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Tiffamy Duo Band 29

Titel: Tiffamy Duo Band 29 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Lowell , BEVERLY BIRD
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„Ganz richtig. Ich komme auch ohne ihn in den Sattel, wie du weißt."
    Abschätzend betrachtete Raymond das Pferd. „Das bezweifle ich. Du bist nicht mehr so jung wie damals. Deine Muskeln sind in den letzten zehn Jahren auch steifer geworden, und dein Herz ist auch nicht ungeschoren davongekommen. Jemand muss dir sehr weh getan haben. In New York, meine ich."
    „Du bist ein Dummkopf und ein lausiger Psychologe!" Kendra unternahm einen neuen Versuch, Raymond den Steigbügel zu entreißen, ohne ihm dabei zu nahe zu kommen. Diesmal wäre es ihr fast gelungen, doch Raymond griff ganz plötzlich nach ihrer Hand und hielt sie fest. Es war eigentlich ein harmloser Griff, trotzdem verursachte er ihr einen heißen Schauer.
    „Kein Ehering?" fragte er.
    „Nicht mehr." Sie bemühte sich um einen gleichgültigen Ton, doch die Stimme versagte ihr den Dienst. Seine Hand fühlte sich warm und trocken an. Kendra zog ihre Hand zurück. „Die wenigen Monate, die ich ihn getragen habe, haben mir gereicht, vielen Dank."
    „Ich hatte also recht. Gebranntes Kind scheut das Feuer." Raymond ließ von ihr ab, um „Windy Dawn" hinter den Ohren zu kraulen.
    „Du hast dir doch auch die Flügel verbrannt", schleuderte sie ihm entgegen, in der Absicht, ihn bewusst zu verletzen.
    „Du hast recht. Aber ich bin nicht misstrauisch geworden, nur sehr viel weiser. Wie lange bist du verheiratet gewesen?"
    „Viel zu lange. Hör zu, ich möchte weder mit dir noch mit jemand anderem über meinen Exmann sprechen", entgegnete Kendra scharf. „Darf ich jetzt bitte meinen Steigbügel haben?"
    „Nein." Raymond ließ „Windy Dawns" Ohren los und wandte sich ihr wieder zu. „Du hast dich nicht nur äußerlich verändert."
    „Ich weiß es nicht. Und es ist mir auch ziemlich gleichgültig, wie du darüber denkst." Sie hätte es kommen sehen müssen. Sie hätte wissen müssen, dass er den Steigbügel nur aus einem ganz bestimmten Grund loslassen würde. Aber das Gespräch hatte sie aus dem Gleichgewicht gebracht. Ihr war nicht klar gewesen, worauf er hinaus wollte.
    „Du bist misstrauisch geworden und unberechenbar", fuhr er fort. „Du hast Angst vor Männern. Aber du bist auch erwachsen geworden. Wie erwachsen, frage ich mich." Er zog ihr Gesicht zu sich empor, um ihr in die Augen zu blicken. „Bist du erwachsen genug, um richtig zu küssen? Das sollten wir einmal testen."
    Kendra war wie gelähmt, als er sie unvermittelt in die Arme riss. Und plötzlich waren all ihre Vorbehalte vergessen. Raymond fühlte sich so warm an. So lebendig. Kendra spürte, wie er sie enger an sich zog. Die Leidenschaft in seinem Blick sprang auf sie über und machte sie so benommen, dass auch der letzte Rest von Abwehr schmolz.
    Es war genauso wie damals, als er sie im Mondlicht unter der Palme in die Arme gezogen und sie geküsst hatte. Vielleicht war das der Grund, warum sie ihm jetzt, entgegenkam. Es war, als ob ein langgehegter Traum wieder lebendig wurde. Ihre Lippen trafen sich, erst suchend, dann immer fordernder. Kendra legte Raymond die Arme um die Schultern und schmiegte sich an ihn.
    „Das wollte ich schon lange tun", murmelte er. „Seit dem Augenblick, wo ich mich daran erinnerte, dass wir es schon einmal getan haben. Verrückt", meinte er flüsternd. „Doch die Erinnerung ließ mir keine Wahl."
    Für Raymond war es wie ein innerer Drang herauszufinden, ob sie immer noch so war wie damals. Und sie war es. Kendra war vielleicht erwachsen geworden, aber noch genauso anschmiegsam. Diese Erkenntnis erschreckte ihn, machte ihn aber auch sehr glücklich. Sie duftete nach dem exotischen Parfüm, das sie auch am Tag ihres Zusammenstoßes benutzt hatte. Er hatte diesen Duft nicht vergessen, und er wirkte auch jetzt erregend auf ihn. Verlangend presste er sie noch enger an sich, spürte durch den dünnen Stoff seines Hemdes ihre Brüste.
    Kendra hielt den Atem an. Sie hörte nicht auf die mahnende innere Stimme, sondern vergrub ihre Hände in Raymonds dunklem Haar. Das Pferd wieherte leise, stampfte ein paarmal mit den Vorderhufen und knabberte dann an einem Grasbüschel, das am Zaun wuchs. Kendra merkte es nicht.
    Sie hatte ihre Hände von seinen Schultern genommen und sie ihm um die Hüften gelegt. Erstaunlich, wie gut sie seinen Körper noch kannte. Sie hatte ja gewusst, dass ihr Traum eines Tages wieder aufleben würde. Sie erinnerte sich wieder daran, wie schmalhüftig er gewesen war und wie hart sich seine Muskeln angefühlt hatten.
    Ihr Kuss wurde

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