Tiffany Duo 134
Er wollte nicht an den Himmel denken, den er in Renees Armen gefunden hatte.
Emory lächelte. „Dann dürfte meine Bitte ja keine besondere Härte für euch darstellen, nicht wahr?"
Wie konnte Hawk dem alten Mann nur klarmachen, dass sie Schluss gemacht hatten, nachdem Renee begonnen hatte, von Heirat zu reden? Den Fehler zu heiraten hatte er in seinem Leben schon einmal gemacht, und er hatte nicht die Absicht, ihn zu wiederholen. Das hatte er Renee ohne Umschweife gesagt, woraufhin sie die Beziehung beendet hatte. Seit ihrem diesbezüglichen Streit vor zwei Monaten hatte er nicht mehr mit ihr gesprochen.
„Nein, natürlich nicht", log er. „Ich werde versuchen, die Papiere für die Heirat so schnell wie möglich zusammenzubekommen. Vielleicht schon heute oder morgen." Hawk griff nach Renees Geburtsurkunde und verstaute sie wieder in seinem Aktenkoffer.
„Ich glaube nicht, dass meine Familie vor Begeisterung Luftsprünge machen wird. Deshalb zähle ich auf dich, Hawk. Ich werde meinen Anwalt schon mal anrufen, um ihn darüber zu informieren, dass ich beabsichtige, mein Testament zu ändern. Und wenn ihr tatsächlich verheiratet seid, kann ich es unterschreiben."
„Dann ist es jetzt wohl am besten, wenn ich mich auf die Suche nach Renee mache. Vielleicht gelingt es mir ja, sie zu überreden, dass wir noch heute oder morgen die nötigen Vorbereitungen in Angriff nehmen."
„Am Samstagabend gibt die Familie einen Wohltätigkeitsempfang. Es wäre eine gute Gelegenheit, die Heirat bekannt zu geben."
Hawk fragte sich, ob er es überhaupt schaffen würde, Renee von Emorys Idee zu überzeugen. Besonders angetan schien sie nicht.
Als Hawk nur schweigend nickte, sagte Emory: „Danke, Hawk."
„Nichts zu danken, Emory. Ich will, dass deine Firma weiterhin wächst und gedeiht. Und das passiert mit Sicherheit nicht, wenn. du jemandem aus deiner Familie das Ruder überlässt."
Emory schloss die Augen. „Ich weiß."
Renees Hände zitterten so sehr, dass sie den Schlüssel nicht ins Zündschloss bekam. Sie griff nach ihrer Handtasche und stieg wieder aus dem Auto. Nachdem sie die Tür abgeschlossen hatte, ging sie in der Absicht, ein paar Schritte zu laufen, auf die Grünfläche neben dem Parkplatz zu.
Es war ein herrlicher Spätsommertag. Die Blumen reckten ihre bunten Köpfe in die Sonne, und in der Luft lag Geißblattduft. Renee, die in Gedanken immer noch mit Emorys unglaublichen Enthüllungen beschäftigt war, wünschte sich, den Tag genießen zu können, aber zu ihrem Leidwesen schaffte sie es nicht.
Als sie an einer Parkbank vorbeikam, machte sie Halt und ließ sich gedankenverloren nieder. Emory Sweeney war ihr Vater. Nicht François Girouard, der Mann, der sie großgezogen, geliebt und aufgehoben hatte, wenn sie vom Dreirad gefallen war, sondern Emory Sweeney, der kühne Präsident von Texas Chic. Emory war ein extravaganter, offenherziger Außenseiter, der in den sechziger Jahren eine Ladenkette mit texanischer Mode eröffnet hatte, die sich schnell auf dem Markt durchgesetzt hatte. Damit hatte er seine Millionen gemacht.
Wie konnte das sein? Je länger sie darüber nachdachte, desto besser fügten sich die einzelnen Teile ihrer Erinnerung zusammen. Die Diskrepanz zwischen ihrem Geburtsdatum und dem Hochzeitsdatum ihrer Eltern. Renee hatte angenommen, dass François ihr Vater war. Aber es gab keine Fotos, die sie als Baby mit ihrem Vater zeigten. Was ihre Mutter damit erklärt hatte, dass die frühen Bilder bei einem Brand vernichtet worden wären.
Und zu diesem ganzen Durcheinander kam jetzt noch Emorys Bitte, Hawk zu heiraten, hinzu. Wenn Hawk bei Texas Chic auftauchte, zog er jedes Mal unvermeidlich sämtliche weiblichen Blicke auf sich. Der atemberaubend gut aussehende Mann brachte das Blut einer jeden Frau in Wallung, aber Renee wusste, dass er sich nach seiner katastrophalen Ehe geschworen hatte, sich nie mehr zu binden.
Und jetzt sollte sie diesen Mann, der der Ehe so ablehnend gegenüberstand, aus rein praktischen Erwägungen heraus heiraten? Nicht einmal wenn die Hölle zufriert, schwor sie sich. Allerdings gab es für sie auch noch etwas anderes zu bedenken. Sie war von Hawk schwanger. Sie holte tief Atem. Sie hatte daran gedacht, es ihm vielleicht irgendwann zu sagen, aber ganz sicher war sie sich bisher nicht gewesen. Sie wollte dieses Kind, obwohl ihr noch nicht ganz klar war, wie sie als allein erziehende Mutter zurechtkommen würde.
Jetzt sah es allerdings ganz danach aus, als
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