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Tiffany Duo 134

Titel: Tiffany Duo 134 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Wilks , Merline Lovelace , Leanne Harris
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vollen Händen aus, ließ sich die Nägel maniküren oder gönnte sich die teure Wäsche, die sie mit der gleichen Leidenschaft sammelte wie ihre Garfield-Figuren. Den Rest der Woche musste sie sich dann von Tunfisch-Sandwiches ernähren. Oder sie kaufte wahnsinnig teure Geschenke, so wie die diamantene Einhornbrosche, die sie Lauren vor einigen Wochen zum Geburtstag geschickt hatte, gefolgt von der dringenden Bitte um etwas Geld. Liebevoll berührte Lauren die Nadel an ihrem Revers. Ich will lieber nicht wissen, wie viel das Schmuckstück Becky gekostet haben muss - oder ihren derzeitigen Freund, dachte sie amüsiert.
    Männer überschlugen sich regelmäßig, um bei der lebenslustigen Becky zu landen. Lauren wäre nicht überrascht gewesen, wenn der derzeitige Liebhaber ihrer Schwester die Rechnung für das kostbare Geschenk übernommen hatte. So wie sie von dem Typ geschwärmt hatte, konnte er es sich leisten. Laut Becky war Dave Jannisek ebenso reich wie gut aussehend. Sie hatte sogar angedeutet, dass sie es ernst mit ihm meinen könnte.
    Das wäre das erste Mal, dass sie sich in einen ihrer Verehrer verliebt hätte. Lauren vermutete, dass die bittere Scheidung ihrer Eltern sowie ihre eigene kurze katastrophale Ehe bei der flatterhaften Becky eine dauerhafte Bindungsangst ausgelöst hatten.
    Seit Lauren ihren Exmann damals mit einer anderen im Bett erwischt hatte, empfand sie zwar eine gewisse Skepsis gegenüber Entscheidungen, die mit dem Herzen anstatt mit dem Kopf getroffen werden, aber sie verarbeitete diese demütigende Erfahrung nicht, indem sie sich wie ihre Schwester auf eine Reihe von Ex-und-hopp-Beziehungen einließ.
    Dennoch: Nichts davon erklärte, wo Becky in diesem Augenblick war.
    Oder warum ihre Haustür offen gestanden hatte. Lauren fuhr sich mit der Hand durch ihr dichtes dunkelrotes Haar, das so sehr dem ihrer Schwester ähnelte, und dachte über die offene Tür nach. Plötzlich bekam sie ein ungutes Gefühl. Was oder wer immer Becky so verschreckt hatte, beunruhigte nun auch sie selber.
    Lauren warf ihre Reisetasche zur Seite und beschloss, sich mal in der Küche umzusehen. Vielleicht würde sie hier ein paar Hinweise auf Beckys Verbleiben erhalten. Wenn nicht, würde sie eben kurz duschen und sich bis zum Erscheinen ihrer Schwester etwas ausruhen. Der lange Flug von Washington nach Denver und die strapaziöse Reise nach Phoenix hatten bei Lauren Spuren hinterlassen.
    Plötzlich bemerkte sie etwas, das aussah wie die Riemen von Beckys Lieblingstasche, die unter einer Bluse verborgen auf dem Fußboden lag. Lauren runzelte die Stirn, zog die Tasche heraus und überprüfte den Inhalt: zerknüllte Taschentücher, lose Streifen Zimtkaugummi, eine verspielte kleine Schminktasche in Form eines grinsenden Garfield und die Geldbörse aus geprägtem Leder, die Lauren ihr vor ein paar Jahren zu Weihnachten geschenkt hatte. Keine Wohnungs- oder Autoschlüssel.
    Sie nahm die Börse in die Hand und sah hinein. Neue Sorgen keimten in ihr auf. Warum sollte ihre Schwester das Haus ohne Geld oder Kreditkarten verlassen?
    Lauren erinnerte sich an die offene Haustür und schob die Börse in ihre eigene Tasche. Sie würde sie behalten, bis ihre Schwester wieder aufgetaucht war oder sie herausgefunden hatte, was zum Teufel hier los war.
    Sie ging durch den Flur, die Stirn voller Sorgenfalten. Sie musste ihren Assistenten Josh anrufen. Den Termin mit dem Briefpapierproduzenten, der ihr seine neue Kollektion vorstellen wollte, würde sie nicht einhalten können. Sollte Becky bald erscheinen, könnte sie vielleicht noch den Nachmittagstermin mit dem Direktor des Kunstmuseums von Denver einhalten. Den Museumsauftrag wollte Lauren unbedingt haben.
    Sie brauchte diesen Auftrags um ihr junges Unternehmen endlich aus den roten Zahlen zu bringen. Sie hatte ihre Design- Firma gegründet, als sie nach ihrer Scheidung sowohl ohne Arbeit als auch ohne Mann dastand. Aufgrund ihrer künstlerischen Ausbildung hatte sie beschlossen, sich auf die Bearbeitung alter Meisterwerke zu konzentrieren. Mit ihren einzigartigen Entwürfen, besonders den Karten, auf denen wunderliche mythische Kreaturen abgebildet waren, hatte sie gerade die ersten Erfolge.
    Lauren hatte alles in dieses Unternehmen investiert. Alles, was sie zusammenkratzen konnte, nachdem ihr Exmann das gemeinsame Konto geplündert hatte. Und Jack besaß auch noch den Nerv, verletzt zu tun, als sie ihm mitteilte, dass sie wieder ihren Mädchennamen annehmen würde. Wie

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