Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Tiffamy Duo Band 29

Titel: Tiffamy Duo Band 29 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Lowell , BEVERLY BIRD
Vom Netzwerk:
genommen zu haben. Wie abwesend starrte sie einen Augenblick vor sich hin, stand dann auf, um ruhelos in der Küche auf und ab zu gehen. Vor dem Fenster machte sie halt und blickte den Weg hinunter zu den Ställen. „Wie entsetzlich", flüsterte sie. Ihr wurde übel.
    „Soll ich dich zum Flughafen bringen? Acapulco ist um diese Zeit ein sehr angenehmer Aufenthaltsort."
    Kendra wirbelte herum. „Lass diese Witze!"
    Justine schüttelte traurig den Kopf. „Tut mir leid. In der letzten Zeit ist mir alles über den Kopf gewachsen."
    Kendra fuhr sich mit der Hand über die Stirn. „Warum hast du mir nie etwas darüber geschrieben? Ich wäre schon viel früher nach Hause gekommen. Ich hätte ..." .
    „Was?" fragte Justine, „hättest du deine Karriere geopfert, um nach Hause zu eilen und gegen Windmühlen zu kämpfen? Es gibt nichts, was du tun könntest, Kendra. Es gibt nichts, was irgend jemand von uns tun könnte, außer diesen Kerl zu erwischen und ihn hinter Gitter zu bringen. Solange er frei herumläuft und es ihm gelingt, unbemerkt hier herumzuschleichen, wird es weitere Unfälle geben."
    Kendra setzte sich niedergeschlagen wieder hin. Ihre Schwester hatte nicht ganz unrecht.
    Justine stand auf und trug die Tassen zum Spülbecken. „Ich warte nur darauf, dass ich endlich genug Beweise gegen ihn habe."
    Kendra blickte Justine scharf an. Die hasserfüllte Stimme ihrer Schwester überraschte sie. „Hast du eine Vermutung, wer uns das antut?"
    Justine drehte sich um und starrte lange Zeit aus dem Fenster. Dann klang ihre Stimme wieder wie immer: „Natürlich", sagte sie. „Es ist Durant."
    Kendra glaubte nicht richtig gehört zu haben. Aber der unerschütterliche Blick, mit dem Justine sie ansah, machte ihr klar, dass sie sich nicht verhört hatte. Das Blut pochte ihr in den Schläfen. Als es unerträglich wurde, sprang sie auf. Ihre Handflächen fühlten sich plötzlich feucht an. „Jessie . . . das kann ich nicht glauben! Raymond soll unsere Pferde getötet haben? Nein, das ist ausgeschlossen!"
    Oder doch nicht? Es rann ihr kalt den Rücken hinunter. Mit zitternden Knien setzte sie sich wieder. War das der Grund, warum er sich an der Tankstelle ihr gegenüber so eigenartig benommen hatte? Vielleicht, weil er sich schuldig fühlte? Sie konnte es nicht glauben.
    Aber er hatte sich verändert. „Justine", begann Kendra sanft. „Warum glaubst du, dass er es ist?"
    „Das Gold."
    Kendra drehte sich so überrascht herum, dass ihr Zopf durch die Luft schwang.
    „Was?" fragte sie ungläubig.
    „Das Gold. Du kannst es mir glauben. Viereinhalb Morgen Land in den Bergen im Südwesten warten darauf, gefördert zu werden. Raymond besitzt zweieinhalb Morgen davon. Wir den Rest. Er möchte alles haben, aber ich will nicht verkaufen. Also versucht er, mich zu ruinieren, damit ich sein Angebot annehme." Justine ließ sich auf den Stuhl neben ihrer Schwester nieder. „Kendra, es tut mir leid. Ich weiß, dass du ihn immer sehr gern gehabt hast, aber er hat sich sehr verändert. Du kannst dir nicht vorstellen, wie er heute ist."
    O doch, dachte Kendra, aber sie schwieg.
    Justine schien ihre Gedanken erraten zu haben, denn sie fuhr hastig fort: „Der Mann hat den Ruf, hart und herzlos zu sein — privat und auch geschäftlich. Glaube mir, wenn ich dir sage, dass es gefährlich ist, seinen Weg zu kreuzen. Er kann sehr gemein werden. Ich besitze etwas, was er haben will, aber nicht von mir bekommt." Sie seufzte. „Wir wissen doch alle, dass er seine Millionen nicht auf ehrliche und anständige Art verdient hat."
    „Seine Millionen?" wiederholte Kendra schwach.
    „Er ist enorm reich", gab Justine zu. „Eine Kupfermine in Morenci, eine Rinderzucht hier, ein Gestüt dort. Wenn mir jemand sagte, ihm gehöre halb Arizona, ich würde es ihm sogar glauben."
    Kendra biss sich auf die Lippen. Ihre Schläfen pochten noch immer wie wild. Sie presste die Finger dagegen, um den Schmerz zu lindern. Dann ging sie zum Fenster und sah nachdenklich hinaus auf die Ställe und die Pferde auf den Koppeln. Dabei versuchte sie, sich einen Raymond vorzustellen, der mit Absicht ihre Pferde vergiftete. Hatte er sich wirklich so verändert, dass er zu solch einer Tat fähig war?

3. KAPITEL
    Am nächsten Morgen stand Kendras Entschluss fest. Es gab nur einen Weg, die Wahrheit herauszufinden. Sie würde Raymond Durant ganz einfach fragen. Justine und Colin jedoch waren anderer Meinung, als sie ihnen ihren Plan am Frühstückstisch

Weitere Kostenlose Bücher