Tiffamy Duo Band 29
wenig, als er Mandys Hand auf das kühle Laken legte. Beim Zurückziehen seiner Hand berührte er aus Versehen ihre Brust. Die weiche, weibliche Fülle weckte erneut heißes Begehren in ihm.
So schnell wie möglich war er auf der anderen Seite des Zeltes und streckte sich auf seiner Matratze aus. Normalerweise wäre er sofort eingeschlafen. Doch nicht heute Abend. Eine seltsame Unruhe raubte ihm den Schlaf. Es war nicht nur sein brennendes Verlangen, das ihm zu schaffen machte. Was er empfand, ging über bloßes Begehren weit hinaus. Er hatte weiß Gott nicht zum ersten mal eine Frau ausgezogen. Doch keine hatte er so wehrlos erlebt. Er konnte nicht vergessen, wie er Mandys Proteste ignoriert und sie fast gewaltsam in das kleine Flugzeug bugsiert hatte. Wie musste sie auf dem Flug gelitten haben. Und doch hatte sie ihre Angst bewältigt. Er hätte keiner Frau solch eiserne Beherrschung zugetraut, schon gar nicht einer Frau wie Mandy, hinter deren frechen Sprüchen er immer nur Oberflächlichkeit vermutet hatte.
Aber wie war es möglich, dass diese Frau, die den Mut besessen hatte, ihn mit herausforderndem, verführerischem Lächeln vor Hunderten von Zuschauern mit dem Finger zu sich zu zitieren, wegen eines halbstündigen Fluges in einer kleinen Sportmaschine in Panik geriet?
Daniel drehte sich um und schaute zu Mandy hinüber, die nur eine Armlänge von ihm entfernt dalag. Das gedämpfte Licht warf einen goldenen Schimmer auf ihre nackte Haut. Unter dem Laken zeichneten sich ihre Hüften und ihre langen Beine ab. Daniel fand den Anblick so beunruhigend, dass er sofort die Hand ausstreckte, um die Taschenlampe auszuknipsen. Doch dann zögerte er. Falls Mandy einen Alptraum haben und aufwachen sollte, brauchte sie das Licht, um sich zu orientieren.
Mit einer verärgerten Geste schob er sich das Kissen unter dem Kopf zurecht. Dabei stieg ihm der feine Duft von Mandys Parfüm in die Nase, der noch an seinen Fingern hing. Abrupt drehte er ihr den Rücken zu. Lange Zeit lag er regungslos da und lauschte dem Wind, der raschelnd durch die Blätter der Casuarina-Bäume strich.
Und als er schließlich einschlief, wurde sein Schlaf durch lange, unruhige Traumphasen unterbrochen.
★
Der Wind blähte die Zeltwände in gleichmäßigem Rhythmus einmal nach innen und dann wieder nach außen. Es sah aus, als seien sie atmende Lebewesen. Helles Sonnenlicht flutete durch die geöffnete Zeltklappe. Mandy streckte sich und lächelte zufrieden, bevor sie endgültig aufwachte. Das Rauschen des Windes und der Brandung war ein Wiegenlied, das sie seit zwei Jahren nicht mehr gehört hatte. Es hatte etwas ungemein Beruhigendes und Vertrautes für sie. Sie merkte, dass ihr der Magen knurrte. Der Hunger störte ihr wohliges Gefühl der Zufriedenheit. Und dann kamen plötzlich die Erinnerungen zurück — der lange Flug in dem Jumbo-Jet, die mittelgroße Maschine und dann die endlos lange Zeit in der weißen Libelle.
Abrupt setzte Mandy sich auf. Um sie herum waren Zeltwände. Also befand sie sich nicht mehr im Flugzeug. Aber wo war sie? Vage erinnerte sie sich daran, was die Auktionatorin bei der Versteigerung über Daniels Australien-Urlaub gesagt hatte: Sie werden in einem Zelt schlafen.
Sie war also endlich an ihrem Bestimmungsort angekommen, wo immer das auch sein mochte. Nun saß sie auf ihrer Matratze und überlegte, wie sie sich etwas zu essen beschaffen könnte. Erst jetzt fiel ihr auf, dass sie außer ihrem Büstenhalter und dem knappen Spitzenslip nichts anhatte. Dabei konnte sie sich beim besten Willen nicht daran erinnern, sich gestern ausgezogen zu haben.
Mit gerunzelter Stirn versuchte sie nachzurechnen, wie viele Stunden sie geschlafen hatte. Der Winkel, in dem das Sonnenlicht ins Zelt fiel, ließ auf Mittag schließen. Sie warf einen Blick auf ihre Armbanduhr, aber dann fiel ihr ein, dass die ja noch die kalifornische Zeit anzeigte. Mandy hatte keine Ahnung, durch wie viele Zeitzonen sie geflogen war.
Denk nach, ermunterte sie sich. Versuche, dich zu erinnern. Doch so sehr sie sich auch bemühte — ihre Erinnerung setzte an dem Punkt aus, wo sie an einem Ort namens Bundaberg das eine Flugzeug verlassen hatte und in ein anderes verfrachtet worden war. Der Ort musste am Wasser liegen, da dieses schreckliche kleine Flugzeug sofort nach dem Start über dem offenen Meer gewesen war.
Der Schweiß brach ihr aus, als sie sich an die weiteren Einzelheiten erinnerte: das winzige weiße Flugzeug, Daniels grüne Augen,
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