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Tiffamy Duo Band 29

Titel: Tiffamy Duo Band 29 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Lowell , BEVERLY BIRD
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zusammengekniffen und vor Wut blitzend. Ihre panische Angst. Die Gewalt, mit der Daniel sie ins Flugzeug verfrachtet und auf den Sitz geschnallt hatte. Der Start, die kalte, nackte Angst, das Warten auf den Absturz, das Beten, den Absturz diesmal nicht zu überleben. Und dann eine leise, beruhigende Stimme, eine sanfte Berührung, Daniels kräftige Hände, die sie in Sicherheit brachten. Und dann nur noch Dunkelheit.
    Beruhigende Stimme? Sanfte Berührung? Daniel? Sie träumte wohl. Was ihr dann noch einfiel, war weniger angenehm. Sie hatte sich schrecklich blamiert. Ausgerechnet Daniel musste sie ihre Schwächen zeigen, ausgerechnet ihm von ihrer Angst vor kleinen Flugzeugen, Booten und Wasser erzählen. Sie spürte, wie ihr vor Scham die Wangen brannten. Hatte sie ihm tatsächlich gesagt, er solle zur Hölle fahren? Und hatte er wirklich erwidert, dass sie diejenige sei, die sich dort wohl fühlen müsse?
    Kein Wasser und weit und breit keine Flugzeuge.
    O ja, genau das hatte er gesagt. Mandy schlug die Hände vors Gesicht. Sich selbst ihre Feigheit eingestehen zu müssen war schlimm genug. Dass andere davon wussten, war noch schlimmer, aber dass Daniel es wusste, war unerträglich.
    Die Vorstellung, dass er auf der Matratze neben ihr schlief, jagte ihr einen Schauer über den Rücken. Wie sollten sie in dem kleinen Zelt miteinander auskommen? Wie sollte sie einschlafen, wenn sie neben sich seine Atemzüge hörte? Wie sollte sie sich vor seinen Augen ausziehen? Wie hatte sie sich gestern Abend ausgezogen?
    So sehr sie sich auch anstrengte, sie vermochte nicht, sich daran zu erinnern. Sie wusste nur, dass Daniel wütend aus dem Zelt gestürmt war. Danach war sie eingeschlafen, und zwar vollständig bekleidet. Dessen war sie sicher. Und genauso sicher war sie, dass sie zwischendurch nicht aufgewacht war, um sich auszuziehen. Daniel musste sie also ausgezogen haben — eine Schlussfolgerung, die Mandy nur widerstrebend akzeptierte. Der Beweis dafür war deutlich sichtbar. Ihr Rock und ihre Bluse lagen unordentlich auf dem Boden. Das kleine Knäuel daneben musste ihre Strumpfhose sein. Die Schuhe lagen in einiger Entfernung voneinander am Fußende der Matratze.
    Mandy schaute an sich herunter und schluckte. Bis auf zwei winzige Streifen Spitze war sie nackt. Sie versuchte sich mit dem Gedanken zu trösten, dass jeder Bikini genauso viel enthüllte wie ihre Unterwäsche. Außerdem konnte es für Daniel kaum mehr als eine lästige Pflicht gewesen sein, sie auszuziehen. Schließlich hatte er seine Verachtung für sie deutlich genug zum Ausdruck gebracht.
    Eine Amateur-Komödiantin mit Angst vor ihrem eigenen Schatten, hatte er sie genannt. Sie verzog das Gesicht. Eigentlich hatte er ja völlig recht. Sie war ein Angsthase. Zwei Jahre lag der Unfall nun schon zurück, und sie hatte ihre Ängste gerade so weit bewältigt, dass sie Sitzbäder nehmen und im Jumbo-Jet fliegen konnte. Nein, das stimmte nicht ganz. Das zweite Flugzeug war einige Nummern kleiner gewesen, und sie hatte den Flug mit Anstand hinter sich gebracht. Eigentlich hatte sie sich auch in dem kleinen Sportflugzeug nicht blamiert. Sie war nicht hysterisch geworden. Sie war lediglich nach den anstrengenden Bemühungen, ihre Angst unter Kontrolle zu halten, zum Schluss ohnmächtig geworden — und hatte es überlebt.
    Unwillkürlich atmete Mandy tief aus. Dann lächelte sie. Sie beugte sich vor und griff nach ihrem schicken Rucksack, um nachzusehen, was Adela ihr an Garderobe eingepackt hatte. Das erste, was sie zutage förderte, war vielversprechend — seidige, durchsichtige Spitzenunterwäsche, leicht und weich wie ein Hauch. Danach packte sie zwei paar Shorts, mehrere dicke Baumwollsocken sowie eine Handvoll bunter Stoffstreifen aus, die sich als drei Bikinihöschen und sechs Bikinioberteile entpuppten. Damit war die Frage geklärt, was sie zu den Shorts tragen sollte.
    In den Tiefen des Rucksacks fanden sich außerdem noch einige weiße Blusen, ein seidener Wickelrock mit passendem Oberteil, ein Paar Strandsandalen und elegante Riemchenschuhe. Auch an Kosmetik hatte Adela gedacht und . . .
    „O je", sagte Mandy und betrachtete ungläubig die schmale Schachtel, auf der ein glückliches Paar abgebildet war. Sie wollte einfach nicht glauben, dass die Schachtel tatsächlich das enthielt, was der Aufdruck versprach. Deshalb öffnete sie die Verpackung. Kleine, in Zellophan eingeschweißte Päckchen fielen ihr in die Hand. Mandy lachte laut auf. Adela hatte es

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