Tiffany Duo 134
zurückkomme?“
„Natürlich.“ Sie war heiser. „Ich hoffe, du hast Wasser in diesem Rucksack.“
Er löste den Knoten, nahm ihr die Fesseln ab und massierte sanft ihre Handgelenke, erleichtert darüber, dass wenigstens die Haut nicht aufgescheuert war.
Woher hatte sie gewusst, dass er zurückkommen würde? Nach allem, was er getan hatte, nach allem, was sie mit angehört haben musste. Er verstand es nicht. Verwirrt ließ er ihre Hände los und drehte sich zu seinem Rucksack um.
Er reichte ihr seine Feldflasche, dann beugte er sich wieder über sie, um den Strick aufzuknoten, mit dem er ihr die Fußgelenke zusammengebunden hatte. „Ich wollte dir nicht wehtun.“
„Binde mich einfach nur los. Und mach so etwas nie wieder mit mir.“
Aus irgendeinem unseligen Grund brachte das den Anflug eines Grinsens auf sein Gesicht. „Ich glaube, das kann ich versprechen. Ich bin nicht unbedingt wild darauf, eine Frau zu fesseln.“
„Ich bin nicht in der Stimmung für dämliche Anspielungen. Ist dir eigentlich klar, was du mir für eine Angst eingejagt hast?“
„Besser so als anders. Ich weiß nicht, was passiert wäre, wenn Farid entdeckt hätte, dass du hier herumspionierst. Mir blieb gar nichts anderes übrig, als dich ruhig zu stellen“ Verflucht, er bekam den Knoten nicht auf, und es gab nicht genug Platz, dass er sein Messer unter den Strick schieben konnte.
„Das dachte ich mir fast.“ Sie stellte die Wasserflasche ab und begann sich die Handgelenke zu massieren. „Das sind ja wirklich reizende Leute, mit denen du dich da abgibst. Aber mich würde doch interessieren, was du mit ihnen zu schaffen hast.“
„Und mich würde interessieren, was du hier zu suchen hast. Und dann auch noch ohne Socken.“ Na, endlich. Der verdammte Knoten war offen. Sie zuckte leicht zusammen, als er den Strick unter ihren Beinen herauszog. Er beugte sich über sie und massierte ihre Fußgelenke.
„Ich hatte es eilig.“ Nora bewegte ihre Füße und verzog vor Schmerz das Gesicht. „Gott, mir tut alles weh. Hast du schon mal eine Stunde lang gefesselt auf einem kalten Boden gelegen?“
Ja, das hatte er. Oder so ähnlich jedenfalls. „Es war gar keine Stunde, aber es ist spät. Sobald du dich dazu in der Lage fühlst, sollten wir zum Camp zurückgehen.“
Sie schaute ihn entschlossen an. „Diesmal, wirst du meine Fragen beantworten, weißt du.“
„Ja.“ Es spielte sowieso keine Rolle mehr. Seine Mission war ohnehin schon mehr als gefährdet, weil er ihre Sicherheit über das gestellt hatte, was er bislang als seine wichtigste Pflicht betrachtet hatte. Und es war sinnlos, sie jetzt noch aus der Sache heraushalten zu wollen. Sie hatte es durch ihre Einmischung unmöglich gemacht.
Er streckte ihr die Hand hin, neugierig darauf, ob sie sie nehmen würde.
Sie tat es. Als er sie auf die Füße zog, spürte er das leichte Zittern, das durch ihren Körper lief, und wusste nicht, ob es von ihrer Angst kam oder irgendeine andere Ursache hatte.
Sobald sie stand, entzog sie ihm ihre Hand und straffte die Schultern. „Also - wer ist Farid, und warum triffst du dich heimlich mitten in der Nacht in der Wüste mit ihm? Und was ist das für eine Waffenlieferung?“
Er stand ganz still. „Dann hast du das also gehört. Wenn du wirklich glaubst, dass ich in illegale Waffengeschäfte verwickelt bin, wäre es sehr töricht von dir, mich danach zu fragen.“
„Das bist du nicht. Nicht auf kriminelle Weise jedenfalls.“
„Woher willst du das wissen?“ Plötzlich wurde ihm klar, wie wichtig ihre Antwort für ihn war.
„Erst bist du dran. Ich warte schon länger auf Antworten als du.“
„Also gut. Aber lass uns im Gehen reden.“ Er drehte sich um und ging auf einen schmalen Einschnitt zwischen zwei Felsen zu.
„Farid ist genau das, was du gehört hast - ein Schmuggler, unter anderem. Von wem hast du es eigentlich?“
„Ahmed“, bekannte sie. „Ist er ... hast du ihn ...“
„Dann hast du es also gesehen. Ihm fehlt nichts.“, sagte Alex kurz angebunden. Er ging jetzt langsamer als auf dem Weg hierher. Es gab keinen Grund zur Eile; im Camp warteten nur Komplikationen, sonst nichts. Er wollte nur, dass Nora sich bewegte, weil sie sich aufwärmen musste, und er glaubte nicht, dass sie ihm erlauben würde, sie zu wärmen.
„Was hast du mit ihm gemacht?“
Weiterzugehen war einfacher, als ihr in die Augen zu schauen. „Ich habe ihn betäubt.“
Ihre Schritte hinter ihm klangen fest. „Sind deine Füße
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