht zu verlieren. Sie hatte aber nicht die Absicht, ihn gehen zu lassen.
    Ihre Hüften streichelnd zog er sie so eng an sich, dass sie durch den Stoff ihrer Jeans deutlich seine Erregung spürte.
    Plötzlich hörten sie Justines Stimme.
    Kendra wurde starr vor Schreck, und Raymond fluchte leise. Sie wollte sich gerade hastig von ihm losreißen, als er sie schon brutal von sich stieß. Doch sie bemerkte es kaum. Ihr Puls jagte, die Knie wollten unter ihr nachgeben, keuchend rang sie nach Luft.
    Was war mit ihr passiert? Was hatte er ihr angetan? So hatte sie sich noch nie gehenlassen, nie . . .
    „Es gibt Gesetze, die verbieten, sich mit dem Feind zu verbrüdern." Dass Raymond wütend über die Störung war, hörte man seiner Stimme deutlich an. Aber der Ärger schien diesmal nicht gegen sie gerichtet zu sein. Er stand etwa drei Schritte von ihr entfernt und blickte sie

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