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Tiffany Duo 134

Titel: Tiffany Duo 134 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Wilks , Merline Lovelace , Leanne Harris
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liegen.
    Nora war sofort an seiner Seite. „Oh, mein Gott. Alex. Sie strich ihm das Haar aus der Stirn und sah, dass seine Unterlippe aufgeplatzt war.
    „Die Füße sind das Schlimmste. Sie haben ...“ er zuckte zusammen, als er sich herumrollte. Sie half ihm beim Aufsetzen. „Man hat dort eine Menge Nerven.“
    Sie schluckte. „Willst du dich hinlegen?“
    „Lass uns einfach hier sitzen.“
    Nora holte eine Decke, dann setzten sie sich neben der Tür an die Wand.
    Anschließend redeten sie. Den ganzen Morgen lang ... falls es Morgen war.
    Er wollte etwas von Houston hören, von ihren Schwestern, von ihrer Zeit: auf dem College - ihn interessierte alles. Und er erzählte ihr ebenfalls aus seinem Leben. Wenn auch nicht aus seinem derzeitigen, so doch aus seiner Kindheit und Jugend.
    Er berichtete ihr von dem Terroristenüberfall auf eine kleine Siedlung in der Nähe der palästinensischen Grenze, den er mit fünfzehn miterlebt hatte, als er für ein paar Wochen bei seinem besten Freund zu Besuch gewesen war.
    „Ich weiß nicht, ob du dich erinnerst, was damals in Beirut los war. Es gab schlimme Massaker, die die Welt in Atem hielten, deshalb machte ein kleinerer Angriff auf ein Dorf, von dem noch kein Mensch je gehört hatte und bei dem es keine Toten gab, natürlich keine Schlagzeilen.“
    „Niemand kam ums Leben?“
    „Fünf Leute wurden verletzt.“ Seine Augen waren hart, als er sie jetzt anschaute. „Es war wie gesagt ein. kleinerer Vorfall.“
    Für Alex war er nicht klein gewesen. „Wurdest du verletzt?
    „Nein.“ Er lehnte seinen Kopf gegen die Felswand. „Aber mein Freund. Er bekam eine Kugel in den Rücken und ist seitdem von der Hüfte abwärts gelähmt.“ Er seufzte. „Ich hatte damals schon viel Zeit in diesem Teil der Welt verbracht. Eigentlich hätte ich mir der Gewalt und der nie endenden Tragödien bewusst sein müssen, aber ich war es nicht. Nicht wirklich.“
    „Ich nehme an, dass uns Dinge erst wirklich nah gehen, wenn sie uns persönlich betreffen. Vor allem mit fünfzehn.“
    „Ja, wahrscheinlich. Doch dieser Augenblick hat mein ganzes Leben schlagartig verändert. Ich begann die Dinge in einem ganz neuen Licht zu sehen. Ich war so zornig, aber meine Eltern verstanden es nicht. Sie sagten nur, dass solche Dinge passieren, dass es zwar traurig ist, aber dass das Leben weitergeht.“ Er hielt kurz inne. „Doch ich konnte nicht einfach weitermachen.“
    „Du hast weitergemacht, wenn auch in einer anderen Richtung. Eine, die deine Eltern, nicht verstanden?
    „Richtig. Bis dahin war ich von der Vergangenheit, die bei den Ausgrabungen wieder auferstand, ebenso fasziniert wie sie. Na ja ... fast jedenfalls.“ Er grinste. „Ich war fünfzehn. Da hatten natürlich andere Dinge wie zum Beispiel Mädchen Vorrang. Aber nach diesem Terrorangriff ... ich konnte einfach nicht wie meine Eltern die Archäologie zu meiner Lebensaufgabe machen.
    So war er zu einem jungen Mann herangewachsen, der den Terrorismus aufhalten wollte. Und dabei war er irgendwann an diese geheimnisvolle Organisation, für die er arbeitete, geraten. Nora hätte ihn gern gefragt, wie er auf sie gestoßen war und ob ihm seine Arbeit immer noch das Wichtigste war, aber sie wusste, dass sie nichts von ihm erfahren würde. Nicht hier, nicht jetzt.
    Sie griff nach seiner Hand. und drückte sie. „Du hast deinen eigenen Weg gefunden.“
    Alex lag wach in der Dunkelheit auf dem Feldbett und versuchte nicht an seine Schmerzen zu denken. Nora neben ihm bewegte sich im Schlaf.
    Wie lange würde das noch so weitergehen? Wie lange würde er das noch aushalten müssen? Das hinter ihm liegende Verhör war wirklich ziemlich schlimm gewesen.
    Und morgen würde es noch schlimmer werden. Darüber hatte Jawhar ihn nicht im Zweifel gelassen.
    Doch als ein paar Stunden später die Tür aufging und Jawhar Alex und Nora befahl mitzukommen, wusste Alex, dass die Wirklichkeit seine schlimmsten Befürchtungen noch übertroffen hatte.
    Und dass die Zeit verdammt knapp wurde.
    Nora schämte sich für die Welle von Angst, die bei dem Befehl des Terroristenführers über sie hinwegschwappte. Sie spürte, wie sich Alex Arm fester um sie legte. „Erinnere dich an das, was ich gesagt habe“, flüsterte er ihr zu, dann sagte er auf Arabisch: „Ich fürchte, dass ich seit unserer letzten Unterhaltung schlecht laufen kann. Sie werden mir jemanden schicken müssen, der mich trägt.“
    „Wenn Sie nicht laufen können, kriechen Sie eben. Wenn

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