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Tiffany Duo 134

Titel: Tiffany Duo 134 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Wilks , Merline Lovelace , Leanne Harris
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für irgendwelche gewöhnlichen Tugenden war.
    Ähnlich wie bei ihm. „Also gut. Ich weiß nicht, warum sie mich umbringen wollen. Ich vermute es, aber sicher weiß ich es nicht. Die Person, die uns gerettet hat, ist ein ... ein Bekannter. Und die Waffe habe ich aus demselben Grund wie die meisten Leute - um mich zu schützen.“
    „Das sagt mir nichts. Verdammt, Alex, habe ich nicht ein Recht darauf zu erfahren, was hier vorgeht? Ich habe heute für dich gelogen!“
    „Du hast ein Recht auf eine Menge Dinge, die ich dir nicht geben kann.“
    Sie wandte sich ab, ging drei rasche Schritte, dann blieb sie stehen und schlang ihre Arme um sich. „Oh ja. Das hast du mir bereits klar zu verstehen gegeben - in dieser Nacht am Strand und die ganze letzte Woche.“
    Sie war verletzt. Er hörte in ihrer Stimme Selbstzweifel mitschwingen und konnte es nicht ertragen. „Mach dir nichts vor, Nora. Ich habe mich die Woche über von dir fern gehalten, weil du es so wolltest. Ich hätte viel lieber jede Nacht in deinem Bett verbracht.“
    Nora war mutiger als er. Sie bewies es, indem sie sich jetzt zu ihm umwandte und ihm fest in die Augen schaute. „Du hättest mich ohne viel Mühe dazu bringen können, dass ich meine Meinung ändere. Ich bin mir sicher, dass du das weißt.“
    Er konnte sie jetzt dazu bringen, dass sie ihre Meinung änderte. Das war es, was sie ihm damit sagen wollte, und, oh, Gott, er wünschte sich nichts mehr als das. Er wollte sie in sein Zelt schleppen und zwei Stunden mit dem Versuch zubringen, ihre Meinung zu ändern, und den Rest des Tages damit, sich in ihr zu verlieren. Aber sein Gewissen weigerte sich mitzuspielen. Ein letzter Rest von Ehrgefühl hielt ihn zurück.
    „Zusammen mit Kipling und Gedichten haben mir meine Eltern auch noch alle möglichen unbequemen Gedanken über Richtig und Falsch eingetrichtert. Ich wollte dich nicht verführen. Ich wollte, dass du ohne mein Zutun zu mir kommst. Aus freien Stücken, trotz allem.“ Er hielt inne, aus Angst, dass ihm seine Sehnsucht nur allzu deutlich in den Augen stehen könnte. Komm. Berühr mich. Gib mir etwas von deiner Wärme ab, damit ich aufhöre zu frieren und mich wieder wie ein Mensch fühlen kann.
    Ihre Augen weiteten sich. Er sah Angst darin.
    „Und ich will es immer noch“, rutschte es ihm heraus.
    „Wie?“ flüsterte sie. „Wie könnte ich das, wenn du mir sagst, dass du bald fortgehst - wenn du mir nichts anderes sagst als das?“
    Er schluckte, aus Angst, dass er gleich anfangen würde zu bitten. Wie idiotisch, wie unglaublich idiotisch und egoistisch er doch war... „Natürlich kannst du es nicht“, sagte er zärtlich.
    Sie drehte sich um und ging ohne ein weiteres Wort davon.

9. KAPITEL
    Durch Noras Zeltwand drang aus der Ferne das gespenstische Heulen der Schakale. Gamal hatte ihr einmal erzählt, dass damit der Rest der Meute herbeigerufen wurde, wenn eins der Tiere Aas gefunden hatte.
    Irgendwo da draußen war etwas gestorben.
    Sie verkroch sich erschauernd tiefer in ihren Schlafsack und fragte sich, wie weit die Temperatur heute Nacht wohl gefallen sein mochte. Ihre Wangen waren kalt.
    Ihr war kalt. Obwohl es in ihrem Schlafsack warm war, hatte sich tief in ihr eine eisige Kälte breit gemacht. Sie dachte an den Ausdruck auf Alex Gesicht, als er ihr gesagt hatte, dass er sich wünschte, sie würde zu ihm kommen.
    Verloren. So verloren hatte er gewirkt und so verzweifelt allein.
    Wie konnte sie zu ihm gehen? Er ging fort - bald, hatte er gesagt. Und das war auch schon alles gewesen. Trotzdem legte sein Schweigen zwei mögliche Schlüsse nah: Entweder war er eine Art Spion oder er war ein Krimineller.
    Aber was sollte es für einen amerikanischen Spion bei ihnen auszuspionieren geben? Da war die Möglichkeit, dass er ein Krimineller war - ein Schmuggler wie sein Freund Farid -, schon wahrscheinlicher.
    Drogenschmuggel war das Nächstliegende. Der Sinai war eine bekannte Route für Drogenschmuggler, das hatte er selbst gesagt.
    Nora fand heute Nacht keinen Trost in ihrem schmalen Feldbett. Sie wälzte sich rastlos von einer Seite auf die andere und schaute immer wie der auf die Leuchtziffern ihres Reiseweckers. Elf Uhr neunundvierzig. Sie versuchte jetzt schon seit einer Stunde einzuschlafen, aber sie war wacher als je zuvor.
    Ihre Muskeln schmerzten, als hätte sie leichtes Fieber. Oder Kummer. Es erinnerte sie daran, wie sie sich gefühlt hatte, als ihre Mutter gestorben war - ihr seelischer Schmerz war so groß

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