Tiffamy Duo Band 29
können, schob er die Finger ein wenig auseinander. Mandy rührte sich nicht. Ihre Wangen waren leicht gerötet, ihre Atemzüge tief und regelmäßig.
Obwohl er annahm, dass nichts und niemand sie aus ihrem Tiefschlaf wecken würde, bewegte Daniel sich so leise wie möglich. Während er mit dem schmalen Lichtstrahl das Zelt ableuchtete, sah er, dass irgend jemand Mandys nagelneuen Rucksack ins Zelt gestellt hatte. Erstand neben seinem uralten Khaki-Modell direkt am Zelteingang.
Plötzlich hatte Daniel das Bedürfnis, möglichst schnell aus seinen verschwitzten Kleidern herauszukommen. Er zog die Stiefel aus und stellte sie vors Zelt. Hemd und Shorts steckte er in eine Seitentasche seines Rucksacks, die er für Schmutzwäsche bestimmt hatte. Nur seine knappe Unterhose behielt er an.
Er warf einen Blick auf Mandy. Sie trug immer noch ihre Bürokleidung. Nachdem er kurz mit sich gerungen hatte, schob er die Taschenlampe in seinen Kopfkissenbezug. In dem gedämpften weißen Lichtschein, der das Zelt erhellte, kniete er sich neben die Matratze und fing an, Mandy auszuziehen.
Der Reißverschluss ihres Rocks war nur mit einem lauten Geräusch aufzuziehen, doch Mandy schlief ruhig weiter. Sie rührte sich nicht, als Daniel ihr die Hand unter die Hüfte schob und sie hochhob, um ihr Rock und Unterrock auszuziehen. Es fiel ihm schwer, sich auf die vielen kleinen Knöpfe ihrer Bluse zu konzentrieren. Die langen Beine in den schimmernden Strümpfen zogen seine Blicke magisch an. Als er Mandy ein wenig aufrichtete, um ihr die Bluse über die Schultern zu streifen, gab sie einen Protestlaut von sich.
Daniel hörte es kaum. Über der schwarzen Spitze des Büstenhalters schimmerte ihre nackte Haut verführerisch. Winzige Schweißperlen standen zwischen ihren vollen Brüsten. Daniel konnte der Versuchung kaum widerstehen, sich über sie zu beugen und die glänzenden Perlen mit seiner Zungenspitze zu berühren. Sein Verlangen war so groß, dass seine Lippen fast ihre Haut gestreift hätten. Erst im allerletzten Moment kam er zur Besinnung.
Unwillkürlich stöhnte er auf. Die Hände zu Fäusten geballt, versuchte er das heftige Begehren niederzukämpfen, das immer größer wurde. Nein, er durfte dem Verlangen nicht nachgeben. Mandy war keine Frau für ein flüchtiges Abenteuer, und er war kein Mann für ernsthafte Beziehungen.
Er schaute sie an. Am liebsten hätte er sich auf seine Matratze gelegt und ihr den Rücken zugekehrt. Aber sie hatte ihre Strümpfe noch an, und Daniel wusste, dass die Luftundurchlässigkeit des Gewebes in der tropischen Hitze und Feuchtigkeit unangenehme Ausschläge hervorrufen konnte. Er schloss die Augen. Er würde es doch wohl schaffen, einer schlafenden Frau die Strümpfe auszuziehen, ohne über sie herzufallen. Oder? Er stieß einen unterdrückten Fluch aus, öffnete die Augen und schob die seidigen Gebilde mit zwei so raschen Bewegungen von ihren Beinen, als hätte er sich daran verbrannt.
Hastig, den Mund zu einer schmalen Linie zusammengepresst, hob er Mandy ein wenig hoch, um das Bettlaken unter ihr hervorzuziehen und sie damit bis zur Hüfte zuzudecken. Das dunkle Haar war ihr wie ein Schleier über die Wangen gefallen. Ohne nachzudenken, strich Daniel es ihr aus dem Gesicht. Seufzend drehte sie sich zu ihm hin und schob eine Hand unters Kinn. Die andere sank kraftlos aufs Laken. Als Daniel ihre Hand betrachtete, sah er, dass sie ungewöhnlich kurze Fingernägel hatte. Kaut sie etwa Fingernägel? dachte er. Seine Mundwinkel verzogen sich zu einem halb mitleidigen, halb verächtlichen Lächeln. Bei näherem Hinsehen fiel ihm jedoch auf, dass ihre Nägel nicht abgekaut, sondern abgebrochen waren, und sein Lächeln schwand. Behutsam nahm er die Hand, die unbeweglich auf dem Laken lag. Die blutige Linie unter zwei ihrer Fingernägel verriet, wie hart sie ihre Handtasche während des Fluges umklammert hatte. Sie musste die Finger so tief in das Leder vergraben haben, dass die Nägel bis zum Nagelbett abgebrochen waren.
Trotz ihrer Angst hatte sie Mut bewiesen. Die Erkenntnis ging ihm durch und durch. Mut war eine Tugend, die er Frauen bisher abgesprochen hatte. War es möglich, dass Mandy tatsächlich versuchte, ihre Ängste zu beherrschen, anstatt sich von ihnen beherrschen zu lassen? Vorsichtig zog er ihre Hand an die Lippen und küsste behutsam ihre Fingerspitzen.
„Es tut mir so leid", flüsterte er. „Wenn ich geahnt hätte ..."
Sie schlief ruhig weiter. Daniels Finger zitterten ein
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