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Tiffany Duo 134

Titel: Tiffany Duo 134 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Wilks , Merline Lovelace , Leanne Harris
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zu Beckys Nachbarn um, entschlossen, ihm von den beunruhigenden Telefonanrufen ihrer Schwester zu erzählen.
    „Ich ...“
    Doch dieser Impuls erstarb sofort wieder, als sie seinen düsteren, durchdringenden Blick bemerkte. Er glich einem Falken. Lauernd. Räuberisch. Gefährlich.
    „Was wollten Sie sagen?“
    „Ich, äh ...“
    Sie versuchte, den albernen Gedanken abzuschütteln.  Herrgott, er ist schließlich Polizist!  Zumindest hatte er das behauptet.
    Plötzlich stiegen Zweifel in ihr auf, und sie fragte sich, wie sie den Mann, der ihr gerade zu Hilfe geeilt war, auf taktvolle Weise bitten sollte, sich auszuweisen.
    Offenbar registrierte er ihre Verwirrung. Sein Blick verengte sich, während er sie musterte.
    „Geht es Ihnen gut, Miss Smith?“
    Schlagartig wurde ihr bewusst, dass er sie noch immer für Becky hielt. Sie entschied instinktiv, ihn in diesem Irrglauben zu lassen, bis sie herausgefunden hatte, in was für eine Geschichte sie da eigentlich hineingeschlittert war. Die jahrelange Gewohnheit der Schwestern, einander zu beschützen, ließ sie Becky zuliebe vorsichtig sein.
    Schon als Jugendliche hatte die kaum zehn Monate ältere Becky mit ihrer unverwüstlichen Fröhlichkeit versucht, Lauren über die bittere Trennung der Eltern hinwegzutrösten. Der endlose Sommer, den sie bei Jane, einer Freundin ihrer Mutter, verbracht hatten, während ihre Eltern einen bitteren Krieg um das Sorgerecht ausfochten, hatte Becky und Lauren für alle Zeiten unwiderruflich zusammengeschweißt.
    Als sie älter wurden, hatten sie die Rollen allmählich getauscht. Die ernste zielstrebige Lauren schloss ihr Studium ab, während Becky schon nach dem ersten College-Jahr aufgegeben hatte und seitdem von Stadt zu Stadt, von Mann zu Mann flatterte. Lauren war immer da, wenn ihre Schwester Geld oder einen Platz zum Übernachten brauchte.
    Genau wie Becky für ihre Schwester da gewesen war, nachdem Lauren ihren Mann in flagranti mit seiner Buchhalterin erwischt und daraufhin die Scheidung eingereicht hatte.
    Das Band zwischen den beiden war unzertrennlich.
    „Ja, mir geht es gut“, beantwortete sie schließlich die Frage, die Beckys Nachbar ihr gestellt hatte. „Ich bin nur ... etwas durcheinander, glaube ich.“
    Er nickte kaum merklich.
    Sein dunkles Haar glänzte im Schein der Deckenlampe. Lauren bemerkte, dass er es sehr kurz trug, ordentlich und gepflegt, typisch für einen Polizisten. Er sah aus wie einer dieser umschwärmten Cops aus dem Fernsehen: breite Schultern, muskulöse Arme und ein durchtrainierter Körper.
    Wenn Lauren jedoch eins aus ihrer kurzen, katastrophalen Ehe gelernt hatte, so war es, dass Muskeln und ein flacher Bauch nicht das Geringste mit Charakterstärke zu tun haben. Auch der Körper ihres Exmanns Jack war durchtrainiert gewesen. Allerdings ließ er sich in keiner Weise mit der natürlich-markanten und rauen Ausstrahlung dieses Fremden vergleichen.
    „Geht es Ihnen gut genug, um sich im Haus umzusehen?“ fragte Marsh, während seine eisblauen Augen sie scheinbar besorgt musterten.
    Lauren nickte mechanisch und ging voran. Sie musste so schnell wie möglich ihre chaotischen Gedanken ordnen, sonst war sie Becky keine große Hilfe. Als sie im Wohnzimmer ankamen, knipste sie das Licht an. Sie bemerkte sofort, wie der Blick des Mannes über das Chaos im Zimmer glitt und sich auf seinem Mund ein süffisantes Lächeln ausbreitete. Sie fühlte, wie ihr die Farbe ins Gesicht stieg.
    Das Durcheinander war auch ein Zeichen für Beckys Wurzellosigkeit und ihre unzähligen Jobwechsel. Die billige Einrichtung bestand aus einem Sofa, zwei Sesseln, einem Couchtisch und einer kaktusförmigen Lampe. Einzig die orange-gestreiften Garfields, die das Kaminsims bevölkerten, verliehen dem Raum Beckys persönliche Note.
    Die grinsenden Katzen verdeutlichten mehr als alles andere die unterschiedlichen Persönlichkeiten der beiden Schwestern. Lauren war spezialisiert auf Kunstwerke und mythische Figuren wie Einhörner und Drachen. Becky hingegen sammelte, Garfields. Und hauchdünne Unterwäsche ... wie das lavendelfarbene, mit schwarzer Spitze besetzte Seidendessous, das über der Sessellehne hing.
    Becky liebte es, verführerische Unterwäsche wie diese zu tragen. Mehrmals hatte sie versucht, ihre konservativere jüngere Schwester für diese Art von Dessous zu begeistern, doch Lauren hatte sich in den zwickenden Teilen immer unbehaglich gefühlt.
    Sie hätte wissen können, dass der Mann neben ihr das provozierende

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