Tiffany Duo 134
spiegelte sich in seinen Augen ein Ausdruck von Bedauern. „Sie hielten es damals, nachdem Ihre Eltern bei dem Autounfall umgekommen waren, für eine glückliche Fügung des Schicksals, dass Sie die Stelle bei mir bekamen."
Die Wendung, die das Gespräch nahm, überraschte sie. Sie hatte erwartet, dass er auf den Grund seines seltsamen Ansinnens zu sprechen kam.
„Ja", gab sie zögernd zurück. Sie hatte es damals tatsächlich als ein großes Glück betrachtet, dass sie bei Texas Chic diesen Teilzeitjob bekommen hatte, mit dem sie genug Geld verdiente, um ihre Ausbildung beenden zu können. Und nach ihrem Abschluss an der Texas A&M University hatte man ihr eine feste Stelle angeboten. „Ja, natürlich."
„Nun, es war kein Zufall."
Ihr Herz begann schneller zu schlagen.
"Ich wusste alles über Sie und die schlimme Situation, in der Sie sich befanden, und wollte Ihnen helfen."
„Ich bin Ihnen dankbar, dass Sie es getan haben." Sie schaute von Emory zu Hawk. Ihre Gesichter waren düster. Offenbar, wussten sie etwas, von dem sie nicht einmal etwas ahnte.
„Wenn du wirklich willst, dass sie mich heiratet, solltest du ihr den Rest besser auch noch erzählen, Emory", drängte Hawk. Er kam aus seiner Ecke ans Bett.
Sein Anblick bewirkte, dass Renee für eine Sekunde das Herz stehen blieb. Das passierte ihr ständig bei ihm. Sie hatte geglaubt, die große Liebe ihres Lebens gefunden zu haben, bis ...
Emory räusperte sich. „Ich wusste immer alles über Sie, Renee. Sie stutzte. „Kannten Sie meine Eltern denn?" entfuhr es ihr überrascht.
„Ich kannte Ihre Mutter."
Aber nicht meinen Vater, dachte sie. Obwohl die Worte unausgesprochen blieben, hingen sie unheilschwanger in der Luft. Sie räusperte sich. „Möchten Sie das näher erklären?"
„Du bist meine Tochter, Renee."
Sie machte den Mund auf, um vehement zu widersprechen, aber Emory fuhr bereits fort: „Ich habe deine Mom auf dem Markt in Dallas kennen gelernt. Zu dieser Zeit lebten meine Frau und ich getrennt. Deine Mutter war jung, lebhaft und unglücklich, weil ihre Verlobung gerade in die Brüche gegangen war. Wir hatten eine kurze Affäre. Ich weiß, dass es nicht richtig war, aber ..." Er hielt inne und verlor sich für einen Moment in seinen Erinnerungen.
„Am Ende kehrte ich zu meiner Frau zurück, und Carolyn ging wieder nach Hause. Nicht lange nach deiner Geburt heiratete sie deinen Dad."
Renee wollte ihm ins Gesicht schreien, dass alles Lüge wäre, und doch war es so, dass ihr durch das, was er gesagt hatte, einiges klar wurde. Nach dem Tod ihrer Eltern hatte Renee entdeckt, dass ihre Mutter und ihr Vater erst nach ihrer Geburt geheiratet hatten.
„Zeig ihr ihre Geburtsurkunde", forderte Emory Hawk auf. Hawk klappte einen Aktenkoffer auf, holte ein Blatt Papier heraus und reichte es ihr. Sie starrte darauf. In der Spalte, die für den Namen des leiblichen Vaters vorgesehen war, stand Emorys Name.
„Als François Girouard dich adoptierte, wurde diese Geburtsurkunde hier durch eine neue mit dem Namen deines Adoptivvaters ersetzt", erklärte Emory.
Ihr Gehirn hatte immer noch Mühe die Wahrheit, die ihr soeben eröffnet worden war, zu verarbeiten. „Das kann nicht sein.
„Erzähl ihr den Rest auch noch", drängte Hawk. Die Intensität, die in seiner Stimme mitschwang, zerrte an ihren Nerven.
Hawks Blicke kreuzten sich mit ihren. Hatte er es schon die ganze Zeit über gewusst?
„Ich hielt es für falsch, mich in dein Leben zu drängen", erklärte Emory. „Du hattest Eltern, die dich liebten, und wenn ich versucht hätte, an deinem Leben teilzuhaben, hätte ich zu viele Menschen - unter anderem auch meine Frau und meinen Sohn - verletzt. Aber trotzdem ..."
Nach einem kurzen Räuspern fuhr er fort: „Ich habe dich dennoch nie aus den Augen verloren. Und nachdem deine Eltern bei diesem Unfall ums Leben gekommen waren, wollte ich sicherstellen, dass für dich gesorgt ist."
Plötzlich fühlte sich Renee von seiner Enthüllung völlig überwältigt. Sie stolperte blindlings zu einem Stuhl am Kopfende des Betts und sank darauf. „Aber was hat das alles damit zu tun, dass ich Hawk heiraten soll?"
Hawk ging um das Bett herum und kauerte sich vor sie hin.
„Weil Emory befürchtet, du könntest ebenso entführt und ermordet werden wie sein Sohn vor zehn Jahren, wenn bekannt wird, dass du seine Tochter bist."
Sie drehte sich wieder zu Emory um und schaute ihn fragend an. „Wovon redet Hawk eigentlich? Ich weiß, dass
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