Tiffany Duo 134
wirst ja rot!“ Ohne Rücksicht auf die vielen unfreiwilligen Zeugen dieser Unterhaltung stieß Becky einen kleinen Schrei aus. „Das hat er! Ich glaub's ja nicht. Er hat sich an dich rangemacht!“
Mit glühendem Gesicht zog Lauren ihre Schwester am Arm. „Lass uns irgendwo hingehen, wo wir ungestört sind.“
Bevor sie den Raum verließen, warf Becky noch einen Blick über ihre Schulter und musterte Marsh von oben bis unten. Ihre Augen funkelten, als sie die Tür hinter sich schloss.
„Schwesterchen, mit dem wirst du alle Hände voll zu tun haben.“
„Mach dir um mich mal keine Sorgen. Wie steht's mit dir?“ Lauren schob ein paar Modemagazine, einige Dessous und
einen Stapel Kleidung zur Seite, setzte sich aufs Bett und zog Becky neben sich. Dann verlangte sie die Erklärungen, auf die sie nun schon so lange wartete.
„Wie bist du nur an jemanden wie David Jannisek geraten?“ Beckys fröhlicher Gesichtsausdruck erlosch, und stattdessen sah sie so unsicher und verloren aus, wie Lauren es noch nie bei ihrer Schwester erlebt hatte.
„Zuerst war es nur eine Affäre. Eine meiner typischen Ex- und-hopp Beziehungen, weißt du? Aber David ist so charmant und außergewöhnlich. Und so verdammt sexy.“
„Sein Charme hätte dich beinah das Leben gekostet.“
„Ich weiß“, seufzte sie unglücklich. „Ich konnte es kaum glauben, als die Polizei bei mir auftauchte und erzählte, was passiert war. Sie haben mir alle möglichen Fragen gestellt. Und dann ist Dave verschwunden Ich habe mir eingeredet, dass ich froh sein konnte, ihn los zu sein, aber ...“
„Aber was?“
Nervös befingerte Becky die bunte Tagesdecke. „Aber es hat wehgetan, Lauren. Mehr als ich erwartet hatte. Irgendwie habe ich mich wohl in ihn verliebt.“
„Oh nein!
„Ich wollte es ja nicht. Ich hab alles versucht, um ihn mir aus dem Kopf zu schlagen. Eigentlich hatte ich vor, ein paar Wochen bei dir in Denver zu verbringen, bis ich wieder einen klaren Kopf bekommen würde. Dann hast du angerufen und mir erzählt, dass dieser Henderson mich als Köder benutzen wollte, um Dave aus seinem Versteck zu locken. Ich konnte ihn doch nicht einfach ins offene Messer rennen lassen. Ich musste einfach erst mit ihm sprechen.“ Sie schenkte ihrer Schwester ein wackeliges, völlig untypisches Lächeln. „Ich wusste vom ersten Moment, als ich ihn wieder gesehen habe, dass... dass ich ihn liebe.“
Lauren seufzte resigniert. Ihre fröhliche, frivole Schwester hatte noch nie zuvor so etwas wie Liebe für einen Mann empfunden. Und dann passierte es natürlich ausgerechnet bei dem, Falschen. Typisch Becky.
„Wie hast du ihn überhaupt gefunden?“
„Ich hatte so ein Gefühl, dass er hier sein würde.“ Ihr Blick schweifte über die luxuriöse Suite. „Er sagte mal, dass er die schönste Zeit seines Lebens in Palm Springs verbracht hat, mit mir.“
„Wie originell.“
Laurens trockene Bemerkung ließ Becky erneut lächeln, diesmal jedoch weniger unsicher. Ihre Antwort ließ einen Teil der Verachtung, die Lauren für Jannisek empfand, dahinschmelzen.
„Er hat viel durchgemacht, Lauren. Seine Frau kam bei einem Autounfall ums Leben, als sie gerade mal ein Jahr verheiratet waren. Sie waren in ihrem letzten College-Jahr, und David konnte ihr nie teure Geschenke machen, nicht mal einen Ehering. Ich glaube, deshalb hat er jedes Verhältnis zum Geld verloren. Und deshalb hat er auch so viel für mich ausgegeben.“
„Nicht nur für dich.“ Lauren nahm die Brosche von ihrem Revers ab. „Die hier muss ich wohl zurückgeben.“
„Er wollte, dass du sie bekommst. Ich wollte, dass du sie bekommst.“
„Ich kann sie nicht behalten.“ Sie schloss Beckys Finger um die Brosche. „Das Geschenk ist zu kostbar. Du hättest ihm nicht erlauben sollen, so etwas Wertvolles zu kaufen.“
„Ich weiß“, gab, Becky bedrückt zu. „Es ist nur, dass Dave dieses Bedürfnis hat, anderen etwas zu schenken. Er gibt es selbst nicht zu, aber seine Großzügigkeit kommt von Herzen. Er flirtet mit dir, bis dir Hören und Sehen vergeht, aber in Wirklichkeit ist er so ... so ...“
Sie hob ihre Hand und ließ sie in einer ratlosen Geste wieder sinken. „Raue Schale, weicher Kern“, erklärte sie schließlich und warf Lauren einen vielsagenden Blick zu „Ein bisschen wie dein Special Agent.“
„Er ist nicht mein Special Agent.“
„Ha! Ich hab doch seinen Blick gesehen, als er diesen Spruch losgelassen hat, von wegen, er würde uns beide nicht
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