Tiffany Duo 134
fiel auf Laurens leuchtend rotes Haar. „Obwohl es schon etwas seltsam ist, dass das Pferd, auf das er im letzten Rennen immerhin dreitausend Dollar gesetzt hat, ausgerechnet Feuerball hieß.“
Sie spürte, wie ihr das Blut erneut ins Gesicht schoss. „Na gut, vielleicht wusste Becky ja, dass Jannisek sein Geld verwettete. Aber sie wird wohl gedacht haben, dass er es sich leisten konnte.“
„Tja, da hat sie falsch gedacht. Also, was hat sie Ihnen noch von dem Kerl erzählt?“
Er konnte sich nur schwer damit abfinden, dass Lauren ihm nicht mehr Informationen geben konnte. Den ganzen Morgen löcherte er sie mit Fragen, die sie jedoch nicht beantworten konnte. Dabei ging er unruhig im Zimmer auf und ab wie ein Raubtier im Käfig, immer in der Hoffnung, Jannisek würde sich endlich melden.
Gegen Mittag war Lauren so erschöpft, dass sie Kopfschmerzen bekam. Und als ob sie nicht schon genug Sorgen hätte, ergab auch das kurze Gespräch, das sie mit ihrem Assistenten Josh führen konnte, nichts Erfreuliches. Der Museumsdirektor hatte sich über den geplatzten Termin geärgert, und ob aus dem Geschäft mit dem Breckinridge-Verlag etwas werden würde, stand noch in den Sternen.
Am meisten belastete sie aber all das, was sie nun über Beckys Verwicklung in Janniseks unrühmliche Geschäfte wusste. Überdeutlich erkannte Lauren jetzt das Ausmaß der Gefahr, in der sich ihre Schwester befand. Ihr Kopf schmerzte so heftig, dass sie kaum noch einen klaren Gedanken fassen konnte.
Als Marsh gegen Nachmittag hinausging, um Brennholz zu holen, begleitete sie ihn. Etwas Bewegung und frische Luft waren genau das, was sie jetzt brauchte.
Sie hatte kaum zwei Schritte nach draußen getan, als ein lauter Knall die Stille durchbrach. Wer immer den Schuss abgegeben hatte, er musste sich in nächster Nähe befinden. Mit einem Schrei warf Lauren sich gegen Marsh und riss ihn mit sich zu Boden - gerade noch rechtzeitig, bevor der zweite Schuss fiel.
8. KAPITEL
Marsh landete unsanft auf dem Rücken und wurde von Laurens Gewicht zu Boden gedrückt. Ihre Ellbogen bohrten sich in sein Fleisch. Ihr rechtes Knie war gegen seine Hüfte gedrückt, das andere ruhte auf seinem Oberschenkel. Instinktiv wollte er sich gegen den unerwarteten Angriff schützen, indem er versuchte, seinen Körper zur Seite zu rollen, aber die Wucht ihres Aufpralls war einfach zu heftig.
„Was zum Teufel ...?“
„Bleiben Sie unten!“ Mit verzweifelter Kraftanstrengung versuchte Lauren, seinen Körper flach auf den Boden zu pressen. „Haben Sie denn die Schüsse nicht gehört?“
„Klar habe ich das.“ Er hielt ihre Hände fest. „Lauren, ich habe sie gehört. Es ist alles in Ordnung.“
„Nichts ist in Ordnung!“ Sie vergrub ihr Gesicht an seiner Schulter. „Jemand hat auf uns geschossen.“
„Doch nicht auf uns. In die Luft.“
Er war sich nicht sicher, ob sie ihn gehört hatte. Unbeweglich lag sie auf ihm und drückte ihr Gesicht gegen seine Weste. Er konnte spüren, wie sie am ganzen Leib zitterte. Trotzdem elektrisierte ihre Nähe ihn von Kopf bis Fuß. Beiläufig nahm er wahr, dass ihre Hüften sich eng an seine schmiegten und ihre Brüste sich fest gegen seinen Oberkörper pressten. Er unterdrückte energisch die Reaktion, die ihre unmittelbare körperliche Nähe in ihm auslöste, und richtete sich vorsichtig auf.
„Ist ja schon gut“, murmelte er beschwichtigend. „Das war einer von den Guten. Die bösen Jungs würden sich nicht vorher ankündigen.“
Und hätten ihre Zielscheiben wohl kaum verfehlt . Diesen Gedanken behielt Marsh jedoch wohlweislich für sich. Lauren hob ihren Kopf und blickte ihn fragend an.
„Was meinen Sie mit ankündigen?“
Er unterdrückte mit Mühe ein Lächeln, als er ihren völlig verständnislosen Gesichtsausdruck sah. „Ein Besucher muss sich doch irgendwie bemerkbar machen. Wie sollte ich sonst wissen, dass ich die Alarmanlage ausschalten muss?“
„Also wirklich, das ist ja ...“, begann Lauren wütend. „Sagen Sie Ihren Besuchern, sie sollen sich das nächste Mal telefonisch ankündigen und nicht in der Gegend rumballern!“
Entrüstet löste sie sich von Marsh und richtete sich auf. Durch ihre Bewegung hob sich ihre Brust weg von seinem Körper, aber dafür wurden ihre Hüften noch enger gegen seine Schenkel gepresst.
Marsh griff in seine Tasche und schaltete das elektronische Alarmgerät aus.
„Was haben Sie sich überhaupt bei dieser Aktion gedacht?“, knurrte er, während sie
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