Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Tiffany Duo 134

Titel: Tiffany Duo 134 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Wilks , Merline Lovelace , Leanne Harris
Vom Netzwerk:
würde.
    Gut möglich, dass sie die attraktivste Kellnerin weit und breit war. Aber sie war sicherlich die schlechteste Hausfrau der Welt. Marsh hatte bei seiner Durchsuchung ihres chaotischen Haushalts jedoch auch festgestellt, dass sie einen exklusiven Geschmack besaß. Einen sehr exklusiven sogar. Und eine Frau, die eine offensichtliche Vorliebe für Diamantschmuck und teure Dessous hatte, würde, diese Dinge nicht einfach so zurücklassen.
    Mit einem unwirschen Brummen kämpfte Marsh gegen das verführerische Bild an, das in seiner Fantasie Gestalt annahm - Rebecca Smith in einem ihrer knappen, mit Spitzen besetzten Tangaslips. Ihre langen Beine und wohlgeformten Hüften würde das allerdings gut zur Geltung bringen. Kein Wunder, dass Jannisek die Kontrolle und mehr Geld verloren hatte, als er je zurückzahlen konnte, nur um Rebecca Smith zu beeindrucken.
    Ein Stich in der Magengegend erinnerte Marsh daran, dass die Schulden den Spieler fast das Leben gekostet hatten. Und dass stattdessen Ellen die Kugel abbekommen hatte, die für Jannisek bestimmt war.
    Er warf einen ungeduldigen Blick auf seine Uhr. Noch drei Minuten bis Phase zwei.
    Er schloss die Augen, weil sein Herz vor Aufregung raste, und konzentrierte seine Gedanken auf die Frau nebenan. Die offene Eingangstür würde sie aufgeschreckt haben. Sie war sicher verängstigt, und das mit gutem Grund. In drei Minuten würde er ihr noch mehr Angst einjagen.
    Lauren stand wie elektrisiert in dem Durcheinander, das im Schlafzimmer ihrer Schwester herrschte. Überall lagen Kleidungsstücke, Modemagazine waren über den Fußboden und das ungemachte Bett verstreut. Eine leere Pizzaschachtel befand sich auf dem Stuhl am Fenster. Die Garfield-Figuren, die Becky so leidenschaftlich sammelte, grinsten hämisch auf das Chaos herab.
    Fehlte etwas? War in die Wohnung eingebrochen worden? Lauren wusste es beim besten Willen nicht.
    Becky brauchte das Chaos. In ihrer Wohnung. In ihrer Arbeit. In ihrem Leben. Es hatte Lauren schon immer verblüfft, dass sie und ihre Schwester, die kaum zehn Monate auseinander waren, zwar beinahe wie Zwillinge aussahen, jedoch völlig gegensätzliche Persönlichkeiten besaßen. Becky schwirrte fröhlich und unbändig durch ihr Leben, als wäre es ein einziges großes Spiel, das man in vollen Zügen genießen muss. Lauren hingegen war vorsichtig und gewissenhaft. Häufig war sie es, die den Scherbenhaufen aufräumte, den Becky hinterließ.
    So wie jetzt.
    „Wo zum Teufel bist du dieses Mal hineingeraten?“ murmelte sie zum wiederholten Mal, seit sie heute Nachmittag aus Washington nach Denver zurückgekehrt war. Als sie ihren Anrufbeantworter abgehört hatte, war ihr sofort der eindringliche Ton in der Stimme ihrer Schwester aufgefallen.
    „Es ist etwas passiert“, hatte Becky gesagt. „Ich ... ich brauche ein wenig Zeit, um über alles nachzudenken und eine Entscheidung zu treffen. Ruf mich an.“ In einer zweiten Nachricht vom folgenden Tag hatte Becky dann ihre Unzufriedenheit über Laurens Abwesenheit ausgedrückt, die Mitteilung aber in ihrer typischen impulsiven Art abgebrochen.
    Lauren hatte sofort zurückgerufen, jedoch nur um das frustrierende Geräusch des endlosen Klingelns zu hören. Den ganzen Nachmittag über hatte sie immer wieder versucht, Becky zu erreichen, während sie sich besorgt fragte, was passiert sein könnte.
    Was war geschehen? Was musste Becky überdenken? Und die beunruhigendste Frage: Was hatte das uncharakteristische Zittern in der Stimme ihrer Schwester verursacht?
    Laurens Sorge war mit jedem unbeantworteten Anruf gewachsen. Nachdem sie Stunden damit verbracht hatte, auf und ab zu gehen und immer wieder Beckys Nummer zu wählen, tat sie, was beide Schwestern in Krisensituationen immer getan hatten - der anderen zu Hilfe eilen.
    Gerade noch rechtzeitig erwischte Lauren den 19.10-Uhr-Flug von Denver nach Phoenix.
    Jetzt, wo sie hier war, hatte sie allerdings keine Ahnung, was sie als Nächstes tun sollte. Wo war ihre Schwester? Hatte sie die Stadt verlassen oder war sie nur ausgegangen?
    Während sie an ihrer Unterlippe kaute, warf Lauren noch einmal einen Blick auf das ungemachte Bett, die achtlos auf den Boden geworfenen Kleider und den altmodischen Frisiertisch mit dem ovalen Spiegel. Er war ein Relikt aus den dreißiger Jahren. Becky, chronisch knapp bei Kasse, hatte ihn in einem Ramschladen gefunden und liebevoll restauriert.
    Typisch Becky, dachte Lauren schmunzelnd. An Zahltagen gab sie ihr Geld mit

Weitere Kostenlose Bücher