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Tiffamy Duo Band 29

Titel: Tiffamy Duo Band 29 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Lowell , BEVERLY BIRD
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roten Zahlen gebracht." Justines Augen wirkten dunkel vor Zorn. „Manchmal denke ich, dass es sich wirklich um Unglücksfälle handelt, dann wieder, dass jemand absichtlich versucht, uns zu ruinieren."
    „Aber wer könnte möglicherweise ..." fragte Kendra fassungslos mit leiser Stimme.
    „. . . wünschen, mich zu ruinieren?" beendete Justine den Satz. „Ich habe einen vagen Verdacht. Außerdem haben wir weniger Pferde als zum Beispiel vor acht Monaten. Im letzten Oktober, als viele Stuten im sechsten bis neunten Monat trächtig waren, brach hier eine Lungenpest-Epidemie aus. Die Hälfte der Stuten hatte Fehlgeburten."
    Kendra schüttelte sich. Lungenpest war der Hauptgrund für Fehlgeburten bei Pferden, der Alptraum eines jeden Züchters. „Hast du sie nicht impfen lassen?"
    „Natürlich. Der Veterinär stand selbst vor einem Rätsel. Er tippte auf schlechtes Serum. Es blieb mir nichts anderes übrig, als ihm beizupflichten. Was hätte ich auch anderes tun können? Später jedoch kam mir der Gedanke, dass jemand die Hände im Spiel gehabt und die Ampullen vertauscht haben könnte."
    „Keine leichte Aufgabe, an diese heranzukommen", warf Kendra ein.
    „Zu allem Überfluss bekam ,Restless Wind' zu dieser Zeit auch noch Koliken."
    „Aber..."
    „Ich weiß, ich weiß. Koliken sollte man nicht auf die leichte Schulter nehmen. Pferde haben den empfindlichsten Verdauungsapparat auf der Welt. Das jedenfalls hat der Sheriff gesagt, als ich ihn hinzuzog — aber erst nach dem chirurgischen Eingriff."
    „Chirurgischer Eingriff?" wiederholte Kendra.
    Justine nickte. „Jedesmal, wenn .Restless Wind' Koliken hatte, weigerte er sich zu fressen. Und jedesmal, wenn Sam, der Veterinär ihn behandelte, sprach er auf die Behandlung an. Dann fraß er wieder . . . und hatte wieder Koliken. Und dann kam der Abend, an dem wir dachten, dass wir ihn nicht durchbringen würden. Sam bestand darauf, ihn zu operieren. Er war der Meinung, dass ,Restless Wind' an einer Darmverschlingung litte. Er hatte aber nur ein paar Geschwüre. Dann erinnerte ich mich daran, dass es immer nur zu Attacken kam, wenn er gerade gefressen hatte. Ich überprüfte daher sein Futter. Das Heu war mit Blister Beetles verseucht."
    Kendra war entsetzt. Blister Beetles waren kleine Insekten, die nur im Südwesten vorkamen. Sie sonderten ein Sekret ab, das für Pferde giftig war. „Wer liefert..." begann Kendra, die nach einem schwachen Punkt in der Geschichte suchte, doch Justine fiel ihr ins Wort: „Ich bekomme mein Heu hier in Scottsdale. Aber ,Restless Wind' reagiert allergisch darauf. Daher bestelle ich anderes für ihn. Aber es gibt keinen Anhaltspunkt dafür, dass die Beetles schon in dem Heu waren, bevor es hier eintraf. Wäre das der Fall gewesen, hätten sämtliche Pferde in Arizona Koliken haben müssen. ,Restless Wind' ist nicht das einzige Pferd, das mit diesem speziellen Heu gefüttert wird. Jedenfalls gelang es Sam, ihn wieder auf die Beine zu bringen. Aber ich konnte ihn sechs Monate nicht für Zuchtzwecke benutzen. Das war im Dezember. Ich musste nicht nur alle Buchungen rückgängig machen, sondern auch die bereits eingegangenen Gebühren zurückzahlen. Dann, im April, bekamen achtundzwanzig weitere Pferde Koliken. Aber diesmal waren es echte.
    Ich wollte ihr Futter nicht so abrupt wechseln, das hätte nur zu weiteren Koliken geführt. Aber irgend jemand mischte mein Futter mit Hafer, der Tage gewässert worden war und nicht nur Stunden. Ich war wie vor den Kopf geschlagen, denn wenn alle Pferde auf einmal Kolik bekommen, konnte es nur am Futter liegen. Ich untersuchte sofort den Hafer. Er war so sauer wie mehrere Monate alte Milch. Und das konnte nicht in ein paar Stunden geschehen sein. Kendra . . ." Justine hielt inne, um ihrer Gefühle wieder Herr zu werden. „Ich habe sechzehn Pferde verloren", gelang es ihr endlich zu sagen. „Und zwar die besten, darunter zwei Zuchthengste und vier Rennpferde. Eines davon sollte demnächst in Denver an den Start gehen. Einige von ihnen waren Töchter von ,Niepokoj'. Jetzt, nachdem er tot ist, sind sie unersetzbar."
    „Aber sie waren doch versichert!" rief Kendra aus, schwieg dann aber, weil sie bereits wusste, was Justine ihr antworten würde.
    „Sie waren es. Aber in den meisten Fällen unterversichert. Wir hatten Tausende von Dollars in ihr Training investiert. Und dann waren noch die Steuern fällig."
    Kendra hob die Tasse an die Lippen, setzte sie aber wieder ab, ohne einen Schluck Kaffee

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